Das Internet gibt es nicht erst seit gestern – viele Auswirkungen machen sich aber jetzt erst langsam bemerkbar. Zum Beispiel, wie grundlegend sich der Stellenmarkt in den letzten Jahren gewandelt hat. Online-Recruiting ist auf dem Vormarsch – aus gutem Grund.
Sollen heutzutage freie Stellen und passende Bewerber zusammenfinden, kommt man dabei kaum um das Internet herum. Das gilt für die Bewerber wie für die Unternehmen gleichermaßen. Das Internet hat den Stellenmarkt gründlich umgekrempelt. Laut aktuellen Umfragen der Bundesagentur für Arbeit nutzen rund 70 Prozent der Stellensuchenden Stellenbörsen im Internet, 75 Prozent bevorzugen die Bewerbung auf elektronischem Wege gegenüber dem klassischen Verschicken einer Bewerbungsmappe.

Internet-Jobbörsen boomen

Entsprechend sind die Online-Angebote in den letzten Jahren explodiert. Bei Stepstone, der, nach eigenen Angaben, führenden Online-Jobbörse in Deutschland, sind derzeit über 50.000 Stellen in Deutschland ausgeschrieben, europaweit sind es knapp 300.000. Auch die Anzahl der Online-Stellenbörsen ist in die Höhe geschossen, mittlerweile gibt es über 600 Angebote für den deutschsprachigen Raum. Vielen Unternehmen fällt es in diesem schnell wachsenden, dynamischen Markt des Online-Recruitings nicht immer leicht, den Überblick zu behalten und die besten Bewerber zu erreichen. Dennoch lohnt es sich, am Ball zu bleiben, denn die virtuelle Jagd auf Talente bringt viele Vorteile mit sich.

E-Recruiting bringt Vorteile für Unternehmen

Im Vergleich zur Anzeige in der Zeitung ist es deutlich kostengünstiger, mit einer Stellenausschreibung auf Online-Portalen präsent zu sein. Sie lassen sich schnell und flexibel einpflegen, ohne an die Wartezeiten und Veröffentlichungsrhythmen verschiedener Printmedien gebunden zu sein. Gleichzeitig lässt sich eine längere Präsenz der Anzeige ohne weiteren Aufwand einstellen: Die Anzeige geht erst offline, wenn sie nicht mehr benötigt wird. Der Text lässt sich online jederzeit weiter bearbeiten, anpassen und aktualisieren. Und im Gegensatz zum Zeitungskiosk um die Ecke kennt das Internet keine Öffnungszeiten: Die Anzeige kann jederzeit gelesen werden, 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche, und zwar auf der ganzen Welt.

Online kommt gut an

Nicht nur den jungen Talenten der Digital Natives kommt man auf diesem Wege bei ihrer Stellensuche entgegen, auch ältere Bevölkerungsgruppen sind online bestens zu erreichen. Wer heutzutage eine ansprechende Stelle in einer Zeitung entdeckt, geht ohnehin gleich ins Netz, um nach zusätzlichen Informationen über das Unternehmen zu googeln. Es ergibt also Sinn, die Menschen dort abzuholen, wo sie ohnehin sind. Rund 61 Prozent der Unternehmen schreiben ihre Stellen bereits in Online-Jobbörsen aus, 87 Prozent darüber hinaus auf der eigenen Unternehmenswebseite – Tendenz steigend. Ist E-Recruiting also der neue Königsweg? In Fachmedien wird das von Personalmanagement-Experten breit diskutiert. Solange sich das Mediennutzungsverhalten der Gesellschaft zunehmend ins Internet verlagert, ist davon auszugehen, dass auch das E-Recruiting weiter an Wichtigkeit zunehmen wird.