DBU-Deutscher Umweltpreis an Wissenschaftler Prof. Dr. em. Peter Hennicke und Unternehmer Prof. Dr.-Ing. Gunther Krieg - Ehrenpreis für Hubert Weinzierl (FOTO)
(ots) -
Die Träger des Deutschen Umweltpreises der Deutschen
Bundesstiftung Umwelt (DBU) stehen fest. Der Ökonom und
Energieeffizienzexperte Prof. Dr. em. Peter Hennicke (72, Wuppertal)
und Prof. Dr.-Ing. Gunther Krieg (72, Karlsruhe), Wissenschaftler und
Gründer von UNISENSOR Sensorsysteme, erhalten von Bundespräsident
Joachim Gauck am 26. Oktober in Kassel den größten mit 500.000 Euro
dotierten Umweltpreis Europas. "Beide arbeiten seit Jahrzehnten mit
außergewöhnlichem Engagement für das Einsparen von Energie und den
Schutz wertvoller Ressourcen, auch wenn sie die Ziele der Energie-,
Ressourcen- und Materialeffizienz auf ganz unterschiedlichen Wegen
verfolgen: Hennicke als Wissenschaftler und ausgewiesener Experte für
eine nachhaltige Energieversorgung. Krieg als erfolgreicher
Entwickler und Unternehmer weltweit einmaliger Mess- und
Analysesysteme, die uns für eine nachhaltige Zukunft Perspektiven
aufzeigen", sagte DBU-Generalsekretär Dr. Heinrich Bottermann heute.
Hubert Weinzierl (78, Wiesenfelden) erhält den bisher nur dreimal
vergebenen DBU-Ehrenpreis für sein lebenslanges Engagement im
Naturschutz.
"Hennicke ist ein anerkannter und über Jahrzehnte aktiver
Wissenschaftler und Experte für eine nachhaltige Energieversorgung.
Mit außergewöhnlichem Engagement und wissenschaftlicher Kompetenz
arbeitet er erfolgreich für den ökologischen Umbau des
Energiesystems, das Einsparen von Energie und die ökonomische
Machbarkeit einer Vollversorgung aus erneuerbaren Quellen", sagte
Bottermann. Der Ökonom und Professor für Wirtschaftspolitik und
Energiewirtschaft sei auf allen Ebenen aktiv oder aktiv gewesen:
interdisziplinär in der Wissenschaft, beratend in Wirtschaft und
Politik sowie informierend in der Öffentlichkeit. Er habe maßgeblich
dazu beigetragen, die wissenschaftlichen Grundlagen für die
Energiewende zu schaffen und deren politische Umsetzung in
Deutschland voran zu bringen. Besonders hervorzuheben sei die unter
seiner Leitung erfolgte Neukonzipierung des Forschungsprogramms am
Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie, das sich mit dem
Erforschen und Umsetzen von Nachhaltigkeitsstrategien in die Praxis
beschäftige. Er sei schon früh der Überzeugung gewesen, dass
Wertewandel und Änderungen im Verhalten, gesellschaftliche Akzeptanz,
technologische Entwicklungen, rechtliche Umsetzbarkeit und staatliche
Rahmenbedingungen für ein erfolgreiches Gelingen der Energiewende
ineinandergreifen müssen.
Zum Preisträger Krieg führte Bottermann aus, er setze mit seinen
"weltweit einmaligen Mess- und Analysesystemen" seine Vision, das
weltweite Verschwenden wertvoller Ressourcen einzudämmen, in die
Realität um. Krieg habe sich während seiner wissenschaftlichen
Laufbahn an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Karlsruhe
mit der optischen Analyse von Stoffen befasst. Bereits vor der
Gründung von UNISENSOR im Jahr 1990 habe er am Karlsruher Institut
für Technologie und am Steinbeis-Innovationszentrum Optoelektronik
und Sensorik, das er seit 1980 leitet, Projekte zum
Technologietransfer von der Wissenschaft in die Wirtschaft umgesetzt.
Die von ihm entwickelten Technologien seien "Meilensteine im
produktionsintegrierten Umweltschutz. Mit seinen revolutionären
Verfahren können wertvolle Kunststoffe auf einem höheren
Qualitätsniveau wiederverwertet und Chemikalien etwa im Offsetdruck
viel genauer dosiert und damit eingespart werden - eine große
Entlastung für die Umwelt und eine vielversprechende Aussicht für die
Zukunft", so Bottermann. Mit seinem technologischen Gespür und seiner
Leidenschaft für neue Entwicklungen trage Krieg maßgeblich dazu bei,
den verschwenderischen Verbrauch der endlichen Ressource Erdöl zu
verringern und die Materialeffizienz zu steigern.
Mit Blick auf den Ehrenpreisträger und Naturschutzpräsidenten
Weinzierl sagte Bottermann: "Weinzierl ist ein Vordenker und
Visionär. Er ist einer der ganz wenigen Zeitzeugen, die den
organisierten Naturschutz aus der Nische in das Zentrum unserer
Gesellschaft gerückt haben. Er gilt vielen als profiliertester
Naturschützer Deutschlands und Integrationsfigur von klassischem
Naturschutz und moderner Umweltpolitik." Weinzierl habe sich Zeit
seines Lebens aktiv und mit viel Zivilcourage in der
Naturschutzbewegung engagiert. Weinzierl sei nicht eine, sondern die
tragende Persönlichkeit des Naturschutzes in Deutschland. Er hat
wichtige Akzente für Nachhaltigkeit, Schöpfungsverantwortung und den
Schutz der Artenvielfalt gesetzt. Eine besonders prägende Phase
seines außergewöhnlichen Engagements sei die Gründung des
Nationalparks im Bayerischen Wald gewesen, an der er maßgeblichen
Anteil hatte, sowie sein Mitwirken beim Zustandekommen des ersten
Umweltministeriums in Bayern. Beispielhaft für den langjährigen
Kuratoriumsvorsitzenden der DBU seien seine Impulse für die
Umweltbildung, einen nachhaltigen Lebensstil, für die Begegnung von
Kultur- und Naturwissenschaft sowie für den praktischen Artenschutz.
Hinweis an die Redaktionen: ausführliche
Preisträger-Einzelwürdigungen, ihre Vitae, O-Töne und Fotos zur
kostenlosen Veröffentlichung unter www.dbu.de.
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Datum: 24.09.2014 - 10:00 Uhr
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