Euler Hermes Studie: Konkurrenz wächst - deutsche Chemiebranche investiert im Ausland
(ots) -
- Investitionen deutscher Chemieunternehmen im Ausland 2015
wachsen fast sechs Mal schneller als im Inland
- Gewinnmargen steigen um 0,5 pp auf 12,6% durch niedrigen Ölpreis
und günstigen Euro-Dollar Wechselkurs
- Wettbewerb nimmt zu: Chemieproduktion in den USA vier Mal
günstiger als in Europa
- Deutsche Chemiebranche sollte günstige Rahmenbedingungen für
Investitionen in Energieeffizienz, Forschung und Entwicklung
nutzen
Die Unsicherheiten in Folge der deutschen Energiepolitik zeigt bei
den deutschen Chemieunternehmen Wirkung. Die Volkswirte des führenden
Kreditversicherers Euler Hermes kommen in ihrer aktuellen
Branchenstudie zu dem Ergebnis, dass 2015 die Investitionen deutscher
Chemiebetriebe im Ausland mit 17% fast sechs Mal so schnell steigen
wie in der Bundesrepublik mit lediglich 3%. 2016 klafft das
Verhältnis bei den Investitionen noch weiter auseinander mit einem
Zuwachs von 1% in Deutschland und 9% im Ausland. Dabei ist das Umfeld
für die drittgrößte Exportbranche Deutschlands durch niedrigen
Ölpreisen und einem günstigen Euro-Dollar-Wechselkurs derzeit
durchaus vorteilhaft.
Deutsche Chemieunternehmen sollten günstige Rahmenbedingungen für
Investitionen nutzen
"Die Gewinnmargen deutscher Chemieunternehmen steigen 2015 um 0,5
Prozentpunkte auf 12,6%", sagte Ludovic Subran, Chefökonom der Euler
Hermes Gruppe. "Im Jahr 2009 lag dieser Wert bei 7%. Das zeigt sehr
deutlich, dass deutsche Chemieunternehmen mit Investitionen in
Forschung und Entwicklung auf das richtige Pferd gesetzt haben. Sie
haben ihre Energieeffizienz gesteigert, um so den Wettbewerbsnachteil
aufgrund der vergleichsweise hohen Energiekosten zu kompensieren.
Gleichzeitig haben sie auch in eine stärkere Spezialisierung
investiert und den Anteil an weniger preissensitiven
Spezialchemikalien erhöht. So haben die Deutschen ihre Stellung als
Exportweltmeister der Branche bis heute verteidigt. Doch die
Konkurrenz schläft nicht und die deutschen Chemieunternehmen sollten
sich auf diesen Lorbeeren nicht ausruhen, sonst geraten sie schnell
ins Hintertreffen. Sie sollten vielmehr den erweiterten Spielraum
durch die derzeit günstigen Rahmenbedingungen und steigenden
Gewinnmargen für Investitionen nutzen."
Natürlicher Wettbewerbsvorteil: Chemieproduktion in den USA vier
Mal günstiger als in Europa
Durch die niedrigen Ölpreise ist die Herstellung chemischer
Erzeugnisse in den USA derzeit vier Mal so günstig wie in Europa.
Hinzu kommt die Tatsache, dass Gas als Energiequelle und Öl als
Rohstoff je nach Teilsektor bis zu 85% der gesamten Betriebskosten in
der Petrochemie ausmachen, was den natürlichen Wettbewerbsvorteil der
amerikanischen Unternehmen in Gänze veranschaulicht. Die
amerikanischen Chemieunternehmen haben sich dies zu Nutze gemacht,
sie haben rund 150 Milliarden US-Dollar in Ethylen-Produktionsstätten
investiert, Arbeitsplätze geschaffen (was seit 1999 nicht mehr der
Fall war) und ihre Exporte sukzessive gesteigert über die letzten
Jahre. Heute machen Chemieausfuhren bereits 12% aller amerikanischen
Exporte aus - und 2015 zählt die Branche abermals zu den Gewinnern,
Euler Hermes erwartet einen Zuwachs von 15 Milliarden US-Dollar in
2015, damit liegt der Sektor auf Rang eins, noch vor Maschinen- und
Lebensmittelausfuhren.
Deutsche Chemieexporte wachsen - aber weniger stark als die
amerikanische Konkurrenz
Die Exporte deutscher Chemieunternehmen wachsen ebenfalls, mit
rund 8 Milliarden Euro jedoch weniger stark als die der
amerikanischen Wettbewerber. Die Deutschen haben jedoch den Vorteil,
dass sie eine hervorragende Marktposition im Premiumsegment haben.
"Die Deutschen Chemiebetriebe profitieren zudem von einem sehr
weit entwickelten Exportnetzwerk, das sie sich frühzeitig und über
viele Jahre etabliert haben", sagte Olaf Lipinski, Bereichsleiter
Information & Grading bei Euler Hermes. "Sie sind weltweit führend,
keine andere Nation liefert in so viele internationale Märkte wie
Deutschland. Die hohe Produktqualität und Premiumpositionierung kommt
jedoch nicht von ungefähr: Die Deutschen setzen auf Forschung und
Entwicklung und umfangreiche After-Sales Dienstleistungen, um trotz
der wesentlich höheren Energiepreise wettbewerbsfähig zu bleiben. Die
Produktionsstät-ten sind weitestgehend integriert - das ermöglicht es
ihnen, Abbaustoffe zu recyceln und dadurch gewinnbringend zu nutzen,
anstatt zusätzliche Kosten zu verursachen. Neben den
Effizienzsteigerungen vor Ort haben sich viele deutsche
Chemiekonzerne jedoch auch bereits frühzeitig ein zweites Standbein
auf-gebaut und in ausländische Betriebsstätten investiert, allein in
den USA haben deutsche Firmen in den letzten drei Jahren 8 Milliarden
Euro in neue Anlagen investiert."
Die vollständige Euler Hermes Studie zur deutschen Chemiebranche
(Deutsch) finden Sie auf:
http://eh-reports.de/bestaetigung-download.php
Die Studie zu den Erfolgsrezepten der amerikanischen und deutschen
Chemieindustrie (Englisch) finden Sie auf: http://ots.de/qVDEd
Die deutsche Kurzfassung der Erfolgsrezepte finden Sie auf:
http://ots.de/7Yddi
Über Euler Hermes
Euler Hermes ist weltweiter Marktführer im
Kreditversicherungsgeschäft und anerkannter Spezialist in den
Bereichen Kaution, Garantien und Inkasso. Das Unternehmen verfügt
über mehr als 100 Jahre Erfahrung und bietet seinen Kunden umfassende
Finanzdienstleistungen an, um sie im Liquiditäts- und
Forderungsmanagement zu unterstützen. Über das unternehmenseigene
Monitoringsystem verfolgt und analysiert Euler Hermes täglich die
Insolvenzentwicklung kleiner, mittlerer und multinationaler
Unternehmen. Insgesamt umfassen die Expertenanalysen Märkte, auf die
92% des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) entfallen. Das
Unternehmen mit Hauptsitz in Paris ist in mehr als 50 Ländern
vertreten und beschäftigt über 6.000 Mitarbeiter. Euler Hermes ist
eine Tochtergesellschaft der Allianz und ist an der Euronext Paris
notiert (ELE.PA). Das Unternehmen wird von Standard & Poor''s und
Dagong Europe mit einem Rating von AA- bewertet. 2013 wies das
Unternehmen einen konsolidierten Umsatz von EUR 2,5 Milliarden aus
und versicherte weltweit Geschäftstransaktionen im Wert von EUR 860
Milliarden.
Euler Hermes beschäftigt in Deutschland rund 1.500 Mitarbeiter, am
Hauptsitz in Hamburg sowie in weiteren Niederlassungen in
Deutschland.
Weitere Informationen auf www.eulerhermes.de, LinkedIn oder
Twitter (at)eulerhermes
Die Einschätzungen stehen wie immer unter den nachfolgend
angegebenen Vorbehalten.
Vorbehalt bei Zukunftsaussagen: So weit wir hierin Prognosen oder
Erwartungen äußern oder unsere Aussagen die Zukunft betreffen, können
diese Aussagen mit bekannten und unbekannten Risiken und
Ungewissheiten verbunden sein. Die tatsächlichen Ergebnisse und
Entwicklungen können daher wesentlich von den geäußerten Erwartungen
und Annahmen abweichen. Neben weiteren hier nicht aufgeführten
Gründen ergeben sich eventuell Abweichungen aus Veränderungen der
allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der Wettbewerbssituation, vor
allem in Allianz Kerngeschäftsfeldern und -märkten, aus Akquisitionen
sowie der anschließenden Integration von Unternehmen und aus
Restrukturierungsmaßnahmen. Abweichungen resultieren ferner aus dem
Ausmaß oder der Häufigkeit von Versicherungsfällen, Stornoraten,
Sterblichkeits- und Krankheitsraten beziehungsweise -tendenzen, und
insbesondere im Bankbereich aus dem Ausfall von Kreditnehmern. Auch
die Entwicklungen der Finanzmärkte und der Wechselkurse, sowie
nationale und internationale Gesetzesänderungen, insbesondere
hinsichtlich steuerlicher Regelungen, können einen Einfluss ausüben.
Terroranschläge und deren Folgen können die Wahrscheinlichkeit und
das Ausmaß von Abweichungen erhöhen. Die Gesellschaft übernimmt keine
Verpflichtung, die hierin enthaltenen Aussagen zu aktualisieren.
Pressekontakt:
Antje Stephan
Pressesprecherin
Euler Hermes Deutschland
Niederlassung der Euler Hermes SA
Telefon: +49 (0)40 8834-1033
Mobil: +49 (0)160 899 2772
antje.stephan(at)eulerhermes.com
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Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Datum: 30.06.2015 - 09:00 Uhr
Sprache: Deutsch
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