Mikroorganismen, die uns berühren ? Forscher entdecken Archaeen auf der menschlichen Haut
kroorganismen, die uns berühren - Forscher entdecken Archaeen auf der menschlichen Haut
Die Geschichte der erstaunlichen Entdeckung von Alexander Probst, Dr. Christine Moissl-Eichinger und Anna Auerbach vom Institut für Biochemie, Genetik und Mikrobiologie beginnt an kuriosen Orten: in Reinräumen. Die Mikrobiologin Moissl-Eichinger hatte in den vergangenen Jahren schon mehrfach Spuren von Archaeen in solchen Reinräumen gefunden, in denen Raumschiffe oder Raumsonden gefertigt werden. Es waren bemerkenswerte Funde, lassen sich doch Verunreinigungen durch Mikroorganismen in Reinräumen zumeist mit menschlicher Aktivität in Verbindung bringen. Die Hypothese, dass die Archaeen also im direkten Kontakt mit Menschen stehen, wurde in der Folge durch weitere Funde in Intensivstationen von Krankenhäusern untermauert.
Auf dieser Grundlage sammelten die Regensburger Forscher Wischproben menschlicher Haut von freiwilligen Probanden und untersuchten diese im Labor. Überraschenderweise entdeckten die Forscher eine Vielzahl von Archaeen auf der Haut aller Versuchspersonen. Bei einigen Probanden machten Archaeen sogar 10 % sämtlicher auf der Haut befindlichen Mikroorganismen aus. Bisher war man dagegen der Ansicht, dass sich Archaeen gar nicht auf der menschlichen Haut finden lassen.
Durch spezielle Färbemethoden gelang es den Wissenschaftlern zudem, die Archaeen unter dem Mikroskop sichtbar zu machen. Sie konnten zusätzlich die Mikroorganismen der Gruppe der sogenannten Thaumarchaeota zuordnen. Diese Archaeengruppe findet sich in vielen terrestrischen und aquatischen Ökosystemen. Thaumarchaeota sind hier aktiv an der Ammonium-Oxidation beteiligt und spielen somit eine wesentliche Rolle im Stickstoffkreislauf der Erde.
"Da diese Archaeen normalerweise in den Stickstoffkreislauf eingebunden sind und die menschliche Haut ständig Ammonium ausscheidet, könnten die Mikroorganismen mit der pH-Regulation der Haut in Verbindung stehen", so Moissl-Eichinger. Unklar ist aber weiterhin, ob sich eine erhöhte Anzahl von Archaeen positiv oder negativ auf die Gesundheit der menschlichen Haut auswirkt und ob möglicherweise bestimmte Altersgruppen stärker oder weniger stark belastet sind. Diesen Fragen wollen die Wissenschaftler jetzt nachgehen.
Die ersten Ergebnisse der Regensburger Forscher sind bereits in der renommierten Fachzeitschrift "PLoS ONE" erschienen (DOI: 10.1371/journal.pone.0065388).
Der Original-Artikel im Internet unter:
www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0065388
Ansprechpartnerin für Medienvertreter:
Dr. Christine Moissl-Eichinger
Universität Regensburg
Institut für Biochemie, Genetik und Mikrobiologie
Lehrstuhl für Mikrobiologie
Tel.: 0941 943-4534
Christine.Moissl-Eichinger@biologie.uni-regensburg.de
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Die Geschichte der erstaunlichen Entdeckung von Alexander Probst, Dr. Christine Moissl-Eichinger und Anna Auerbach vom Institut für Biochemie, Genetik und Mikrobiologie beginnt an kuriosen Orten: in Reinräumen. Die Mikrobiologin Moissl-Eichinger hatte in den vergangenen Jahren schon mehrfach Spuren von Archaeen in solchen Reinräumen gefunden, in denen Raumschiffe oder Raumsonden gefertigt werden. Es waren bemerkenswerte Funde, lassen sich doch Verunreinigungen durch Mikroorganismen in Reinräumen zumeist mit menschlicher Aktivität in Verbindung bringen. Die Hypothese, dass die Archaeen also im direkten Kontakt mit Menschen stehen, wurde in der Folge durch weitere Funde in Intensivstationen von Krankenhäusern untermauert.
Auf dieser Grundlage sammelten die Regensburger Forscher Wischproben menschlicher Haut von freiwilligen Probanden und untersuchten diese im Labor. Überraschenderweise entdeckten die Forscher eine Vielzahl von Archaeen auf der Haut aller Versuchspersonen. Bei einigen Probanden machten Archaeen sogar 10 % sämtlicher auf der Haut befindlichen Mikroorganismen aus. Bisher war man dagegen der Ansicht, dass sich Archaeen gar nicht auf der menschlichen Haut finden lassen.
Durch spezielle Färbemethoden gelang es den Wissenschaftlern zudem, die Archaeen unter dem Mikroskop sichtbar zu machen. Sie konnten zusätzlich die Mikroorganismen der Gruppe der sogenannten Thaumarchaeota zuordnen. Diese Archaeengruppe findet sich in vielen terrestrischen und aquatischen Ökosystemen. Thaumarchaeota sind hier aktiv an der Ammonium-Oxidation beteiligt und spielen somit eine wesentliche Rolle im Stickstoffkreislauf der Erde.
"Da diese Archaeen normalerweise in den Stickstoffkreislauf eingebunden sind und die menschliche Haut ständig Ammonium ausscheidet, könnten die Mikroorganismen mit der pH-Regulation der Haut in Verbindung stehen", so Moissl-Eichinger. Unklar ist aber weiterhin, ob sich eine erhöhte Anzahl von Archaeen positiv oder negativ auf die Gesundheit der menschlichen Haut auswirkt und ob möglicherweise bestimmte Altersgruppen stärker oder weniger stark belastet sind. Diesen Fragen wollen die Wissenschaftler jetzt nachgehen.
Die ersten Ergebnisse der Regensburger Forscher sind bereits in der renommierten Fachzeitschrift "PLoS ONE" erschienen (DOI: 10.1371/journal.pone.0065388).
Der Original-Artikel im Internet unter:
www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0065388
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Datum: 12.12.2014 - 16:15 Uhr
Sprache: Deutsch
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