Vorsicht vor Nachteilen beim Immobilienkauf / Kommunale Vorschriften können zu höheren Heizkosten führen
(ots) - Künftige Haus- und Immobilienbesitzer sollten
sich vor Vertragsabschlüssen über die bestehende Infrastruktur des
Wohngebietes genau erkundigen, in dem sich das erwünschte Grundstück
befindet. Die Allianz Freie Wärme empfiehlt potenziellen Käufern
dringend, beispielsweise nicht nur auf optimale Verkehrsanbindungen
und die benachbarte Bebauung zu achten, sondern auch die erlaubten
Möglichkeiten der eigenen Wärmeerzeugung im Haus exakt zu prüfen.
Denn wenn in den Wohngebieten Nah- und Fernwärmenetze geplant oder
bereits umgesetzt sind, dann haben die Eigentümer in vielen Fällen
nicht mehr die freie Wahl der Heizungstechnik und der einzusetzenden
Energieträger. Dies kann neben der Abhängigkeit von einem
Energielieferanten auch zu vergleichsweise erhöhten Wärmekosten
führen.
Einschränkungen und Abhängigkeiten bei der Wärmenutzung
Durch kommunale Vorschriften wie etwa neue Bauleitplanverfahren,
Brennstoffverordnungen und Fernwärmesatzungen, aber auch zunehmend in
Grundstücksverträgen, sind für Wohn- und Gewerbegebiete so genannte
Anschluss- und Benutzungszwänge an die Nah- bzw. Fernwärme oder
Verbrennungsverbote verhängt. Das heißt, den Hauseigentümern und
Mietern drohen langfristige Wärmelieferverträge von mindestens zehn
Jahren und sie haben keine Wechselmöglichkeiten zu anderen Anbietern
oder Heizungstechniken. Die Verbraucher sind somit in ihren
Möglichkeiten der Wärmeerzeugung stark eingeschränkt und meistens von
einem Energieversorger langfristig abhängig. Die vorteilhafte
Flexibilität und Unabhängigkeit beim Energieeinkauf und bei der
Energielagerung gehen ebenso wie die Nutzung effizienter
Heizungstechniken verloren. "Ist der Grundstücks- oder
Immobilienkaufvertrag erst einmal unterschrieben, sind die meist
finanziell sehr nachteiligen Auswirkungen so genannter kommunaler
Eingriffe kaum noch rückgängig zu machen", warnt Johannes
Kaindlstorfer, Sprecher der Allianz Freie Wärme, die seit Jahren
solche Fälle beobachtet und unter www.freie-waerme.de entsprechende
Tipps für Verbraucher gibt.
Studie: Individuelle Heizungstechniken langfristig kostengünstiger
Auch von Verbraucherschützern werden solche monopolartigen
Wärmenetze aufgrund fehlender Transparenz und hoher Abhängigkeit der
Kunden scharf kritisiert. Hinzu kommt, dass individuelle Heizungs-
und Ofentechniken beispielsweise mit Öl-/Gasbrennwerttechnik,
Holzpellets, Scheitholz, Strom und Solarthermie nicht nur
verbraucherfreundlicher, sondern langfristig oft auch kostengünstiger
sind. Im Rahmen der Studie "Dezentrale vs. zentrale Wärmeversorgung
im deutschen Wärmemarkt" wurde festgestellt, dass Nah- und Fernwärme
nicht automatisch die beste Lösung sind, wenn es um eine
wirtschaftliche, klima- und ressourcenschonende Wärmeversorgung in
Städten und Gemeinden geht. "In vielen Fällen liegen die Bedingungen
für einen wirtschaftlichen Betrieb der zentralen Wärmenetze nicht
vor, weil zum Beispiel die erforderliche Wärmeabnahmedichte im
Wohngebiet fehlt, und deshalb werden dann auch die Anschlusszwänge
ausgesprochen", berichtet Kaindlstorfer.
Vorteile in Neubaugebieten durch geringeren Energieverbrauch
"In den meisten der in der Studie untersuchten Fälle weist die
individuelle, dezentrale Wärmeversorgung gegenüber der zentralen
Wärmeversorgung wegen des tendenziell geringeren Energieverbrauchs
primärenergetische Vorteile aus", sagt Prof. Dr.-Ing. Bert Oschatz,
ITG Institut für Technische Gebäudeausrüstung Dresden. Dies trifft
vor allem auf Wohngebiete mit sanierten Gebäuden und auf
Neubaugebiete zu, in denen grundsätzlich ein geringerer Energiebedarf
besteht. "Eine Sanierung mit dezentralen Heizungssystemen bietet in
allen untersuchten Gebäudevarianten und Versorgungsgebieten
wirtschaftliche Vorteile gegenüber einer Sanierung mit zentralen,
wärmenetzgebundenen Versorgungssystemen", so Oschatz.
Über die Allianz Freie Wärme
Die Allianz Freie Wärme ist ein Zusammenschluss von Initiativen,
Unternehmen und Verbänden aus den Bereichen Heizen und Wärme. Die
Akteure setzen sich zum Beispiel mit Informationen und Services im
kostenfreien Freie Wärme-Radar unter www.freie-waerme.de für moderne,
individuelle Heizsysteme und das Recht der Verbraucher ein, sich
unabhängig und frei für das optimale Heizsystem zu entscheiden.
Hierzu gehören hocheffiziente Öl- und Gasheizungen ebenso wie Holz-
und Pellet-Systeme, Wärmepumpen, KWK-Systeme, Kamin- und Kachelöfen,
Solarwärmeanlagen sowie Abgassysteme. Damit ist Freie Wärme das
Gegenteil von zentralistischen Nah- und Fernwärmesystemen, die durch
Politik und Industrie unter anderem über Anschlusszwänge und
Verbrennungsverbote forciert werden und den Verbrauchern die Wahl der
Wärmequelle nehmen.
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Pressestelle "Allianz Freie Wärme"
Jürgen Bähr
Telefon: +49 2247 9001 811
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Datum: 08.05.2017 - 10:57 Uhr
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