Weniger Chemieumsatz trotz mehr Produktion / Bericht des VCI zur wirtschaftlichen Lage der Chemiebranche im 1. Quartal 2016
(ots) - Der Jahresauftakt 2016 ist für die
chemisch-pharmazeutische Industrie durchwachsen ausgefallen. Das geht
aus dem aktuellen Quartalsbericht des Verbands der Chemischen
Industrie (VCI) hervor. Die Produktion in Deutschlands drittgrößter
Industriebranche legte demnach von Januar bis März im Vergleich zum
schwachen Vorquartal deutlich zu. Gleichzeitig gingen die
Erzeugerpreise aber unter anderem wegen des niedrigen Ölpreises
kräftig zurück. Dadurch sank der Branchenumsatz, obwohl die
industriellen Kunden im In- und Ausland ihre Produktion ausweiteten
und dafür mehr Chemikalien benötigten. Den Chemieunternehmen machte
im ersten Quartal außerdem ein steigender Importdruck nach
Deutschland und Europa zu schaffen.
VCI-Präsident Marijn Dekkers sagte zur konjunkturellen Lage der
Branche: "Das Chemiegeschäft wird auch in diesem Jahr schwierig
werden. Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und
Europa kommt bislang nur eingeschränkt bei unseren Unternehmen an.
Die Exporte in wichtige Märkte wie USA, China, Russland oder
Brasilien laufen schwächer als im Vorjahr. Außerdem setzt sich der
Preisrückgang fort. Das alles spricht gegen eine kurzfristige
Belebung."
Prognose
Der VCI rechnet für 2016 weiterhin mit einem Anstieg der
Chemieproduktion um 1 Prozent. Da die Erzeugerpreise aber
voraussichtlich um 2 Prozent sinken werden, geht der Branchenumsatz
um 1 Prozent auf 187 Milliarden Euro zurück.
Produktion
Die Chemieproduktion ist im ersten Quartal auf den Wachstumspfad
zurückgekehrt. Im Vergleich zum Vorquartal betrug der Zuwachs 2,2
Prozent und gegenüber Vorjahr 0,6 Prozent. Die Kapazitätsauslastung
lag bei 83,6 Prozent.
Erzeugerpreise
Die Preise für Chemikalien sind im ersten Quartal 2016 um 1,3
Prozent im Vergleich zum Vorquartal gesunken. Das Preisniveau für
chemische Erzeugnisse hat damit ein neues Rekordtief erreicht. Im
Vergleich zum Vorjahr waren die Produkte der Branche 1,4 Prozent
günstiger.
Umsatz Aufgrund der Preisrückgänge war der deutsche Chemieumsatz
von Januar bis März 2016 zum dritten Mal in Folge rückläufig. Trotz
Nachfragebelebung gaben die Branchenerlöse im Vergleich zum
Vorquartal um 0,9 Prozent und im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozent
nach.
Beschäftigung
Im ersten Quartal 2016 ist die Zahl der Arbeitsplätze in der
Chemie zum ersten Mal seit 2009 gesunken. Die Branche beschäftigt
derzeit 444.000 Mitarbeiter. Das sind 0,5 Prozent weniger als ein
Jahr zuvor.
Hinweis Den vollständigen VCI-Quartalsbericht 1/2016 sowie eine
Übersicht mit den endgültigen offiziellen Chemie-Kennzahlen für 2015
finden Sie unter www.vci.de im Pressebereich zum Download.
Über den VCI
Der VCI vertritt die wirtschaftspolitischen Interessen von mehr
als 1.650 deutschen Chemieunternehmen und deutschen
Tochterunternehmen ausländischer Konzerne gegenüber Politik,
Behörden, anderen Bereichen der Wirtschaft, der Wissenschaft und den
Medien. Der VCI steht für mehr als 90 Prozent der deutschen Chemie.
Die Branche setzte 2015 rund 189 Milliarden Euro um und beschäftigte
über 446.000 Mitarbeiter.
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Datum: 12.05.2016 - 10:15 Uhr
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