Saubere Flüsse und hohe Trinkwasserqualität / DVGW-Technologiezentrum Wasser startet Flussprojekt in Jieyang
(ots) - Saubere Flüsse und eine hohe Qualität des
Trinkwassers - die Stadtregion Jieyang in der südchinesischen Provinz
Guangdong will neue Maßstäbe für China setzen. In Kooperation mit dem
TZW:DVGW Technologiezentrum Wasser in Karlsruhe sollen die Flüsse der
Metall- und Textilstadt wieder sauber werden. Oberbürgermeister Chen
Dong hat das Vorhaben angestoßen. Ein Team des TZW war jetzt vor Ort
und hat erste Wasserproben entnommen. Weitere Reisen sind für die
nächsten Monate geplant. Die Zhongde Metal Group GmbH steuert und
begleitet das Großprojekt.
"Unser Team wurde mit offenen Türen empfangen", freut sich Dr.
Josef Klinger, Geschäftsführer des TZW. "Meine Kollegen konnten
Wasserproben entnehmen und Kläranlagen besichtigen. Die Proben werden
gerade analysiert. Auf den ersten Blick kann man jedoch sagen: Die
Wasserqualität könnte schlechter sein, aber sie entspricht nicht
einer lobenswerten Umwelt."
Die Flüsse in Jieyang haben in den vergangenen drei Jahrzehnten
unter dem enormen Wirtschaftswachstum gelitten. 7.600 Unternehmen
zählt die Metallbranche in Jieyang. Weitere wirtschaftliche
Schwerpunkte sind die Textilindustrie sowie die Pharmaindustrie. In
Jieyang leben 6,8 Millionen Menschen. Der Hauptfluss "Rongjiang
River" der Industriestadt soll saniert und zu einem Standbein für die
Trinkwasserversorgung der Stadt aufgebaut werden - und auch die
beiden anderen Flüsse der Stadt sollen wieder zu einem intakten
Ökosystem werden.
Wasserproben wurden zunächst vom "Rongjiang River" und einem der
kleineren Flüsse entnommen, der durch die Textilindustrie belastet
ist. Weitere Proben werden bei den nächsten Aufenthalten in Jieyang
entnommen. Die Analyseergebnisse fließen in einen Masterplan ein.
"Erst, wenn wir alle Ursachen kennen, kann man eingreifen. Erst dann
weiß man auch, welche Maßnahmen für Jieyang geeignet sind. Im Moment
stellt es sich so dar, dass der Anschlussgrad von Unternehmen und
Siedlungen der Hauptpunkt ist. Technologisch sind die Kläranlagen in
Jieyang entsprechend ausgestattet. Für die Aufbereitung kommunaler
Abwässer braucht es kein Hightech", so Klinger. "Um die
Wasserqualität zu steigern und auf Dauer zu halten, bedarf es je-doch
eines umfassenden Umstrukturierungsprozesses."
Die Kommunen, die Unternehmen - aber auch die Bevölkerung müssten
daran beteiligt werden. Es müsse ein Bewusstsein für nachhaltigen
Umweltschutz geschaffen und die Finanzierung gesichert werden, etwa
durch höhere Abwassergebühren. "Das alles gelingt nicht von heute auf
morgen - in Deutschland hat die nachhaltige Steigerung der
Wasserqualität verunreinigter Flüsse 20 Jahre gebraucht", weiß
Klinger, der mit dem TZW auch für die Bewertung des Rheins aus Sicht
der Wasserversorger zuständig ist.
Noch vor wenigen Jahrzehnten war Europas wichtigste
Binnenwasserstraße - der Rhein - ökologisch verödet. Nach dem
Chemieunfall bei Sandoz nahe Basel Mitte der 1980er Jahre, waren die
Folgen für die Umwelt nicht mehr zu übersehen. In dem rot gefärbten
Fluss starben die Fische, die Trinkwasserversorgung brach in einigen
Regionen zusammen. Die Internationale Arbeitsgemeinschaft der
Wasserwerke im Rheineinzugsgebiet (IAWR) - die ebenfalls das
Flussprojekt in Jieyang begleitet - setzt sich seit 1970 für die
Verbesserung der Wasserqualität im Rhein ein.
Das Vorhaben in Jieyang blieb auch dem Umweltministerium der
Provinz Guangdong nicht verborgen. Umweltminister Lu Xiulu besuchte
das TZW bereits in Karlsruhe. Er möchte mit Unterstützung der
deutschen Wasserexperten weitere Flüsse in der Provinz Guangdong
reinigen und ein Kompetenzzentrum aufbauen.
Die nächsten Reisen nach Jieyang sind für Februar und März 2018
geplant. Weitere Informationen unter www.metal-eco-city.com und
www.zhongdemetal.de.
Zhongde Metal Group GmbH
Die Zhongde Metal Group GmbH (ZMG) wurde Anfang 2015 als deutsche
Tochtergesellschaft eines chinesischen Unternehmerverbandes
gegründet. Das Team begleitet deutsche Mittelständler bei einer
Ansiedlung in China - speziell in der "Metal Eco City" in Jieyang
sowie an weiteren Industriestandorten in der Provinz Guangdong.
Chinesischen Unternehmen eröffnet die Zhongde Metal Group GmbH den
Zugang zum deutschen Markt. Firmensitz ist Stuttgart - weitere
Standorte sind Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, München und Dresden.
Den Aufsichtsrat bilden Prof. Dr. Dieter Hundt
(Aufsichtsratsvorsitzender), Ehrenpräsident Bundesvereinigung der
Deutschen Arbeitgeberverbände, Dr. Eric Schweitzer, Präsident des
Deutschen Industrie- und Handelskammertages und Bertram Brossardt,
Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Unternehmensverbands Metall und
Elektro e. V. (bayme), des Verbandes der Bayerischen Metall- und
Elektro-Industrie e. V. (vbm) und der Vereinigung der Bayerischen
Wirtschaft e. V. (vbw). Die Metal Eco City befindet sich im Norden
der Millionenstadt Jieyang und erstreckt sich über eine Fläche rund
23 Quadratkilometer. Das Investitionsvolumen beträgt mehr als 21
Milliarden Euro. Betreiber, Entwickler und Investor ist die Zhongde
Metal Group Co., Ltd. Hinter der MEC stehen 700 chinesische
Metallunternehmen. Sie ist der erste Industriepark Chinas, der von
Unternehmern initiiert wurde und von einem deutschen Management
begleitet wird.
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Datum: 20.11.2017 - 17:09 Uhr
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