Internationale Grüne Woche: "Holz ist gespeicherte Sonnenenergie"

Dipl.-Ing. Frank Kienle, Geschäftsführer des HKI Industrieverbandes Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V., im Gespräch

(industrietreff) - Redaktion: "Herr Kienle, anlässlich der Grünen Woche in Berlin hat Ihr Verband eine Öko-Bilanz für den Brennstoff Holz erstellt. Was sind die wichtigsten Ergebnisse?"

Frank Kienle: "Holz ist klimaneutral. Als nachwachsender Rohstoff stellt es heute in Deutschland rund 80 Prozent der Erneuerbaren Energien, die zur Wärmeerzeugung beitragen. Und eingesetzt als Brennstoff senkt Holz den CO2-Ausstoß um 13,8 Mio. Tonnen pro Jahr. Damit leisten die Betreiber von Holzheizungen einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgase und begrenzen so den Klimawandel."

Redaktion: "Tatsächlich ist der Holzverbrauch in den letzten Jahren gestiegen. Verkraften das denn auch unsere Wälder?"

Frank Kienle: "In Deutschland wird seit 200 Jahren eine nachhaltige Forstwirtschaft betrieben. Genau dies sorgt dafür, dass unsere Wälder wachsen und gedeihen und dass die Waldfläche - obwohl sie bereits heute fast ein Drittel unseres Landes bedeckt - jedes Jahr um 3.500 Hektar zunimmt. Und auch die Holzvorräte entwickeln sich positiv. Mit 3,4 Mrd. m3 verfügen wir über die größten Kapazitäten in ganz Europa. Abgesehen davon fällt Brennholz bei der notwendigen Durchforstung der Wälder an. Für Holzscheite, Holzbriketts oder Pellets wird also kein einziger Baum gefällt."

Redaktion: "Was genau sind denn die Vorteile, die Holz als Energielieferant auszeichnen?"

Frank Kienle: "Holz ist nichts anderes als gespeicherte Sonnenenergie. Und bei seiner Verbrennung wird immer nur so viel Kohlendioxid (CO2) freigesetzt, wie bei einer natürlichen Zersetzung im Wald ebenfalls entstehen würde. Als heimischer Brennstoff überzeugt Holz zudem durch die Verfügbarkeit im eigenen Land sowie kurze Transportwege zum Verbraucher. Auch das spart Energie und bremst so den Treibhauseffekt."

Redaktion: "Soeben ist die novellierte Kleinfeuerungsanlagenverordnung in Kraft getreten. Wird das den Siegeszug von Holz als Brennstoff aufhalten?"

Frank Kienle: "Nein, es lenkt den Einsatz von Holz und anderen festen Brennstoffen nur in geregelte Bahnen. Ziel der Verordnung ist es, Abgase wie Kohlenmonoxid und Staub zu vermindern und eine effiziente Energieverwendung zu fördern. Für häusliche Feuerstätten gelten daher zukünftig strengere Umweltauflagen in Form von Emissionsgrenzwerten; außerdem werden Mindestwirkungsgrade vorgegeben. Nach Einschätzung des HKI werden damit günstige Voraussetzungen geschaffen, um Klima-, Umwelt- und Gesundheitsschutz dauerhaft in Einklang zu bringen."



Weitere Informationen rund ums klimafreundliche Heizen mit Holz auch im neuen Internet-Portal www.ratgeber-ofen.de, wo der HKI Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V., der die Hersteller moderner Feuerstätten und Kochgeräte vertritt, viel Wissenswertes zusammengetragen hat.

Im Rahmen der "nature.tec", der offiziellen Fachschau für nachwachsende Rohstoffe, ist der HKI in Halle 4.2 vom 15. bis 24. Januar 2010 auf der Internationalen Grünen Woche Berlin vertreten. Der Verband und einige seiner Mitgliedsunternehmen stehen dort Verbrauchern und Fachbesuchern am Messestand 4.2/120 als Ansprechpartner zur Verfügung und halten entsprechendes Informationsmaterial bereit.

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Datum: 18.01.2010 - 12:25 Uhr
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