Forschungsprojekt der iba AG und der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz
(industrietreff) - Flachprodukte in der metallverarbeitenden Industrie werden in mehreren Schritten hergestellt. Die einzelnen Prozessschritte sind meist nicht direkt miteinander verbunden, sondern über Transportwege und Zwischenlager entkoppelt. Werden die Coils dem nächsten Prozessschritt zugeführt, besteht die Gefahr der Verwechslung. Um diese zu erkennen, entwickelte die iba AG in Zusammenarbeit mit der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz im Rahmen eines vom BMWi geförderten Forschungsprojektes mathematische Algorithmen und Verfahren, die auf gemessenen Geometriedaten wie Dicke oder Länge basieren. Die Software ibaDatawyzer-ICC ist damit in der Lage, Verwechslungen zu erkennen und zu melden.
Zur eindeutigen Identifizierung werden Coils mit einer Coil-Nummer markiert oder beklebt. Dabei kann es allerdings zu Irrtümern kommen, z. B. durch fehlerhafte Datenvorgabe bei der Markiermaschine oder falsches Timing bei der Produktion. Auch kann es passieren, dass ein Coil im Lager an einer falschen Position abgelegt wird. All dies kann dazu führen, dass ein Coil im nächsten Prozessschritt unter falscher Identität fehlerhaft bearbeitet wird.
Statt extern angebrachter Markierungen werden mittels ibaDatawyzer-ICC die geometrischen Eigenschaften des Coils (z. B. die Dicke oder die Breite) zur Identifizierung verwendet – ähnlich dem menschlichen Fingerabdruck. ibaDatawyzer bedient sich der Messdaten, die mit dem Prozessdatenerfassungssystem ibaPDA aufgezeichnet wurden, wertet diese automatisch aus und extrahiert die notwendigen Informationen.
Jedes Dicken- oder Breitenlängsprofil hat dabei eine einzigartige Ausprägung von Features. Das hat die Untersuchung mehrerer tausend Coils aus unterschiedlichen Walzanlagen gezeigt.
Da die Messdaten im Allgemeinen jedoch von verschiedenen Messgeräten unterschiedlicher Hersteller aufgezeichnet werden (z. B. radiometrische Dickenmessgeräte mit Röntgen- oder Isotopenstrahlern oder optischen Dickenmessgeräten), die zudem noch unterschiedliche Zeitkonstanten, Abtastraten und Längenauflösungen haben können, müssen die Messwerte geeignet aufbereitet und vorverarbeitet werden, bevor die charakterisierenden Features extrahiert werden können. Anhand dieser kann dann überprüft werden, ob zwei gemessene Längsprofile tatsächlich von ein und demselben Coil stammen. Hierzu werden hinreichend übereinstimmende Features (Matches) beider Profile ermittelt und ihre Längspositionen miteinander verglichen. So können falsch produzierte Coils gesperrt und das entsprechende noch nicht produzierte Coil richtig markiert und der Produktion korrekt zugeführt werden.
ibaDatawyzer-ICC arbeitet vollautomatisch, bietet aber eine interaktive Bedienerseite, in der aktuelle Ergebnisse visualisiert werden und die Applikation konfiguriert werden kann. Um die Produktion zu analysieren, sind interaktive Abfragen möglich.
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Über die iba AG
Die iba AG mit Sitz im nordbayerischen Fürth gilt weltweit als führender Spezialist für hochwertige, PC-gestützte Systeme zur Messdatenerfassung und -analyse, Signalverarbeitung und Automatisierung. Die Produkte des Unternehmens werden unter anderem in der Stahl- und Metallindustrie, der Papier- und Faserindustrie, in der Verkehrstechnik, bei Prüfständen sowie in der Energieversorgung und bei Windkraftanlagen eingesetzt. Wesentliches Merkmal des iba-Produktsortiments ist seine ausgeprägte Konnektivität zu anderen Systemen und Bustechniken. Ein iba-Messwerterfassungs-System kann an fast jedes gängiges Automatisierungssystem angeschlossen werden.
Weitere Informationen und Produktdetails unter:
www.iba-ag.com
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ulrich.lettau(at)iba-ag.com
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Datum: 09.06.2015 - 10:11 Uhr
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