Ford testet Lichtsignale für die Kommunikation zwischen autonomen Fahrzeugen und Fußgängern (VIDEO)
(ots) -
- Ford-Ingenieure haben getestet, ob sich farbige Lichter oberhalb
der Frontscheibe für die Kommunikation zwischen autonomen Fahrzeugen
und Fußgängern eignen
- Im Rahmen der Tests tarnten sich Fahrer mit einem speziellen
"Human Car"-Sitz, um unter realitätsnahen Bedingungen zu prüfen,
inwieweit unterschiedliche Lichtsignale von anderen
Verkehrsteilnehmern verstanden werden
- Die Tests wurden von der der Technischen Universität Chemnitz
durchgeführt, dabei zeigte sich ein erkennbares Maß an Akzeptanz und
Vertrauen in die Lichtsignale. Auf Grundlage der Testergebnisse
entwickeln Forscher die Signalsprache weiter
- Ein Großteil der Personen, die dem umgerüsteten Ford Transit
Connect begegneten, hielt den Transporter tatsächlich für ein
autonomes Fahrzeug
Ein Kopfnicken, ein Daumen nach oben oder ein freundlicher Wink
mit der Hand - solche Gesten tragen im Straßenverkehr dazu bei, dass
sich Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer untereinander verständigen.
Aber wie werden autonome Fahrzeuge ohne Fahrer am Steuer mit den
Menschen um sie herum kommunizieren?
Ford hat einen Ansatz getestet, bei dem mithilfe von Lichtern
angezeigt wird, was das Fahrzeug macht und was es als Nächstes tun
wird. Die Erprobung war Bestandteil der Forschung zur Entwicklung
einer Schnittstelle, mit deren Hilfe autonome Fahrzeuge intuitiv mit
anderen Verkehrsteilnehmern kommunizieren können.
Die Tests sollten so realistisch wie möglich gestaltet werden.
Hierfür hat das Unternehmen den "Human Car"-Sitz entwickelt, der in
einem Ford Transit Connect installiert wurde. Dank dieses Sitzes
bleibt der Fahrer für andere Verkehrsteilnehmer weitgehend
unsichtbar, sodass der Transporter tatsächlich wie ein autonomes
Fahrzeug wirkt. Eine am Fahrzeugdach montierte Lichtleiste blinkt
wahlweise weiß, violett oder türkisfarben, um anzuzeigen, dass der
Transporter gerade vorwärts anfährt oder beispielsweise den Weg für
andere freigibt. Beobachter notierten währenddessen die Reaktionen
der Fußgänger und Radfahrer.
Das Video zu dem Test mit Lichtsignalen finden Sie unter:
https://youtu.be/KqQyYOPPn7w
"Grundsätzlich müssen die Menschen auf autonome Fahrzeuge
vertrauen. Die Entwicklung einer universell verständlichen
Kommunikation ist dafür ein Schlüssel. Testfahrer mittels eines
Sitzes zu tarnen, war eine von zahlreichen Ideen, um bei unserer
Forschung praktische Ergebnisse zu erzielen", sagte Thorsten Warwel,
Manager, Core Lighting, Ford of Europe.
Die Tests wurden in Deutschland gemeinsam mit der Technischen
Universität Chemnitz durchgeführt und ergänzen bereits existierende
Forschungsprojekte in den USA. Forscher erweiterten die Tests, sie
überprüften die Wirksamkeit von zwei anderen Farben zusätzlich zu
Weiß, sowie eine neue Positionierung der Lichter am Dach oberhalb der
Windschutzscheibe und Situationen mit einem bis zu 500 Meter weiten
Abstand zu Verkehrsteilnehmern.
Es zeigte sich, dass 60 Prozent der 173 Befragten, die dem Ford
Transit Connect auf der Straße begegneten, ihn für ein echtes
autonomes Fahrzeug hielten. Im Zuge der beobachteten Reaktionen von
weiteren 1.600 Menschen stellte sich Türkis, das auffälliger als Weiß
und weniger mit Rot zu verwechseln war, als bevorzugte Signalfarbe
heraus. Im Testverlauf gab es ein signifikantes Maß an Akzeptanz und
Vertrauen in die Lichtsignale, auf deren Grundlage Forscher künftig
die Bildsprache weiterentwickeln und verfeinern können.
"Blickkontakt ist wichtig, aber unsere Studie hat gezeigt, dass
die Verkehrsteilnehmer in erster Linie darauf schauen, was ein
Fahrzeug tut. Der nächste Schritt besteht darin, zu prüfen, wie wir
sicherstellen können, dass die Lichtsignale klarer und noch
intuitiver gestaltet werden können", sagte Dr. Matthias Beggiato,
Fachbereich Psychologie an der Universität, mit der Ford an dem
Projekt "InMotion" zusammengearbeitet hat, das mit einer Million Euro
vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im
Rahmen des Forschungs-Programms Automatisierung und Vernetzung im
Straßenverkehr gefördert wurde.
Die mittels "Human Car"-Sitz getarnten Fahrer wurden vorbereitend
geschult und behielten die Straße durch eine Kopfstützen-Attrappe im
Auge. Zur Anzeige von Lichtsignalen betätigten sie einen speziellen
Hebel. Ein im Hintergrund versteckter Assistent überwachte ebenfalls
die vorausliegende Straße und sorgte dafür, dass der Fahrer mit
Wasser versorgt war.
In separaten Tests, die Ford zusammen mit dem
Automobilbeleuchtungs-Spezialisten HELLA durchführte, untersuchten
die Forscher weitere mögliche Positionen für die Lichter, etwa an
Kühlergrill und Scheinwerfern, ohne dass sich bislang jedoch eine
klare Präferenz zeigte. Mit dem Ziel, ein selbstfahrendes Fahrzeug
für Nordamerika zu entwickeln, das erstmals 2021 zum Einsatz kommen
soll, arbeitet Ford an Vertrauensbildung bezüglich autonomer
Automobile. Wesentlich dafür ist die Schaffung eines
Industrie-Standards zur Kommunikation von Fahrabsichten. Ford
arbeitet hierfür mit mehreren Organisationen zusammen, darunter die
Internationale Organisation für Normung und die Society of Automotive
Engineers, und fordert andere Automobil- und Technologieunternehmen
auf, zur Entwicklung dieser Norm beizutragen.
Ford war in Zusammenarbeit mit Argo AI vor kurzem das erste
Unternehmen, das autonome Fahrzeuge in Washington D.C. testete. Die
Versuche in der US-Hauptstadt bauten auf bereits laufende Tests in
Detroit, Pittsburgh und Miami auf. In China ist das Unternehmen Teil
des Apollo-Programms von Baidu, Chinas führendem
Suchmaschinenbetreiber, und arbeitet mit dem Technologie-Unternehmen
zusammen, um Ende dieses Jahres mit der Erprobung selbstfahrender
Autos auf ausgewiesenen Straßen in Peking und anderen chinesischen
Städten zu beginnen.
Ford-Werke GmbH
Die Ford-Werke GmbH ist ein deutscher Automobilhersteller und
Mobilitätsanbieter mit Sitz in Köln. Das Unternehmen beschäftigt an
den Standorten Köln, Saarlouis und Aachen mehr als 24.000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Seit der Gründung im Jahr 1925
haben die Ford-Werke mehr als 46 Millionen Fahrzeuge produziert.
Weitere Presse-Informationen finden Sie unter www.media.ford.com.
Pressekontakt:
Monika Wagener
Ford of Europe
+49 241 942 1212
mwagener(at)ford.com
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Datum: 05.02.2019 - 10:56 Uhr
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