Chemische Industrie Baden-Württemberg / Arbeitgeber lehnen Bildungsfreistellungsgesetz ab / Wettbewerbsfähigkeit für Mittelstand gefährdet
(ots) - Die Chemie-Arbeitgeber in Baden-Württemberg
lehnen die geplante Einführung von fünf Tagen bezahltem
Bildungsurlaub im Land ab. Der Beirat des Arbeitgeberverbandes Chemie
Baden-Württemberg (agvChemie) beschloss dies in seiner Sitzung am
Donnerstag in Baden-Baden. "Die fünf bezahlten Urlaubstage würden die
Personalkosten der Unternehmen noch weiter in die Höhe treiben", wies
Thomas Mayer, Hauptgeschäftsführer des Verbandes, die Gesetzespläne
zurück. Er erläuterte den Beschluss des mit knapp vierzig
Unternehmern und Managern der Chemie-, Pharma- und Lack-Unternehmen
besetzten Gremiums: "Wir können nicht ständig die
Wettbewerbsfähigkeit der Industrie im Land beschwören und dann mit
einem solchen Gesetz genau diese weiter einschränken". Im
Koalitionsvertrag von Grün-Rot ist ein solches Gesetz geplant - und
aus dem Haus von Finanz- und Wirtschaftsminister Schmid wird in Kürze
ein Entwurf vorliegen.
Der Arbeitgeberverband Chemie vertritt im Land 232 Unternehmen der
Branche, die etwa 73.000 Beschäftigte haben. Diese Unternehmen sind
zu 80 Prozent Mittelständler mit weniger als 300 Mitarbeitern. Hier
sei keine "Luft", noch weitere Kosten wegzustecken. Die
Chemie-Arbeitgeber werden in den zu erwartenden Anhörungen im Landtag
und gegenüber ihren regionalen Abgeordneten ihre Positionen deutlich
vertreten, kündigte Mayer an.
Zum agvChemie Baden-Württemberg
Die Unternehmen im Verband sind in der Mehrzahl kleinere und
mittelständische Unternehmen mit weniger als 300 Mitarbeitern. Die
größte Teilbranche ist die pharmazeutische Industrie, gefolgt von
Farben, Lacken und Bautenschutz. Eine wichtige Kundengruppe der
Chemie im Land sind die Automobil-, Anlagen- und Maschinenbauer in
Baden-Württemberg. Die Exportquote der Unternehmen beträgt etwa 61
Prozent.
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Datum: 27.03.2014 - 17:39 Uhr
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