NABU: Forstwirtschaftsrat auf dem Irrweg Miller kritisiert wenig hilfreiche Äußerungen zu FSC
NABU: Forstwirtschaftsrat auf dem Irrweg Miller kritisiert wenig hilfreiche Äußerungen zu FSC
(pressrelations) - Berlin - Die Aussagen des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR) zur angeblichen Verhinderung des Klimaschutzes durch die FSC-Zertifizierung von öffentlichen Wäldern hat der NABU irritiert zur Kenntnis genommen.
In einer Pressemitteilung des DFWR wird die FSC-Zertifizierung öffentlicher Waldflächen als Hemmschuh für den Klimaschutz und kontraproduktiv für die ländliche Entwicklung beschrieben. "Der Forstwirtschaftsrat versucht hier Gegensätze und Widersprüche zu konstruieren, wo keine sind", kritisierte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. "Die Aussagen des Forstwirtschaftsrats beruhen zum Teil auf fehlerhaften Angaben und sollten schnellstens korrigiert werden", so Miller weiter. Der NABU stehe zu Gesprächen darüber gerne zur Verfügung.
Der Deutsche Forstwirtschaftsrat begründet seine Einschätzung unter anderem mit der im FSC-Standard vorgeschrieben Ausweisung von sogenannten Referenzflächen, bei der fünf Prozent der Waldfläche aus der forstwirtschaftlichen Nutzung genommen werden sollen. "Dass diese Referenzflächen den Klimaschutz hemmen, ist Unsinn", sagte NABU-Waldexperte Johannes Enssle. "Ungenutzte Wälder reichern noch über Jahrhunderte Kohlenstoff an, sie tragen zur Verbesserung des Wasserhaushalts bei und dienen tausenden von Arten als sichere Refugien. Naturschutz und Klimaschutz sind also keine Gegensätze, sondern bilden vielmehr wichtige Synergien. Den Wald nur als Rohstofflieferant zu sehen greift zu kurz."
Fehlerhaft seien auch andere Behauptungen des Forstwirtschaftsrates: So sei es zum Beispiel falsch, dass eine FSC-Zertifizierung die Reduzierung der Nadelbaumanteile auf maximal 20 Prozent verlange. Ebenso falsch sei die Behauptung, dass die FSC-Zertifizierung Arbeitsplätze gefährde. "Das Gegenteil ist der Fall: In Deutschland besteht derzeit eine unbefriedigte Nachfrage nach kontinuierlich großen Mengen an FSC-Holz.
Viele zukunftsorientierte Unternehmen, die sich bewusst für FSC-Holz entscheiden, müssen ihren Bedarf derzeit aber noch im benachbarten Ausland decken. Der dadurch generierte Mehrwert geht uns hier in Deutschland verloren", erklärt Enssle.
Für Rückfragen:
Johannes Enssle, NABU-Waldreferent, mobil: 0170-2832663.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Hintergund:
Die Waldzertifizierung ist ein Instrument um wichtige Nachhaltigkeitsstandards bei der Waldbewirtschaftung zu garantieren. Der Verbraucher kann so beim Kauf von Holzprodukten erkennen, ob diese umwelt- und sozialverträglich hergestellt wurden. In Deutschland existieren derzeit drei Zertifizierungssysteme für die Forstwirtschaft. Neben den anspruchsvollen Standards von Naturland und FSC (Forest Stewardship Council) gibt es auch das, aus Sicht des NABU, wenig anspruchsvolle Zertifikat von PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes).
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Datum: 09.02.2010 - 14:17 Uhr
Sprache: Deutsch
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