NABU: Sturmtaucher können nicht länger auf Schutzmaßnahmen warten
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Tschimpke: Deutschland muss seiner Führungsrolle im Meeresschutz gerecht werden
Berlin - Anlässlich der heute beginnenden Tagung der Fischereiminister in Brüssel hat der NABU die Bundesregierung aufgefordert, Seevögel effektiver zu schützen. Lediglich Großbritannien habe sich bislang aktiv für den Vorschlag der Europäischen Kommission eingesetzt, einen gemeinsamen Aktionsplan und koordinierte Schutzmaßnahmen für Seevögel zu entwickeln. "Gleiches erwarten wir jetzt von der Bundesregierung", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. "Bundesministerin Aigner darf nicht weiter passiv bleiben. Vielmehr sollte Deutschland seiner Führungsrolle im europäischen Meeresschutz gerecht werden und aktiv an einem EU-Aktionsplan mitwirken."
Zwar hatten sich die europäischen Staaten im Oktober geeinigt, die negativen Auswirkungen der Fischerei weiter zu untersuchen - ein klares Bekenntnis zum sofortigen Handeln blieb jedoch aus. "Die Fischereiminister setzen auf freiwillige Aktivitäten der Fischer und zögern politische Entscheidungen hinaus", sagte NABU-Meeresexperte Kim Detloff. Würde die Europäische Kommission ihrem aktuellen Zeitplan folgen, dann wäre vor 2012 nicht mit effektiven Schutzmaßnahmen zu rechnen. Dem NABU und seinem Dachverband BirdLife International dauert dies zu lange. Für einzelne Vogelarten wie den Balearen-Sturmtaucher oder den Mittelmeer-Sturmtaucher könnten Rettungsmaßnahmen in zwei Jahren bereits zu spät kommen. "Wieder einmal laufen wir Gefahr, notwendige Entscheidungen so lange aufzuschieben, bis es zur Rettung bedrohter Arten zu spät ist. Die Uhr zum Stopp des Artensterbens tickt", so Detloff weiter. Die Europäischen Staats- und Regierungschefs hatten sich darauf geeinigt, das Artensterben bis zum 31. Dezember 2010 zu stoppen.
Jahr für Jahr sterben mehr als 200.000 Seevögel als Beifang in den Netzen europäischer Fischer. Der Balearen-Sturmtaucher ist laut der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) vom Aussterben bedroht. Der weltweite Bestand wird auf maximal 10.000 Tiere geschätzt. Noch lebt der Balearen-Sturmtaucher im Mittelmeer und im angrenzenden Ostatlantik inklusive der Britischen Inseln. Wie lange noch, hängt auch vom Handlungswillen der Bundesministerin Aigner ab.
Für Rückfragen:
Dr. Kim Detloff, NABU-Meeresschutzexperte, 030-284984-1626, mobil 0152-09202205.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
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Datum: 14.12.2009 - 15:06 Uhr
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