Weniger Pestizide bei Bauhaus, Obi und Toom / Greenpeace veröffentlicht Baumarkt-Abfrage
(ots) - Das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel
Glyphosat wollen die Baumärkte Bauhaus, Globus, Hornbach, Obi und
Toom auslisten - bei bienengefährdenden Pestiziden schränken die
Händler das Sortiment teilweise ein. Das zeigt eine aktuelle
Greenpeace-Abfrage bei acht großen deutschen Bau- und
Gartenmarktketten. "Die Verbraucherproteste haben Erfolg. Die
Baumärkte erkennen, dass sie mitverantwortlich dafür sind, ob
gefährliche Gifte in Gärten und auf Balkone gelangen", sagt
Christiane Huxdorff, Landwirtschaftsexpertin von Greenpeace. "Die
Bau- und Gartenmärkte müssen dieses Problem weiter konsequent angehen
und giftige Produkte aus den Regalen grundsätzlich verbannen." Die
Abfrageergebnisse finden sich hier: http://gpurl.de/Baumaerkte2015
Glyphosat ist der weltweit meistgenutzte Wirkstoff in
Unkrautvernichtungsmitteln. Der US-Konzern Monsanto, der das Mittel
entwickelte, vertreibt bis heute Glyphosat-Herbizide unter dem
Markennamen "Roundup". Im Juli dieses Jahres stufte eine Agentur der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) Glyphosat als "wahrscheinlich
krebserregend" ein. "So lange die Gesundheitsrisiken von Glyphosat
unklar sind, muss das Vorsorgeprinzip gelten. Produkte, bei deren
Gebrauch Menschen mit Glyphosat sehr wahrscheinlich in direkten
Kontakt kommen, müssen überall umgehend ausgelistet werden", fordert
Huxdorff. "Das muss für alle Baumärkte und Online-Shops gelten.
Dehner, Hagebau und Hellweg sollten auch auf den umstrittenen
Wirkstoff verzichten."
So viel Gift bieten die Baumärkte
Die Greenpeace-Abfrage ergab zudem, dass die Vorreiter Bauhaus,
Obi und Toom auch auf die für Bienen schädlichen Pestizide mit dem
umstrittenen Wirkstoff Thiacloprid verzichten. Die Firma Hellweg will
bis zum Ende des Jahres Mittel mit diesem Wirkstoff aus dem Sortiment
nehmen. Greenpeace fordert auch Dehner, Globus, Hagebau und Hornbach
auf, den Verkauf einzuschränken. Mittel mit dem ebenfalls für Bienen
schädlichen Neonicotinoid Acetamiprid bleiben derzeit bei allen
Unternehmen in den Regalen.
Etwa zehn Prozent aller Pflanzenschutzmittel stuft das Bundesamt
für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) als
"bienengefährlich" ein, diese Produkte sind in der Gebrauchsanleitung
entsprechend mit "B1" gekennzeichnet. Alle Baumärkte verzichten auf
den Verkauf dieser sogenannten B1-Wirkstoffe. Aber auch Stoffe, die
in die Kategorie B3 eingestuft werden, können durch falsche Anwendung
Bienen gefährden. Globus ist der einzige Markt, der auf alle
B3-Stoffe verzichten wird.
Bei der Produktion von Zierpflanzen bemühen sich die Bau- und
Gartenmärkte, sieben bienengefährdende Wirkstoffe auszuschließen und
sind mit ihren Lieferanten dazu im Gespräch. Schriftliche
Vereinbarungen dazu liegen teilweise bereits vor oder die Märkte
arbeiten laut Abfrage daran. "Wir werden weiterhin beobachten, welche
Fortschritte wirklich erzielt werden", sagt Christiane Huxdorff.
Hellweg macht bislang keine erkennbaren Schritte in Richtung einer
Produktion ohne Chemie.
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Datum: 22.09.2015 - 06:10 Uhr
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