Weitere neue Nachweismethoden für Alltagschemikalien beim Menschen / BMUB und Chemieverband setzen erfolgreiche Kooperation beim Human-Biomonitoring fort
(ots) - Gemeinsame Pressemitteilung des
Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
und des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI)
Die Nachweismöglichkeiten für Chemikalien im menschlichen Körper
werden seit 2010 kontinuierlich verbessert. Im Fokus stehen dabei
Stoffe, die in Alltagsprodukten eingesetzt werden, wie zum Beispiel
Flammschutzmittel, Weichmacher für Kunststoffe, Konservierungsmittel
und Duftstoffe. Die dafür notwendigen Nachweismethoden werden mit
Unterstützung des Umweltbundesamtes im Rahmen eines Projekts zwischen
Bundesumweltministerium und dem Verband der Chemischen Industrie
(VCI) entwickelt. Das Projektprogramm wurde nun um fünf neue Stoffe
erweitert.
Wie jedes Jahr wurden auch 2017 fünf wichtige,
verbraucherrelevante Chemikalien ausgewählt, für die erstmals
Methoden zum Nachweis im menschlichen Organismus entwickelt werden
sollen. Es handelt sich um:
- die UV-Absorber UV-P und UV 327, die in Lacken und Kunststoffen
zum Einsatz kommen,
- BADGE, das einer der Ausgangsstoffe für Beschichtungen von
Lebensmittelverpackungen ist,
- 1H-Benzotriazol, das sich in Maschinengeschirrspülmitteln
befindet,
- und um den Futtermittelzusatzstoff Ethoxyquin.
Für diese Stoffe wird 2017 mit der Methodenentwicklung begonnen.
Alle neuen Methoden werden wissenschaftlich validiert und in
begutachteten wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht.
Damit sind sie weltweit verfügbar. Zum Einsatz kommen die neuen
Methoden unter anderem in Untersuchungen von Proben der
Umweltprobenbank und in den Umweltstudien zur Gesundheit des
Umweltbundesamtes/GerES.
Das Projekt wird von der Human-Biomonitoring-Kommission, einem
unabhängigen Expertengremium beim Umweltbundesamt, durch die
Entwicklung von so genannten Human-Biomonitoring-Werten (HBM-Werte)
unterstützt. Diese Werte erlauben es, die gefundenen Belastungen
gesundheitlich und toxikologisch einzuschätzen.
Die Entwicklung von Analysemethoden ist aufwändig und
kostenintensiv, ermöglicht aber erhebliche Erkenntnisgewinne zur
realen Belastung der Bevölkerung mit wichtigen Industriechemikalien.
Bisher muss allzu oft auf modellhafte Abschätzungen zurückgegriffen
werden, mit denen gesundheitliche Risiken leicht über- oder
unterschätzt werden.
Das Bundesumweltministerium und der Verband der Chemischen
Industrie (VCI) arbeiten seit 2010 bei der Entwicklung neuer Methoden
zur Messung von Chemikalien im menschlichen Körper zusammen. Ziel ist
es, bis 2020 für bis zu 50 ausgewählte Stoffe oder Stoffgruppen
erstmals Analysemethoden zu entwickeln. Bis dato wurden bereits 16
Nachweismethoden für Industriechemikalien entwickelt, die bisher im
Organismus nicht gemessen werden konnten. An 19 weiteren Methoden
wird gearbeitet. Jedes Jahr wählt der Lenkungsausschuss des Projekts
bis zu fünf neue Stoffe aus, für die die Methodenentwicklung begonnen
wird.
Über den Verband der Chemischen Industrie (VCI):
Der VCI vertritt die wirtschaftspolitischen Interessen von rund
1.700 deutschen Chemieunternehmen und deutschen Tochterunternehmen
ausländischer Konzerne gegenüber Politik, Behörden, anderen Bereichen
der Wirtschaft, der Wissenschaft und den Medien. Der VCI steht für
mehr als 90 Prozent der deutschen Chemie. Die Branche setzte 2016
rund 185 Milliarden Euro um und beschäftigte über 447.000
Mitarbeiter.
Kontakt:
VCI-Pressestelle, Telefon: 069 2556-1496, E-Mail: presse(at)vci.de,
http://twitter.com/chemieverband und
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Datum: 16.08.2017 - 10:15 Uhr
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