Handeln statt jammern: CNG-Club fordert von Autobauern sich endlich für CO2-arme Mobilität zu engagieren
(ots) - "Statt Schlachten der Vergangenheit zu schlagen
oder unrealistischen Hypes hinterher zu jagen, sollte die deutsche
Automobil-Industrie lieber wieder Gestaltungskraft und
zukunftsweisende Ideen in den Mittelpunkt ihres Handelns stellen",
weist Birgit Maria Wöber die Kritik des VDA an den jüngsten
klimapolitischen Beschlüssen in der EU zurück.
Am Beispiel Braunkohle würde man deutlich sehen, dass Konzerne,
die Technik der Vergangenheit forcieren und dies mit ein wenig
Show-Einlagen zu kaschieren versuchen, keine Zukunft haben. "Jetzt
mit Kraft Antriebstechniken auf den Markt bringen, die heute bereits
funktionieren und eine nachhaltige Perspektive haben", empfiehlt die
Schatzmeisterin des CNG-Clubs den deutschen Automobilherstellern. Der
VW-Konzern habe gezeigt, dass sich mit modernen CNG-Fahrzeugen die
Mobilitätswünsche der Kunden, die Beschäftigungssicherung in den
Unternehmen und sehr ambitionierte CO2-Grenzwerte für einen wirksamen
Klimaschutz realisieren lassen. "Leider wird das in den
Vorstandsetagen und im Vertrieb ebenso wenig erkannt, wie in den
Ministerien", betont Wöber.
CO2-Einsparung geht - doch Hersteller und Politik wollen keine
Lösung
Aktuell seien viele umweltbewusste Kunden auf der Suche nach einem
neuen Auto. "Diesel und Benzin wollen sie nicht mehr, E-Auto kommt
aus vielen Gründen nicht in Frage. Und was bleibt dann?" fragt Wöber.
Der CNG-Antrieb sei die Alternative, da die Fahrzeuge praxiserprobt,
alltagstauglich, wirtschaftlich sind und mit nachhaltig erzeugtem
Biomethan oder synthetischem Methan (sogenanntes E-Gas/E-Fuels) fast
CO2-frei fahren. "Da die Politik die derzeit beste und am schnellsten
wirksame Möglichkeit zur Dekarbonisierung des Verkehrs nicht nur
nicht forciert, sondern eher aktiv behindert, erzeugt sich bei mir
der Eindruck, dass in der Regierung, im Parlament und den Ministerien
gar keine zukunftsfähige Lösung gewünscht ist", zeigt sich auch der
Präsident des CNG-Clubs Miklós Graf Dezasse fassungslos. "Und die
Herren in den noblen Konzernzentralen haben scheinbar ebenso die
Zeichen der Zeit nicht erkannt, wie die Verkäufer in den Autohäusern,
die den Kunden dicke Diesel-SUV aufs Auge drücken wollen, weil dort
die Margen am höchsten sind."
Der Umweltministerrat der EU hatte gestern strengere
CO2-Grenzwerte für 2030 beschlossen, die jedoch noch deutlich hinter
den Forderungen des EU-Parlaments zurück blieben. Heute ließ sich der
Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) Bernhard Mattes
mit den Worten zitieren: "Mit dem gestrigen Votum wurde die Chance
vertan, die CO2-Regulierung für die Zeit nach 2021 wirtschaftlich und
technisch realistisch zu gestalten. Es ist mehr als bedauerlich, dass
die Mehrheit der Mitgliedsstaaten nicht die Kraft gefunden hat,
Klimaschutz und Beschäftigungssicherung in ein ausgewogenes
Verhältnis zu bringen. Faktoren wie die Marktsituation und
kundenseitige Akzeptanz bei der Elektromobilität, sinkende Verkäufe
von CO2-sparenden Dieselmodellen und die Tatsache, dass viele
Technologien zur Kraftstoffersparnis bereits ausgereizt sind, werden
nicht ausreichend berücksichtigt." Dazu Wöber: "Es ist mehr als
bedauerlich, dass selbst der Verbandspräsident die Chancen für die
deutsche Automobilwirtschaft nicht erkennt." In Europa und vielen
Ländern der Welt läge die CNG-Mobilität im Trend und gehöre als
Kernelement zu der CO2-Minderungsstrategie für den Verkehrssektor.
Nachhaltig erzeugte CO2-arme und CO2-freie Kraftstoffe seien die
Zukunft und nur CNG habe derzeit das Potenzial für den Massenmarkt.
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