vbw: Bayern hat gute Ausgangsposition - Fahrverbote müssen unterbleiben - Gaffal: "Strukturvorteile bei klassischen und neuen Antriebstechnologien"
(ots) - Die vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft
e. V. präsentiert die Ergebnisse zweier Studien zur Zukunft des
Bayerischen Automobilstandorts. Sie beleuchten aus unterschiedlichen
Blickwinkeln, welche Veränderungen sich für die bayerischen
Automobilunternehmen und ihre Zulieferer insbesondere durch die
zunehmende Bedeutung von Elektromobilität und Automatisierung in den
kommenden Jahren ergeben. Laut Studien ist es der Verbrennungsmotor,
der in den nächsten zehn Jahren weiter Wachstum bringen wird, bevor
sich neue Antriebstechnologien in Größenordnungen durchsetzen. In
beiden Technologien ist die bayerische Automobilindustrie gut
aufgestellt. "Die Automobil- und ihre Zulieferindustrie sind für
Bayern von essenzieller Bedeutung. Damit der Freistaat weltweit
Leitregion für das Automobil bleibt, müssen wir den Wandel bei den
Antriebstechnologien als Innovationsführer aktiv gestalten. Außerdem
müssen Fahrverbote unbedingt unterbleiben. Der Weg zu einer
emissionsarmen Mobilität führt nicht über Quoten und Verbote, sondern
über innovationsfreundliche Rahmenbedingungen - etwa für die
Elektromobilität oder das autonome Fahren", so vbw Präsident Alfred
Gaffal.
Beide Studien zeigen, dass bayerische Unternehmen im kommenden
Jahrzehnt im Bereich der konventionellen Antriebe mit dem Markt
weiter wachsen werden. Zugleich wird es zunehmend wichtiger, auf die
besonders dynamisch wachsenden Systeme zu setzen. "Die
Ausgangsposition ist günstig: Die bayerischen Unternehmen haben im
weltweiten Vergleich überdurchschnittliche Anteile bei Elektro- und
Hybridantrieben sowie Automatisierung und Vernetzung. Wir müssen sie
dabei unterstützen, diesen Strukturvorteil jetzt zu nutzen", betonte
Gaffal. So entfallen beispielsweise vier Prozent des Produktionswerts
des bayerischen Auto-Clusters auf Systeme aus dem Bereich der
Fahrzeugautomatisierung. Das ist doppelt so hoch wie der globale
Vergleichswert. Die Anteile bei den konventionellen Antrieben, deren
Bedeutung sukzessive sinkt, liegen dagegen unter dem weltweiten
Durchschnitt. Nachholbedarf besteht hingegen bei der Batterie, der
unter den vom Wandel betroffenen Systemen das größte Wachstum
vorhergesagt wird.
Die Bedeutung der Automobilindustrie für Bayern ist noch größer,
als es die Statistik vermuten lässt. Das bayerische "Auto-Cluster"
steht für einen Produktionswert von 125,4 Milliarden Euro und für
eine Wertschöpfung von gut 40 Milliarden Euro - das sind rund acht
Prozent der gesamten Bruttowertschöpfung der bayerischen Wirtschaft -
und rund 340.000 Erwerbstätige. Jeder Euro Wertschöpfung im
Auto-Cluster Bayern erzeugt außerdem 1,57 Euro an anderer Stelle im
Wirtschaftskreislauf. Von diesem Effekt bleiben drei Viertel in
Bayern. Und es entstehen zusätzliche Arbeitsplätze: Insgesamt hängt
im Freistaat jeder 15. Arbeitsplatz direkt oder indirekt am
Auto-Cluster. "Die Automobilindustrie ist eine Schlüsselindustrie und
einer der wichtigsten Investitions-, Wachstums- und
Innovationstreiber in Deutschland und in Bayern. Um die
Automobilindustrie zukunftssicher zu machen und Arbeitsplätze sowie
Wertschöpfung zu sichern, braucht es für den Strukturwandel eine
gemeinsame Innovationsstrategie von Wirtschaft, Wissenschaft und
Politik - mit Technikvorschriften oder gar Verboten kommen wir nicht
weiter", erklärte Gaffal.
Die vbw ist Mitinitiator des "Pakts zur Zukunft der
Fahrzeugindustrie in Bayern".
Pressekontakt:
Rafael Freckmann, Tel. 089-551 78-375, E-Mail:
rafael.freckmann(at)ibw-bayern.de
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Datum: 25.09.2018 - 15:21 Uhr
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