UNI.DE: Unter Strom
Das Studentenportal UNI.DE berichtet über die Energie-Misswirtschaft
(industrietreff) - Zu lange waren Strompreise für die Konsumenten nicht transparent genug. Seit Oktober 2009 kann jeder die aussagekräftigen Kurvenverläufe von Erzeugung und Preis im Internet verfolgen. Die Energie-Erzeuger sind heute dazu verpflichtet, ihre Zahlen zu veröffentlichen. Die Fakten sorgen bei den Bürgern für Missmut.
Manche sagen sogar ganz sarkastisch, der Klimawandel habe auch seine Vorteile: Die klimabedingten Änderungen machen sich die Energie-Erzeuger zu nutze. Beispielsweise haben Winterstürme in Windkraftwerken, hauptsächlich im Osten Deutschlands, über Weihnachten so viel Strom produziert, als 20 Atomkraftwerke bei voller Auslastung. In lediglich fünf Stunden wurden ungefähr 100 000 000 Kilowatt-Stunden erzeigt. Das führte dazu, dass andere Anbieter auf ihrem Strom sitzen geblieben sind. Pro Kilowatt-Stunde mussten sie 20 Cent "draufzahlen", um ihren Strom loszuwerden - ein Preis, der an den Endverbraucher weitergeben wird. Aber es sind nicht wirklich Stürme nötig, um Energie zu gewinnen. Als der Wind nachließ war der Preis an der Leipziger Energieböse immer noch unter Null, obwohl der Verbrauch in den Haushalten anstieg. Und trotzdem treiben Energiekonzerne die Preiskurve für den Endverbraucher immer weiter in die Höhe.
Statt Windkraftwerke zu optimieren und vernünftige Ökoenergie zu nutzen, setzen Stromkonzerne weiterhin auf unflexible Großkraftanlage und Laufzeitverlängerung von unsicheren Atomkraftwerken. Für den Endkunde bedeutet es, dass er die Rechnung doppelt bezahlt: Für die Stromerzeugung und die Entsorgung der Überproduktion.
Besser ist es in Technologien zu investieren um die stark schwankende Windenergie umzuleiten, zu puffern und zu speichern und somit auch vernünftige Energiepreise an den Verbraucher weiterzugeben.
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Datum: 01.02.2010 - 09:20 Uhr
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