Kickern für alle
Gruse Auszubildende konstruieren Tischkicker auf Basis eines Hubtischs
(industrietreff) - Kickern, Tischfußball oder Krökeln hat Kultstatus und liegt im Trend. Männer, Frauen und Kinder sind vom „Kickern“ fasziniert.
Leider ist der Spielspaß für manche getrübt. Die Allerkleinsten kommen gerade so an die Griffe, sehen aber nicht das ganze Spielfeld. Die Großen unter uns müssen sich nach unten beugen, um mitzuspielen. Rückenschmerzen inklusive. Zum Glück gibt es höhenverstellbare Kickertische. Die Mindesthöhe der meisten Modelle liegt jedoch bei etwa 80 cm – immer noch zu hoch für Kindergartenkinder oder Schulanfänger. Für die Großen ist eine Maximalhöhe von 90 cm zwar schon gut aber noch nicht „gesund“.
Tischfußball für alle
Die Auszubildenden bei Gruse Maschinenbau hatten die Idee, aus einem Hubtisch einen Tischkicker zu bauen, höhenverstellbar für alle – Groß und Klein.
Bei Gruse im Weserbergland werden normalerweise individuelle Hebelösungen für den Schwerlastbereich konstruiert. In diesem Fall griffen die Auszubildenden aber auf eine Materialhandling-Lösung des Hubtischherstellers zurück.
Als Basis wurde ein mobiles Hubtischmodell ausgewählt: der Hubwagen Hebefix, der seit mehr als zwanzig Jahren in Serie produziert wird. Hubwagen helfen dabei, schwere Lasten leicht zu heben und zu verfahren. Stabil und standfest müssen sie sein und sicheres Bewegen von schweren Lasten ermöglichen. Genau dafür hat Gruse den Hebefix konstruiert. So erfüllt der Hebefix bereits einige der wichtigsten Kriterien für einen guten Kickertisch: die Stabilität und die Standfestigkeit. Hinzu kommt das flexible und präzise Einstellen auf eine ergonomische Spielhöhe.
Vom Hebefix zum Tischkicker
Für den Aufbau holten sich die beiden angehenden Industriemechaniker Tom Bleibohm und Sergen Malgaf Unterstützung vom gerade ausgelernten Produktdesigner Alexander Nickel.
Das Spielfeld beim Tischfußball sollte formstabil sein und eine homogene Oberfläche aufweisen. Da war es nur naheliegend Stahl als Material zu wählen, zumal die Auszubildenden alle Fertigungsschritte selbst umsetzen wollten. Auch das Abkanten und
Schweißen des Blechs übernahmen die Auszubildenden selbst. In der hauseigenen Lackiererei bekamen Hubwagen und Spielfeld die Wunschfarbe – ein dunkles Grau. Bei der Montage des Prototyps traten zunächst Probleme auf: die Bohrungen für die Spielstangen fluchteten nicht. An der CNC-Plasmaschneideanlage konnte die Form präziser geschnitten werden, inklusive Bohrungen für Spielstangen, Ballauswürfe und Tore. Noch dazu erwiesen sich die zugekauften Buchsen für die Spielstangen als nicht haltbar genug. In der hauseigenen Dreherei fertigten die Auszubildenden schließlich selbst konstruierte Buchsen.
Immer wieder mussten Konstruktions- und Materialfragen geklärt werden: Welches Material soll als Tor dienen? Womit werden die Bälle aufgefangen? Mit Unterstützung der anderen Auszubildenden, des Ausbilders und der Fachbereiche lösten die Auszubildenden schließlich ein Problem nach dem anderen und klärten die Fertigungsfragen.
Auszubildende bleiben am Ball, auch wenn es knifflig wird
Die Gruse Auszubildenden trainierten mit diesem Projekt nicht nur eigenständiges und präzises Arbeiten, sondern auch ihre Ausdauer, denn es brauchte einige Versuche bis die passende Form entwickelt war und es gab viele knifflige Fragen zu klären, bis schließlich der erste Gruse Tischkicker fertiggestellt war. Eine gute Vorbereitung für den späteren Arbeitsalltag bei Gruse, denn hier werden zu 85% individuelle Lösungen für die Hebe- und Fördertechnik konstruiert.
Vom Messe-Highlight zur Serienfertigung
Höhepunkt für die Auszubildenden war die Präsentation des Gruse Tischkickers auf der Motek in Stuttgart und der Hamelner Ausbildungsmesse. Das außergewöhnliche Produkt sorgte für so viel Andrang und positive Rückmeldungen, dass inzwischen die erste Serienproduktion angestoßen wurde.
Technische Eigenschaften
• Mit 125 kg Eigengewicht ist der Hebefix-Tischkicker äußerst stabil und standfest gebaut und trägt Flächenlasten bis zu 250 kg.
• Der Nutzhub von 610 mm ermöglicht eine Tischhöhe von ca. 500 - 1100 mm. Der Kickertisch kann entweder per Fußpumpe oder elektrischem Antrieb höhenverstellt werden.
• Die neueste Variante wurde mit einer Automatiksteuerung versehen, um den Schwierigkeitsgrad zu steigern. Durch das Aktivieren der Steuerung neigt sich das Spielfeld während des Spiels automatisch im Wechsel nach links und rechts um zwei Grad.
• Das Spielfeld aus Stahl ist formstabil, bietet eine homogene Oberfläche und ist auch für den Dauereinsatz gut geeignet. (Länge 1.190 mm x Breite 740 mm).
• Ergänzende Features sind die elektronische Anzeige inklusive Tor-Lichtschranke mit elektronischer Torerfassung.
• Sogar eine Individualisierung ist möglich: Das Spielfeld und die Bandenwerbung können mit eigenem Logo beklebt werden.
Themen in dieser Meldung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Gruse ist ein in Privatbesitz befindliches Unternehmen und gehört zu den führenden Hubtisch-Herstellern in Deutschland und Europa. Der Fokus des Unternehmens liegt auf der Entwicklung und Konstruktion von Maschinen und Hebelösungen. Inzwischen werden 85 Prozent des Umsatzes nach Kundenwunsch entwickelt und gefertigt. Mit 160 Mitarbeitern, davon 20 Auszubildenden, hat das Unternehmen seinen Sitz im Weserbergland bei Hameln.
Mehr Informationen unter www.gruse.de
Ansprechpartnerin Gruse Maschinenbau GmbH & Co. KG
Maren Heinemann | Assistenz der Geschäftsführung, Marketing & QMB
Telefon +49 (0)5154 9510-57
E-Mail mheinemann(at)gruse.de
Dibbetweg 32 I D-31855 Aerzen
Kerstin Meyer
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kilometer19
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Datum: 27.07.2017 - 13:03 Uhr
Sprache: Deutsch
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Ansprechpartner: Kerstin Meyer
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Barsinghausen
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Kategorie:
Maschinenbau
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