Werraversalzung: Thüringen fordert das Unternehmen Kali+Salz auf, sich nicht der Verantwortung zu entziehen
Werraversalzung: Thüringen fordert das Unternehmen Kali+Salz auf, sich nicht der Verantwortung zu entziehen
(pressrelations) - Thüringen fordert das Unternehmen Kali+Salz auf, sich klar zu seiner Verantwortung zu bekennen. Für Thüringen und seinen Standort Unterbreizbach bedeutet das, unverzüglich mit dem Bau der Eindampfanlage zu beginnen. Damit wäre gesichert, dass ab 2012 von Unterbreizbach keine Salzabwässer mehr in die Werra eingeleitet werden müssen. Bis zur Inbetriebnahme der Eindampfanlage soll über den Salzabwasserverbund mit Hessen ? eine Leitung von Unterbreizbach nach Hattorf (Hessen) ? das Salzabwasser aus Unterbreizbach, das nicht in die Werra abgeleitet werden kann, nach Hessen zur weiteren Behandlung gelangen. Für Thüringen ist es erforderlich, dass sich K+S unverzüglich zu einer umweltgerechten Dauerlösung bekennt, die ab 2020 greift und nach derzeitiger Kenntnis nur in der Inbetriebnahme einer Pipeline liegen kann.
Thüringen erwartet unverzüglich eine positive und konstruktive Haltung des Konzerns zu den Empfehlungen des Runden Tisches und zu einer Weiterführung der gemeinsamen Anstrengungen auf der Grundlage der gemeinsamen Vereinbarung. Die Umweltausschüsse der Landtage von Thüringen und Hessen haben mehrheitlich dementsprechende Appelle an K+S gerichtet und erwarten ein positives Signal des Unternehmens.
"Gemeinsam müssen wir die Voraussetzungen schaffen, dass ab 2020 die Entwicklung von Werra und Weser zu einem zunehmend naturnahen Oberflächengewässer sowie der Einstellung jeglicher Versenkung in den Untergrund möglich wird. Der Weltkonzern Kali+Salz steht in der Pflicht", sagte Thüringens Umweltminister Jürgen Reinholz.
Hintergrund: Thüringen, Hessen und K+S haben zur Erreichung dieser Zielstellung bereits im Jahr 2008 eine öffentlich rechtliche Vereinbarung geschlossen, auf deren Grundlage das Unternehmen ein Strategiepapier und ein Integriertes Maßnahmekonzept vorgelegt hat. Obwohl diese Vorstellungen ursprünglich durchaus konsensfähig waren, lassen die jetzt vorliegenden Papiere von K+S im entscheidenden Punkt der strategischen Zielstellung und des Weges dorthin eine grundsätzlich andere Auffassung des Unternehmens vermuten.
Die Zweifel an der Zielstellung von K+S machen sich u.a. daran fest, dass Kali+Salz nunmehr die Fernleitung (Nordsee-Pipeline) auch als vorrangig zu prüfende Option abzulehnen scheint und stattdessen eine "Neue Integrierte Salzlaststeuerung" (NIS) als Langfristlösung einführen will. Damit soll das Versenkgeschehen in Hessen bis 2027 und darüber hinaus als Dauerlösung in modifizierter Form fortgesetzt werden.
Der Runde Tisch lehnt diese Form der unbefristeten Grundwasserbewirtschaftung ab, weil er eine solche Lösung als risikobehaftet und als Dauerlösung wohl nicht genehmigungsfähig bewertet. Der Runde Tisch hält allenfalls eine Versenkung für eine kurze Übergangszeit nach 2011 für denkbar.
Kali+Salz hat den Empfehlungen des Runden Tisches leider nicht zugestimmt.
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Datum: 23.02.2010 - 19:17 Uhr
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