IndustrieTreff - Thema: Wärmeschutz

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Thema: Wärmeschutz

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Warmglas für mehr Behaglichkeit

Selbst im Winter muss ein Fensterplatz keine ungemütliche Kältezone sein. Moderne Fenster sperren die Kälte aus und halten die Wärme in der Wohnung. Sie tragen zu mehr Behaglichkeit bei und sparen Energie. Bei Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen sollten Hausbesitzer und Wohnungseigentümer deshalb auch die Fenster im Blick haben.


(industrietreff) - Eine gut gedämmte Gebäudehülle ähnelt dem dichten Winterfell einer Katze. Daher sollte eine Sanierung die gesamte Gebäudehülle einbeziehen. Sind das Dach, die Außenwände, die Kellerdecke und die Fenster gut gedämmt, erhöht das die Behaglichkeit und es muss weniger geheizt werden. Doch nicht immer lassen die baulichen und finanziellen Verhältnisse eine Komplettsanierung zu. Was zuerst modernisiert werden sollte, hängt immer vom Zustand des jeweiligen Objektes ab. Ist das Budget begrenzt, sollte abgewogen werden, welche Maßnahmen im Verhältnis am meisten bringen“, empfiehlt Hans Weinreuter, Energiereferent der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.

Erhöhte Dämmeigenschaften durch Edelgas und -metall
Die Energiesparverordnung 2009, die am 1. Oktober in Kraft tritt, schreibt vor, dass beim Austausch nur noch Fenster eingebaut werden dürfen, deren U-Wert nicht über 1,3 (m²K) liegt. Der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) gibt an, wie viel Wärmeenergie durch eine Fensterfläche verloren geht. Je niedriger der U-Wert, desto besser der Wärmeschutz. Zum Vergleich: Bei Einscheibenglas liegt dieser Wert bei rund 5 W / (m²K). Und selbst herkömmliche Isolierglasfenster – lange Zeit das Beste, was es gab – kommen noch auf Werte zwischen 2,1 und 3,2 W / (m²K). Demgegenüber sind die Dämmeigenschaften von modernen Zweischeiben-Wärmeschutzverglasungen um 50 bis 60 Prozent erhöht. Den besten Schutz vor Wärmeverlust bieten heutzutage Dreischeiben-Wärmeschutzverglasungen, die nur noch U-Werte von 0,4 bis 0,8 W / (m²K) aufweisen. Erreicht werden die guten Wärmedämmwerte durch Edelgasfüllungen aus Argon, Xenon oder Krypton in den Scheibenzwischenräumen. In Kombination mit hauchdünnen unsichtbaren Edelmetallbeschichtungen auf den Glasinnenflächen minimieren sie die Wärmeverluste. So misst beispielsweise die Innenseite einer Dreischeibenschutzverglasung bei Außentemperaturen von minus 10 Grad und einer Raumtemperatur von plus 20 Grad immer noch rund 17 Grad plus. Ein Zeichen dafür, dass die Verluste minimiert sind und die Behaglichkeit hoch. „Und die Preisunterschiede sind heute gar nicht mehr so groß. Deshalb sollte man immer auch ein Angebot für eine Dreischeibenschutzverglasung einholen“, rät Hans Weinreuter.




Rahmen aus Holz oder Kunststoff
Doch entscheidend ist nicht allein das Fensterglas, denn auch auf den Rahmen entfallen 15 bis 35 Prozent einer Fensteröffnung. Grundsätzlich gilt hier: Unabhängig vom verwendeten Material, sollte der Wärmedurchgangskoeffizient eines Fensterrahmens, dem U-Wert des verwendeten Glases angepasst sein. Anders ausgedrückt: Besitzen die Fensterscheiben eine vorbildliche Dämmwirkung, sollten auch die Materialien von Fensterrahmen und -profilen eine möglichst geringe Wärmeleitfähigkeit aufweisen. „Ob Holz, Kunststoff
oder Aluminium – auch hier kommt es auf den U-Wert an. Handwerker nennen oft nur den U-Wert des Glases, der immer der niedrigste Wert ist. Deshalb ist es wichtig, nach dem U-Wert des Fensters insgesamt zu fragen. Aus Gründen des Klimaschutzes sollte bei Holzrahmen zudem darauf geachtet werden, dass sie aus einheimischen Hölzern wie Kiefer oder Eiche hergestellt wurden“, erklärt Weinreuter. Besonders hohe Dämmwerte erreichen alle Werkstoffe insbesondere durch eine entsprechende Verarbeitung. So zeichnen sich gute PVC-Rahmenprofile durch ein Sieben-Kammer-System aus, das ihren U-Wert auf 1,1 W / (m²K) reduziert. Auch bei Holz kann die Dämmfähigkeit durch ein Kammersystem gesteigert werden. Bei Metallrahmen beugen innere Kunststoff-Abstandhalter dem Wärmeentzug vor, indem sie die ungewollte Wärmeleitfähigkeit des Metalls unterbrechen.

Fenster richtig einbauen
Beim Einbau komplett neuer Fenster sollten Fensterrahmen und Gebäudehülle luftdicht miteinander verbunden werden. Dies gelingt mit Hilfe eines Folienstreifens, der außen umlaufend am Fensterrahmen befestigt ist. Beim Einsetzen des Rahmens wird die Folie nach innen gezogen, mit einem Streckmetallband auf der Wand festgenagelt und dann eingeputzt. Somit ist die Fuge zwischen Rahmen und Wand dauerhaft dicht. Ist ein solcher Folienstreifen werkseitig nicht vorhanden, sollte der Handwerker, der die Fenster einbaut, ihn selber anbringen und so den luftdichten Anschluss an das Mauerwerk herstellen. Die früher übliche Methode, die Fugen mit Montageschaum zu füllen, reicht nicht aus um Luftdichtheit herzustellen.

Sanierung vorhandener Fenster
Da sich Gewicht und Stärke von Warmglas und gewöhnlichem Isolierglas bei gleicher Scheibenzahl nur unwesentlich unterscheiden, kann Wärmeschutzglas oftmals auch in vorhandene Fensterrahmen eingebaut werden. Allerdings darf der gesetzlich geforderte U-Wert des Glases dann 1,1 W / (m²K) nicht überschreiten. Gegenüber dem Einbau von neuen kompletten Fenstern ist diese Maßnahme im Schnitt 30 Prozent günstiger. Doch selbst bei vorhandener Einfachverglasung sollte man prüfen lassen, ob Flügel und Beschläge das zusätzliche Gewicht tragen können. Ist das der Fall, können intakte Rahmen aus hochwertigem Holz erhalten und die Fensterlaibungen unversehrt bleiben. Nach einem Austausch der Scheiben, können so die Wärmeverluste zwischen 50 und 70 Prozent reduziert werden.
Ist eine Außenwanddämmung des Hauses geplant, sollte jedoch immer überlegt werden, ob man nicht die Fenster gleich mit auswechselt. Dann kann man die Fenster in der Wand etwas nach außen rücken, damit das Verhältnis der Laibungen wieder passt. Außerdem ist es im Hinblick auf die Energieverluste günstiger.


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Datum: 17.12.2009 - 14:58 Uhr
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