Schutz vor Hormongiften - Die neue Bundesregierung ist gefordert
(ots) - Hormonschädliche Substanzen finden sich quasi
überall: in Lebensmitteln, in der Umwelt, im Haushalt. Sie werden von
der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als eine globale Bedrohung
gesehen. Die EU hat sich das Ziel gesetzt, eine Minimierung der
Belastung von Bevölkerung und Umwelt durch sogenannte "endokrine
Disruptoren" sicherzustellen. In der aktuellen Veröffentlichung
"Hormongifte stoppen!" zieht die Umweltschutzorganisation Pestizid
Aktions-Netzwerk e.V. (PAN Germany) die neue Bundesregierung zur
Verantwortung, mehr Engagement für dieses wichtige Ziel zu zeigen und
fordert einen nationalen Aktionsplan.
Eigentlich gibt es dieser Tage gute Nachrichten. Nach Jahren der
Verzögerungen und kontroversen Debatten hat die EU-Kommission jetzt
die weltweit ersten wissenschaftlichen Kriterien zur Erkennung von
hormonschädlichen Stoffen verabschiedet. Diese treten ab Juni 2018
für Biozidprodukte, also für Mittel zur Schädlingsbekämpfung, zur
Desinfektion und zum Materialschutz, in Kraft. Ab dem 10. November
2018 werden ähnliche Vorschriften für die Pestizidregulierung
eingeführt. Hormonschädliche Biozide oder Pestizide sollen, mit
Regelungen für Ausnahmen, zukünftig nicht mehr in der EU eingesetzt
werden dürfen. Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Nach
Auffassung der Umweltschutzorganisation PAN Germany reicht dieser
jedoch nicht aus, um dem Problem der schleichenden chemischen Störung
des Hormonsystems von Mensch und Tier wirksam und in angemessener
Zeit entgegenzutreten. Nachbesserungsbedarf wird besonders bei der
vorgeschlagenen Prüf- und Bewertungsleitlinie sowie beim Verfahren im
Biozidrecht gesehen, dass durch besonders viele Beschränkungen und
Ausnahmeregelungen gekennzeichnet ist.
"Wir befürchten, dass die neuen Regelungen in ihrer jetzigen Form
nur wenig bewirken werden. Außerdem fehlt es an einer
Gesamtstrategie, denn hormonschädliche Chemekalien stecken auch in
Verpackungen, Spielzeug, Kosmetika und vielen weiteren Produkten.
Andere Mitgliedsstaaten wie Frankreich oder Schweden legen
Aktionsprogramme mit Forschungsförderung, Informationskampagnen und
Verwendungsbeschränkungen auf. Es ist Zeit, dass die deutsche Politik
nachzieht, um aktiv die Gefahren durch Hormongifte in einer
offensiven und innovativen Form zu mindern", sagt Susanne Smolka,
Referentin für Pestizide und Biozide von PAN Germany. Die vierseitige
Publikation "Hormongifte stoppen" fasst kurz und prägnant den
Sachstand zum Umgang mit endokrinen Pestiziden und Bioziden in der EU
zusammen und formuliert Forderungen an die Bundesregierung.
Rund 800 Chemikalien stehen derzeit unter Verdacht, das
Hormonsystem von Menschen und Wildtieren stören zu können und dadurch
schädlich auf Fruchtbarkeit, Verhalten und Intelligenz einzuwirken
oder am Anstieg hormonbedingter Krebsarten sowie metabolischer
Störungen wie Diabetes oder Adipositas beteiligt zu sein.
Weitere Informationen: "Hormongifte stoppen! Empfehlungen für eine
wirkungsvolle Reduktion der Belastung mit hormonschädlichen
Pestiziden und Bioziden":
https://pan-germany.org/download/hormongifte-stoppen/
Pressekontakt:
Susanne Smolka, Tel. 040-3991910-24,
E-Mail: susanne.smolka(at)pan-germany.org
Original-Content von: PAN Germany, übermittelt durch news aktuell
Themen in dieser Meldung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Datum: 26.04.2018 - 09:16 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1604774
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:
Hamburg
Telefon:
Kategorie:
Chemische Industrie
Anmerkungen:
Diese HerstellerNews wurde bisher 631 mal aufgerufen.
Die Meldung mit dem Titel:
"Schutz vor Hormongiften - Die neue Bundesregierung ist gefordert
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
PAN Germany (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).
Alle Meldungen von PAN Germany
Farbige Flammen, moderne Technik und viele Ideen: Die ChemisTree Competition begeisterte junge MINT-Talente
Über 55.000 Euro für den Chemie-Unterricht
Verpasste Chance in Busan? / Eine Analyse der Verhandlungen zum globalen Plastikabkommen von Exit Plastik
Rheinland-pfälzische Chemie- und Pharmabranche investiert in die Zukunft / Offene Ausbildungsplätze und sichere Übernahmechancen trotz Herausforderungen
Sicherung des Chemiestandorts Bayern: Anhörung im Wirtschaftsausschuss / Schreyer: Chemiebranche ist Grundpfeiler unserer Wirtschaft