Entscheidung um Titandioxid geht in die nächste Runde
(ots) - Dem Weißpigment Titandioxid, einem der
wichtigsten Inhaltstoffe für Farben, droht eine EU-Einstufung als
wahrscheinlich krebserzeugender Stoff beim Einatmen. Der in Europa
hochumstrittene Einstufungsvorschlag hätte für die Farben- und
Lackindustrie, aber auch für viele andere Branchen weitreichende
Konsequenzen. Betroffen sind Papier, Druck- und Malfarben, Keramik,
Textilien, aber auch Kosmetik, Lebensmittel, Medikamente und
Spielzeug.
Auf Basis einer veralteten Studie hatte 2016 die französische
Umweltbehörde bei der Europäischen Chemikalienagentur die Einstufung
von Titandioxid als "wahrscheinlich krebserzeugend" beantragt. Die
Studie hatte allerdings nicht belegt, dass Titandioxid als Stoff
gesundheitlich bedenklich ist, sondern die Partikeleigenschaften des
Staubs. Klar ist mittlerweile: In dieser Konzentration macht fast
jede Art Staub krank.
Bei den meisten Anwendungen von Titandioxid entsteht kein Staub.
Im Malerhandwerk wird entsprechender Arbeitsschutz verwendet. Bei
einer Einstufung von Titandioxid als "wahrscheinlich krebserzeugend"
ist ein Dominoeffekt für ca. 300 andere Stoffe in Pulverform zu
befürchten. Außerdem würden alle Abfälle mit mehr als 1% Titandioxid
als gefährlich eingestuft, was Recycling und Entsorgung von Abfällen
extrem erschweren würde.
Die verantwortliche Expertengruppe der Europäischen
Chemikalienagentur tagt am 8.März. Um eine Einstufung zu verhindern,
müssen sich die europäischen Länder positionieren. Der Bundesverband
Farbe Gestaltung Bautenschutz hat über seinen europäischen
Dachverband UNIEP die europäischen Partner über die weitreichenden
Folgen insbesondere für das Handwerk informiert.
Argumente und Fakten zum Thema finden sich bei der "Initiative Pro
Titandioxid", die der Verband der chemischen Industrie e.V., der
Verband der Deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V., der
Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. sowie der Verband der
Mineralfarbenindustrie e.V. ins Leben gerufen haben:
https://initiative-pro-titandioxid.de/#presse
Pressekontakt:
Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz
Christine Marzulla
069 / 66 575 300
marzulla(at)farbe.de
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Datum: 01.03.2018 - 09:24 Uhr
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