vbw fordert Abschaffung des EEG-Fördersystems / Brossardt: "Kosten werden trotz EEG-Reform weiter steigen"
(ots) - Angesichts der Erhöhung der Umlage nach dem
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zum 01. Januar 2017 verlangt die
vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. von der
Bundesregierung, schnellstmöglich aus dem geltenden Fördersystem
auszusteigen.
vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt erklärt: "Mit dem EEG
sollte ursprünglich die Nischenbranche der erneuerbaren Energien an
den Markt herangeführt werden. In den letzten Jahren hat sich das
System aber zu einem gewaltigen Kostenungetüm entwickelt, das die
deutschen Strompreise nach oben treibt." Die EEG-Förderkosten stiegen
2016 auf 23 Milliarden Euro, 2017 werden es laut Brossardt 25
Milliarden Euro sein. Mehr als die Hälfte der davon entfällt auf
Industrie, Gewerbe, Handel und Dienstleister. Rund ein Drittel
bezahlen die privaten Haushalte. "Die EEG-Umlage hat sich von 0,7
Cent pro Kilowattstunde im Jahr 2005 auf 6,88 Cent pro Kilowattstunde
2017 verzehnfacht und wird in den nächsten Jahren weiter zulegen. Die
jüngste EEG-Novelle ändert daran erst einmal nichts. Zwar entsteht
mit dem beschlossenen Ausschreibungsmodell mehr Wettbewerb, aber
nicht zwischen den einzelnen Erzeugungsarten. Außerdem ist eine sehr
große Zahl kleinerer Anlagen völlig von der Ausschreibung
ausgenommen", kritisiert Brossardt.
Der vbw Hauptgeschäftsführer betont: "Um Wertschöpfung und
Arbeitsplätze im Inland zu halten, brauchen wir endlich wieder
Strompreise auf einem international wettbewerbsfähigen Niveau. Dazu
fordern wir einen grundlegenden Systemwechsel bei der Förderung
erneuerbarer Energien und das Vorantreiben ihrer Marktintegration."
Brossardt ergänzt, dass das 5. vbw Energiewende-Monitoring und der
aktuelle Monitoring-Bericht der Bundesregierung den akuten
Handlungsbedarf zeigen: "Die Börsenstrompreise sind drastisch
gesunken, die Industriestrompreise seit 2008 aber um ein Viertel
gestiegen. So kann es mit der Belastung der Verbraucher durch
staatlich veranlasste Kosten am Strompreis nicht weitergehen.
Kurzfristig erforderlich sind die weitgehende Abschaffung der
Stromsteuer und ein Streckungsfonds zur Deckelung der EEG-Umlage als
Strompreisbremse. Mittelfristig müssen wir uns vom Fördersystem des
EEG verabschieden."
Pressekontakt:
Antje Zientek, Tel.: 089-551 78-399, antje.zientek(at)ibw-bayern.de,
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Datum: 28.12.2016 - 09:51 Uhr
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