DIFI in 2017 erstmals positive - Deutscher Immobilienfinanzierungsindex (DIFI) von JLL und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW)
(ots) - Eine spürbare Aufhellung der Erwartungen an das
Finanzierungsgeschäft im kommenden Halbjahr hat im 4. Quartal 2017
für einen Anstieg des Deutschen Immobilienfinanzierungsindex (DIFI)
von JLL und ZEW um 7,3 auf 0,1 Punkte gesorgt. Damit zeigt der
vierteljährlich erhobene DIFI erstmals in 2017 einen positiven Wert.
Die ebenfalls einfließende Beurteilung der Finanzierungssituation der
letzten sechs Monate blieb mit 9,6 Punkten auf ähnlichem Niveau wie
im Vorquartal (Q3: 9,8 Punkte). Trotz des erfreulich hohen Anstiegs
um 14,7 Punkte bleiben die Zukunftserwartungen der Finanzierer mit
einem Wert von minus 9,4 weiterhin zurückhaltend. Die Verbesserung
des DIFI geht einher mit der exzellenten Konjunkturlage und damit
verbundenen Aufwärtskorrekturen der Prognosen diverser
Forschungsinstitute für das Wirtschaftswachstum 2018, die sich mit
über 2 % ca. 0,5 Prozentpunkte höher als zu Jahresbeginn eingependelt
haben.
Robustes Umfeld für Logistik-, Wohn- und Bürofinanzierungen
Die eindeutigsten Zugewinne bei den Erwartungen an die
Geschäftslage im kommenden Halbjahr verzeichnen Finanzierungen von
Logistik-, Wohn- und Büroimmobilien. Nach zuletzt deutlich negativen
Werten deuten die entsprechenden Salden aus positiven und negativen
Prognosen der teilnehmenden Institute wieder auf ein stabiles
Finanzierungsumfeld 2018 hin.
Nahezu unveränderte Refinanzierungsmärkte
Nach den zwischenzeitlichen Einbrüchen der entsprechenden
Indikatoren zu Jahresbeginn signalisieren die DIFI-Umfragen der
letzten drei Quartale für sämtliche Refinanzierungsinstrumente
insgesamt eine stabile Entwicklung. Während sich die Einschätzung der
aktuellen Situation bei Einlagen, Pfandbriefen, Schuldverschreibungen
und Mortgage Backed Securities dabei durchweg verbesserte, gaben die
Prognosen überwiegend leicht nach. Ein entgegengesetztes Bild ergibt
sich dagegen bei Immobilienaktien. Im längerfristigen Trend wird
erkennbar, dass klassische Kundeneinlagen zur Refinanzierung von
Deals das Tal, das sich seit Mitte 2015 abzeichnete, durchschritten
zu haben scheinen. Auf den Pfandbriefmärkten ist dagegen die
dynamische Entwicklung des Vorjahres abgeklungen.
Auswirkungen der EZB-Entscheidung zum Anleihekaufprogramm auf den
Finanzierungsmarkt
Die Sonderfrage des DIFI thematisierte die Verlängerung und
gleichzeitige Modifizierung des Anleihekaufprogramms der Europäischen
Zentralbank - mit den Änderungen für Preisstruktur und
Risikobereitschaft von Finanzierungen. Gut ein Drittel der Experten
sieht durch die Entscheidung eine größere Bedeutung der Margen
gegenüber den Gebühren heraufziehen, in ähnlichem Umfang wird von
einer höheren Risikobereitschaft der Finanzierer ausgegangen, nach
wie vor basierend auf den weiterhin historisch niedrigen
Langfristzinsen. In Bezug auf das absolute Preisniveau der
Finanzierungen und die Finanzierungslandschaft geht eine große
Mehrheit der Befragten von 82 bzw. 70 Prozent davon aus, dass es zu
keinen wahrnehmbaren Veränderungen kommen wird.
Die Experten wurden außerdem um eine Prognose wichtiger Zinssätze
für die kommenden zwei Jahre gebeten. Den 3-Monats-EURIBOR sehen sie
Ende 2018 mit hoher Wahrscheinlichkeit zwischen -0,3 und -0,1
Prozent, Ende 2019 zwischen -0,1 und 0,2 Prozent. Die Rate für einen
Euro-Zinsswap mit 5- bzw. 10- Jahren Laufzeit gegenüber dem
6-Monats-EURIBOR wird Ende 2018 zwischen 0,3 und 0,5 Prozent bzw. 0,9
und 1,2 Prozent erwartet, Ende 2019 zwischen 0,5 und 1,0 Prozent,
respektive 1,2 und 1,6 Prozent.
Pressekontakt:
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1943, anke.herz(at)eu.jll.com
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Datum: 14.12.2017 - 10:45 Uhr
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