Klimakonferenz in Kopenhagen beginnt – CO2-Ausstoß der ITK-Branche auf Niveau des weltweiten Flugverkehrs. Deutschland muss globalen Strukturwandel ak
(industrietreff) - Berlin/Kopenhagen , 07. Dezember 2009 - 10.000.000.000.000 Watt, eine Eins mit 13 Nullen, ausgeschrieben zehn Billion oder auch zehntausend Milliarden Watt. Soviel Strom verbrauchten alle deutschen Server- und Rechenzentren im Jahr 2008. Das berichtet das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) http://www.bmu.de. Dieser Wert entspräche einer Jahresstromproduktion von fast vier Kohlekraftwerken.
Weltweit haben die gesamten Emissionen von Kohlendioxid durch die ITK-Technik mit rund zwei Prozent, das sind etwa 600 Millionen Tonnen, bereits das Niveau des globalen Flugverkehrs erreicht. Vergleichbar einem Ausstoß von 320 Millionen Kleinwaagen. Die Menschheit müsste 60 Milliarden Bäume pflanzen, um diese Belastung zu kompensieren.
In Forschung und Wissenschaft besteht weitgehende Einigkeit darüber, dass der zunehmende CO2-Ausstoß wesentliche Ursache für den Klimawandel ist. Um die Folgen ökonomisch und ökologisch beherrschbar zu halten, darf die globale Erderwärmung zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Niveau nicht überschreiten, so das BMU. "Eine Verständigung darauf, dass das Klima sich nur noch höchstens um zwei Grad erwärmen darf, muss das Ziel für Kopenhagen sein", sagte Bundesumweltminister Norbert Röttgen der "Bild am Sonntag". Kurz vor Beginn der Klimakonferenz in Kopenhagen hat Röttgen den „Klimaschutzdialog Wirtschaft und Politik“ in Leben gerufen. „Klimaschutz ist der Impulsgeber für die ökonomische Modernisierung unseres Landes. Deshalb ist Kopenhagen zugleich die bedeutendste Wirtschaftskonferenz unserer Zeit“, so Röttgen weiter.
Um die Erderwärmung zu bremsen, müssen die Industrieländer bis Mitte dieses Jahrhunderts nahezu CO2-frei wirtschaften. Für Deutschland geht es in den kommenden Jahren darum, einen globalen Strukturwandel aktiv mit zu gestalten und den Anschluss nicht zu verlieren.
Doch vielen Anwendern fehlt das notwendige Wissen, um Optimierungsmöglichkeiten der ITK-Technik wirklich ausschöpfen zu können. Dies zu ändern haben sich das BMU, das Umweltbundesamt (UBA), die KfW-Bankengruppe (KfW) und der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) gemeinsam zum Ziel gesetzt. Im Rahmen des Umweltinnovationsprogrammes haben sie den Förderschwerpunkt „IT goes green“ eingerichtet. Beim BITKOM entstand ein Beratungsbüro http://www.green-it-projektberatung.de. Mitarbeiter begleiten Anwender in Unternehmen kostenfrei dabei, Green-IT Projekte zu planen und durchzuführen. Erreichen soll die Maßnahme besonders kleine und mittlere Unternehmen, aufräumen soll sie mit der Mentalität „never touch a running system“.
„Wir erleben gerade, rechtzeitig vor der Klimakonferenz in Kopenhagen, einen Paradigmenwechsel“, so Joachim Faber, Vorstandsmitglied der Allianz SE http://www.allianz.de. „ Der Klimaschutz wird in Deutschland erstmals von Wirtschaft und Politik nicht mehr als regulatorische Bürde, sondern mehrheitlich als machbar und ökonomisch sinnvoll anerkannt. Wir wollen mit unseren Kunden die Handlungsspielräume nutzen, solange wir sie noch haben“.
Immer mehr Unternehmen wollen die lukrativen Einsparmöglichkeiten nutzen, so auch der Technologiehersteller Bizerba aus Balingen http://www.bizerba.de. „Jeder der über 3.100 Mitarbeiter kann seinen eigenen Beitrag zum Umweltschutz leisten, indem er sich an grüne Richtlinien hält. Durch kleine Gewohnheiten lässt sich die Energiebilanz bereits verbessern, beispielsweise durch den Verzicht auf den Standby-Modus der Computer“, erklärt Matthias Harsch, Sprecher der Geschäftsführung bei Bizerba. Auch der verstärkte Einsatz von Videokonferenzen mache viele Reisen überflüssig und leiste somit einen Beitrag zum Umweltschutz.
Derzeit richtet sich Bizerba nach Green-IT Empfehlungen aus: „Zur Kühlung der Geräte in unserem Rechenzentrum nutzen Klimaanlagen mit Free-Cooling-Funktion in der kalten Jahreszeit die Außenluft zur Kälteerzeugung. Zusätzliche Kältemaschinen kommen nur an heißen Tagen zum Einsatz. Dadurch lässt sich der Energieverbrauch bereits beträchtlich senken“, so Harsch weiter.
Platz für umfassende Diskussionen bietet im nächsten Jahr erneut die Messe CeBIT. Sie hat sich als Weltleitmesse für Green-IT etabliert und setzt die Erfolgsstory CeBIT Green-IT gemeinsam mit dem BITKOM e.V. weiter fort: In Halle 8 bietet sie interessierten Messebesuchern eine Plattform, sich umfassend über ökonomisch und ökologisch erfolgreiche Produkte und Geschäftsmodelle zu informieren und sich mit anderen Anbieter und Anwendern auszutauschen http://www.cebit.de/greenit_d.
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Datum: 08.12.2009 - 10:34 Uhr
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