Niederländischer Erfinder perfektioniert solare Meerwasserentsalzung
(industrietreff) - Einfach und genial – niederländischer Erfinder perfektioniert solare Meerwasserentsalzung, tauglich für Wasserversorgung in abgelegenen tropischen Regionen
Dem niederländischen Erfinder Jan de Koning gelang vielleicht ein großer Wurf: seine jüngst vorgestellte Weiterentwicklung der klassischen Solar Destillatoren hat das Potential, in unserer treibhausgeplagten Welt für einigen Wirbel zu sorgen.
In diesem Jahr (2004) entwickelte Zonnewater, dessen Gründer und einziger Angestellter Herr Koning ist – ein Wasser Entsalzungsgerät, das vollkommen auf erneuerbarer Energie basiert (95% photo thermisch und 5% Photovoltaik oder Windenergie). Seine Systeme sind besonders gedacht für tropische Regionen, in denen tagsüber eine Durchschnittstemperatur um die 30° Celsius herrscht. „Es funktioniert auch bei geringeren Temperaturen“ so Koning, „aber der Ertrag verringert sich entsprechend, erhöht sich aber auch bei höheren Temperaturen.“
Der Prototyp, eine kleine nur etwa einen Kubikmeter große treibhausähnliche Anlage auf der Karibikinsel Bonnaire, produziert täglich rund 40 Liter reinstes Trinkwasser. Die Anlagen sind dabei modular aufgebaut und praktisch beliebig erweiterbar.
„Klassische Solar Destillatoren haben verschiedene Konstruktionsprobleme, durch die ihre Effektivität und damit der Ertrag ganz erheblich begrenzt werden. Zum Beispiel finden Kondensation und Verdampfung im selben Raum statt“ erläutert Koning. Diese Probleme wurden identifiziert und mit Hilfe modernster Hard- und Software von Hydrosense analysiert, um sie bei der neuen Konstruktion namens „Aqua Solaris“ auszuschließen.
Das Aqua Solar System ist eine kostengünstige, robuste und wartungsarme Möglichkeit, mit der insbesondere in wasserarmen Küstenregionen der dritten Welt die Trinkwasserversorgung sichergestellt werden kann. De Koning, der ehemals für einen großen multinationalen Chemiekonzern tätig war, ist hierbei mehr daran interessiert, den Menschen zu helfen, als am ganz großen Geschäft. Seiner Aussage zufolge kann die von ihm entwickelte Technologie praktisch mit Standardkomponenten aus dem Baumarkt gefertigt werden. „Zonnewater hat die Absicht das Know-How über Lizenzen zur Verfügung zu stellen. „Sobald die grundlegenden Investitionen sichergestellt sind, wird das notwendige Wissen veröffentlicht, so dass ein jeder davon profitieren kann.“
De Konings Entwicklung ist ein hochinteressanter Beitrag zur Lösung der globalen Wasserknappheit bzw. des Wasser Verteilungsproblems. Die Aqua Solaris Technologie bietet durch ihre kostengünstigen, nahezu wartungsfreien und langlebigen Komponenten die Möglichkeit Regionen mit Trink- und Nutzwasser zu versorgen, in denen bisher bestenfalls Kakteen wachsen. Auch für die Aufbereitung kontaminierten Süßwassers ist die Anlage geeignet - man denke etwa an die betroffenen Regionen in Asien, in denen nach der Tsunami gerade die Trinkwasserversorgung zu einem kritischen Problem geworden ist. Insbesondere für Hilfsorganisationen ist dies eine neue Möglichkeit Menschen in Regionen mit schwieriger Wasserversorgung zu helfen – Wassermangel und die Nutzung stark belasteten Wassers ist schließlich eine der häufigsten Todesursachen für Kinder in der dritten Welt. Diese einfache Technologie könnte viel bewirken und neue Perspektiven für abgelegene tropische Küstenregionen, regenarme Inseln und Regionen mit versalztem Grundwasser bieten. Mehr Informationen und eine Kontaktmöglichkeit gibt es auf Zonnewaters Website: http://www.zonnewater.net
Dr. Stefan Thiesen
Autor von „Trek Science – mit Warpgeschwindigkeit in die Zukunft.“
www.mindquest.de
Datum: 08.01.2005 - 16:41 Uhr
Sprache: Deutsch
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Selm
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Forschung und Entwicklung
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Freigabedatum: 08.01.2005
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