"Chemiecocktails": "planet e." im ZDFüber Rückstände in der Umwelt (FOTO)
(ots) -
Medikamente, Pestizide, Kosmetika - Reste davon treffen im
Abwasser zusammen und erobern von dort aus die Umwelt. Am Sonntag,
21. Oktober 2018, 16.30 Uhr, erkundet "planet e." im ZDF diese
"Chemiecocktails" und blickt auf "Gefährliche Rückstände in unserer
Umwelt". Die Kläranlagen können die Rückstände nicht vollständig
vernichten. Dort werden die Stoffe lediglich so lange verdünnt, bis
sie im Einklang mit den geltenden Vorschriften keine Gefahr mehr für
Menschen darstellen. Das Problem dabei: Die Vorschriften und
Grenzwerte gelten jeweils immer nur für eine Substanz. Für die
tatsächlich anfallenden Mischungen aus unterschiedlichen Stoffen gibt
es keine Regelungen.
In Studentenfutter hat die Zeitschrift "Ökotest" Weintrauben mit
über 15 unterschiedlichen Pestizid-Rückständen gefunden. Ob sich die
unterschiedlichen Substanzen in ihren Wirkungen addieren,
multiplizieren, potenzieren oder sich vielleicht doch eliminieren,
weiß niemand. Was inzwischen aber sicher ist: Einige der
Chemiecocktails enthalten Stoffe, die das Hormonsystem beeinflussen.
Und Forscher gehen der Frage nach, ob gar eine ganze Reihe von
Krankheiten mit den Chemierückständen aus der Umwelt in Verbindung
steht.
Forscher wie Werner Brack vom Helmholtz-Zentrum für
Umweltforschung UFZ in Leipzig fordern strengere Vorschriften. Doch
die EU hat bislang nicht reagiert. Dabei sind sich schwedische
Forscher schon lange sicher: Die hormonwirksamen Stoffe aus den
Chemiecocktails sind extrem gefährlich. Schweden hat deshalb die EU
wegen Untätigkeit verklagt und Recht bekommen. Viel geändert hat sich
seitdem nicht. Immerhin: In Deutschland wurden Forschungsprojekte
angestoßen. Im Universitätsklinikum Leipzig leitet Prof. Wieland
Kiess das Projekt "Life-Child", in dem unter anderem das Blut von
Schwangeren, Säuglingen, Kleinkindern und auch Teenagern regelmäßig
auf Chemikalien untersucht wird. Selbst in Säuglingen weist das Team
von Kiess dabei regelmäßig etliche Chemikalien nach. Denn die
Chemiecocktails verbreiten sich mit dem Wasser und über die Luft
überall in der Umwelt und werden über Nahrung aufgenommen.
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Datum: 17.10.2018 - 11:46 Uhr
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