Unabhängige Prüfungen sorgen für Sicherheit / VdTÜV stellt Anlagensicherheits-Report 2015 vor
(ots) - Unabhängige Prüfungen von gefährlichen technischen
Anlagen sorgen in Deutschland für ein beispielhaftes
Sicherheitsniveau. Das geht aus dem Anlagensicherheits-Report 2015
hervor, den der Verband der TÜV e.V. (VdTÜV) in Berlin
veröffentlichte. Als bedenklich bezeichnen die Prüfexperten
allerdings die hohen Mängelquoten bei Aufzugsanlagen und die große
Zahl an Aufzügen, die der Prüfpflicht nach wie vor entzogen werden.
Der Anlagensicherheits-Report umfasst die Ergebnisse der regelmäßigen
und unabhängigen Prüfungen durch die Zugelassenen Überwachungsstellen
(ZÜS) an Aufzügen, Druckanlagen und Anlagen, von denen eine
Explosionsgefahr ausgeht (Ex-elh-Anlagen).
Die Gesamtzahl der Aufzüge in Deutschland kann nur geschätzt
werden, weil seit der Neuordnung der gesetzlichen Grundlagen im Jahr
2001 neue Aufzugsanlagen nicht mehr erfasst werden. Experten gehen
heute von etwa 660.000 überwachungsbedürftigen Aufzügen in
Deutschland aus, von denen im Jahr 2014 nur rund 508.000 Anlagen von
den Betreibern zur Prüfung angemeldet wurden. "Daraus ergibt sich
eine Zahl von 150.000 Aufzügen, die nicht geprüft wurden und über
deren Zustand nichts bekannt ist", erläutert Dr. Klaus Brüggemann,
Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des VdTÜV.
Die Prüfungen im Jahr 2014 zeigten, dass nicht einmal die Hälfte
(46,66 Prozent) der Aufzugsanlagen mängelfrei waren. 38,85 Prozent
wiesen geringfügige Mängel auf, an 13,82 Prozent der Aufzüge stellten
die ZÜS-Prüfer sicherheitserhebliche Mängel fest, die einer
Nachprüfung unterzogen werden mussten. Der Anteil der Aufzüge mit
gefährlichen Mängeln liegt bei 0,66 Prozent. In absoluten Zahlen
ausgedrückt: Gut 3300 - der geprüften - Aufzugsanlagen mussten 2014
sofort stillgelegt werden, weil sie eine akute Gefahr für die
Benutzer darstellten.
Hier zeigt sich besonders die Wirksamkeit des Systems der
technischen Überwachung in Deutschland. "Unabhängige Prüfungen und
kurze Prüfintervalle sorgen dafür, dass von einer ZÜS gefährliche
Mängel frühzeitig erkannt und dann vom Betreiber beseitigt werden
können", erklärt Dr. Brüggemann, "die glücklicherweise sehr niedrigen
Unfallzahlen belegen, dass die Bevölkerung dadurch wirkungsvoll
geschützt ist."
Bei den nicht geprüften Aufzügen muss von einem höheren Anteil
gefährlicher Anlagen ausgegangen werden. Allerdings erwarten die
Experten hier eine Verbesserung durch die Neufassung der
Betriebssicherheitsverordnung, die am 1. Juni 2015 in Kraft tritt.
Sie sieht künftig das verbindliche Anbringen einer Prüfplakette für
Aufzüge vor, ähnlich wie bei der Hauptuntersuchung von
Kraftfahrzeugen. Zudem ist künftig wieder eine Prüfung bei
Inbetriebnahme des Aufzugs vorgeschrieben, was die Transparenz über
Anzahl und Standorte der Anlagen erhöhen wird und betriebliche Mängel
frühzeitig aufdecken wird.
Die Ergebnisse der Prüfungen von Druckanlagen und von Anlagen in
explosionsgefährdeten Bereichen sprechen für das hohe
Sicherheitsniveau deutscher Industriestandorte. So waren 79,14
Prozent aller geprüften Druckanlagen und 77,05 aller
Dampfkesselanlagen mängelfrei, die Quote der erheblichen Mängel lag
bei beiden Anlagentypen bei rund 4 Prozent. Auch Anlagen, bei denen
der Explosionsschutz im Vordergrund steht (z. B. Treibstofflager)
weisen ein sehr hohes Sicherheitsniveau auf. Insgesamt 80,92 Prozent
der Lageranlagen, 73,36 Prozent der Füll- und Entleerstellen sowie
53,78 Prozent der Tankstellen waren komplett mängelfrei. Dennoch
treten auch bei diesen Anlagen Mängel auf, die durch die regelmäßigen
Prüfintervalle frühzeitig erkannt werden - noch bevor sie eine Gefahr
für die Gesellschaft darstellen. Das ist vor allem deshalb von
Bedeutung, weil Mängel bei diesen Anlagen zu immensen Schäden führen
können.
"Vor diesem Hintergrund begrüßen wir die Ergebnisse des
Gesetzgebungsverfahrens bei der Novellierung der
Betriebssicherheitsverordnung", erklärt Dr. Brüggemann. Insbesondere
eine Mehrheit der Bundesländer hatte im Novellierungsverfahren für
die Unabhängigkeit technischer Prüfungen gestimmt. "Das bewährte
System der technischen Überwachung in Deutschland ist dadurch
gestärkt worden."
Der Anlagensicherheits-Report 2015 erscheint in der
VdTÜV-Zeitschrift "Technische Überwachung". Mitgewirkt haben folgende
Zugelassene Überwachungsstellen (ZÜS): DEKRA Industrial GmbH, DEKRA
EXAM GmbH, GTÜ Anlagensicherheit GmbH, Lloyd´s Register Quality
Assurance GmbH, SGS-TÜV GmbH, TÜV Austria Service GmbH, TÜV NORD
Systems GmbH & Co. KG, TÜV Rheinland Industrie Service GmbH, TÜV SÜD
Chemie Service GmbH, TÜV SÜD Industrie Service GmbH, TÜV Technische
Überwachung Hessen GmbH und TÜV Thüringen e. V.
Weitere Informationen finden Sie unter: http://ots.de/NFykc
Pressekontakt:
Johannes Näumann
VdTÜV Verband der TÜV e.V.
Leiter Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit/Pressesprecher
T.: +49 30 760095-320
johannes.naeumann(at)vdtuev.de
https://twitter.com/vdtuev_news
Themen in dieser Meldung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Datum: 23.04.2015 - 10:13 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1203110
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:
Berlin
Telefon:
Kategorie:
Industrie
Anmerkungen:
Diese HerstellerNews wurde bisher 533 mal aufgerufen.
Die Meldung mit dem Titel:
"Unabhängige Prüfungen sorgen für Sicherheit / VdTÜV stellt Anlagensicherheits-Report 2015 vor
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
VdTÜV Verband der TÜV e.V. (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).
Alle Meldungen von VdTÜV Verband der TÜV e.V.
MEWA: Nachhaltiger Rundum-Service mit Methode - Maximale Flexibilität bei der Betriebsreinigung
Stärkung der Marktposition in Indien
Erfolgreiche Fakuma mit vielen Highlights für das SKZ
Optimierte Produktion für Kundenmärkte der Zukunft: Umbau der Gießwalzanlage am Standort Duisburg bei thyssenkrupp Steel auf der Zielgraden
Maximale Kompatibilität und Sicherheit: Der Nexus Connect®-Anschluss von GEMÜ