Monsanto-Übernahme durch Bayer bedeutet wachsenden politischen Einfluss im Bereich Saatgut, Gentechnik und Pestizide
(ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) hat vor der Übernahme des US-Gentechnikkonzerns Monsanto durch
die deutsche Bayer-AG gewarnt. Stimmten die Monsanto-Aktionäre der
Übernahme zu und widersprächen die Kartellbehörden nicht, bedeute
dies erhebliche Risiken für die bäuerliche Landwirtschaft sowie den
Umwelt- und Verbraucherschutz, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert
Weiger.
"Bayer steht mit Schulden in Höhe von fast 57 Milliarden US-Dollar
stark unter Druck. Der Konzern wird alles daran setzen, seinen
politischen Einfluss auf die Pestizid- und Gentechnik-Gesetzgebung
auszubauen und wüsste dabei den mächtigsten EU-Staat hinter sich. Es
besteht die akute Gefahr, dass die Eigeninteressen von Bayer-Monsanto
zu Interessen der deutschen Bundesregierung werden", sagte Weiger.
Ein Drittel des weltweiten Marktes für kommerzielles Saatgut und
ein Viertel des Marktes für Pestizide würden im Falle einer Fusion
von einem einzigen Unternehmen dominiert. Weiger forderte
EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager und
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel auf, der Übernahme nicht
zuzustimmen.
"Es droht eine marktbeherrschende Stellung von Bayer-Monsanto im
Bereich Saatgut, Gentechnik und Pestizide. Der neue Megakonzern
könnte verstärkt diktieren, welche Produkte auf dem Markt verfügbar
sind und was Landwirte anbauen. Die Umwelt würde durch noch mehr
Monokulturen, höheren Pestizideinsatz und weitere Gentech-Pflanzen
Schaden nehmen", so Weiger.
Klar sei auch, dass Bayer-Monsanto mit der Fusion ein extrem hohes
finanzielles Risiko eingehe. Es werde eher Jahrzehnte als Jahre
dauern, bis sich der Kaufpreis amortisiere. Außerdem sei fraglich, ob
das Unternehmen mit seinem Fokus auf Pestizide und Gentechnik nicht
am Markt vorbei agiere und den wachsenden Trend zu gesunden, regional
und biologisch erzeugten Lebensmitteln verschlafe.
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Heike Moldenhauer, BUND-Gentechnikexpertin
Mobil: 0179-8138088
Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher
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Datum: 12.12.2016 - 16:16 Uhr
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