Nach dem Meilenstein geht die Arbeit weiter / VCI-Zwischenbilanz zur europäischen Chemikalienverordnung REACH
(ots) -
- Mehr als 80.000 Registrierungen für über 20.000 Stoffe liegen
bis jetzt vor
- Arbeitsaufwand bleibt für Behörden und Unternehmen weiterhin
hoch
- Industrie benötigt größtmögliche Rechtssicherheit und
Einfachheit
Die Umsetzung der europäischen Chemikalienverordnung REACH ist
zwar noch lange nicht abgeschlossen, aber schon auf einem guten Weg.
So lautet das vorläufige Fazit des Verbands der Chemischen Industrie
(VCI). Bis zum 31. Mai 2018 läuft die letzte von insgesamt drei
Übergangsfristen für die Registrierung von Chemikalien in Europa.
Hersteller und Importeure müssen bis dahin für jeden Stoff im
Mengenband von 1 bis 100 Tonnen pro Jahr ein Dossier über
Herstellung, Verwendung und Sicherheit bei der europäischen
Chemikalienagentur ECHA in Helsinki einreichen. Stoffe mit größeren
Herstellungs- oder Importmengen mussten bereits in zwei weiteren
Übergangsphasen bis November 2010 und Mai 2013 registriert werden.
Bislang liegen der ECHA mehr als 80.000 Registrierungen für über
20.000 Stoffe aus der gesamten EU vor.
Gerd Romanowski, Geschäftsführer für Wissenschaft, Technik und
Umwelt im VCI, betont: "Unsere Mitgliedsunternehmen haben alles
getan, um die komplexen und aufwändigen Vorgaben korrekt und
fristgemäß zu erfüllen. Klar sein muss aber jetzt, dass der
Umsetzungsaufwand für Behörden und Unternehmen auch nach der letzten
Registrierungsfrist hoch bleibt - auch wenn sich die
Arbeitsschwerpunkte verschieben. Das sollten die Unternehmen bei
ihrer Ressourcenplanung für die kommenden Jahre unbedingt
berücksichtigen."
Die Überprüfung der REACH-Umsetzung durch die Europäische
Kommission im März 2018 hatte ergeben, dass die Chemikalienverordnung
zehn Jahre nach ihrem Inkrafttreten gut funktioniert. Die Kommission
hält REACH in der vorliegenden Fassung weiterhin für geeignet, die
angestrebten Ziele zu erreichen. "Wir begrüßen, dass die
EU-Kommission derzeit keine Änderung der REACH-Verordnung für
notwendig hält, denn die Unternehmen benötigen für die weitere
Umsetzung Rechtssicherheit", so Romanowski.
Auf Unternehmensseite sind durch die REACH-Umsetzung hohe Kosten
und großer Personalaufwand entstanden. Für eine abschließende
Bewertung ist es nach Ansicht Romanowskis noch zu früh: "Ob die
Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit der chemisch-pharmazeutischen
Industrie durch REACH beeinträchtigt wird, kann frühestens in einigen
Jahren bewertet werden."
Aus Sicht des VCI sind Vereinfachungen ohne Änderung der
REACH-Verordnung möglich und notwendig. Dies betrifft zum Beispiel
das Zulassungsverfahren. "Schon jetzt werden immer mehr wichtige
Stoffe wie Lösemittel und Katalysatoren als Kandidaten für das
Zulassungsverfahren identifiziert", so Romanowski. "Eine
Zulassungspflicht beeinträchtigt die Planungssicherheit für die
Betriebe und verursacht höhere Kosten. Beides führt zu
Wettbewerbsnachteilen für in der EU hergestellte Produkte. Das
Verfahren sollte deshalb nur angewendet werden, wenn die sichere
Handhabung eines Stoffs nicht auch anders erreicht werden kann."
Über den VCI
Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) vertritt die
wirtschaftspolitischen Interessen von rund 1.700 deutschen
Chemieunternehmen und deutschen Tochterunternehmen ausländischer
Konzerne gegenüber Politik, Behörden, anderen Bereichen der
Wirtschaft, der Wissenschaft und den Medien. Der VCI steht für mehr
als 90 Prozent der deutschen Chemie. Die Branche setzte 2017 über 195
Milliarden Euro um und beschäftigte rund 453.000 Mitarbeiter.
Pressekontakt:
VCI-Pressestelle: Telefon: 069 2556-1496, E-Mail: presse(at)vci.de,
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Datum: 28.05.2018 - 10:15 Uhr
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