SKODA AUTO nimmt neue Lackiererei im Werk Mladá Boleslav in Betrieb
(ots) -
- Lackierkapazität steigt um 168.000 Karosserien auf 812.000
Fahrzeuge pro Jahr
- SKODA AUTO investiert 214,5 Millionen Euro und schafft mehr als
650 neue Stellen
- Neue Lackiererei zählt zu den modernsten und
umweltfreundlichsten Anlagen ihrer Art in Europa
SKODA AUTO hat heute eine neue Lackiererei im Stammwerk Mladá
Boleslav eröffnet. Künftig erhalten hier bis zu 168.000 Karosserien
pro Jahr ihren Farbauftrag, wodurch die gesamte Lackierkapazität des
Werks auf jährlich 812.000 Einheiten steigt. In den Neubau hat SKODA
AUTO 214,5 Millionen Euro investiert und schafft dort mehr als 650
neue Arbeitsplätze. Die Anlage gehört zu den modernsten und
umweltfreundlichsten ihrer Art in Europa. Roboter übernehmen
zahlreiche Arbeitsschritte. Dank innovativer Technologien können die
Arbeitsplätze der SKODA Mitarbeiter besonders ergonomisch gestaltet
werden.
Bernhard Maier, SKODA Vorstandsvorsitzender, sagt: "Mit der neuen
Lackiererei stärken wir unseren Stammsitz Mladá Boleslav nachhaltig.
Für uns ist sie ein wichtiger Baustein unseres Wachstumskurses, den
wir im Rahmen unserer Strategie 2025 konsequent umsetzen. Mit ihr
erhöhen wir unsere Kapazitäten und können so die hohe Kundennachfrage
wesentlich besser bedienen. Gleichzeitig schaffen wir über 650 neue
Arbeitsplätze im Herzen von SKODA und leisten damit einen wichtigen
Beitrag für die Stärkung des Automobilstandorts Tschechien."
Michael Oeljeklaus, SKODA AUTO Vorstandsmitglied für Produktion
und Logistik, fügt hinzu: "Mit der neuen Lackiererei nehmen wir eine
der fortschrittlichsten Anlagen ihrer Art in ganz Europa in Betrieb.
Im Stammwerk Mladá Boleslav erhöhen wir so unsere
Fertigungskapazitäten deutlich. Künftig erhalten hier bis zu 168.000
Karosserien pro Jahr ihren Farbauftrag, wodurch die gesamte
Lackierkapazität des Werks auf jährlich 812.000 Einheiten steigt.
Zahlreiche Arbeitsschritte werden von insgesamt 66 Robotern
übernommen oder unterstützt. Durch den Einsatz innovativer
Technologien sind die Arbeitsplätze der SKODA Mitarbeiter besonders
ergonomisch."
Zu den hochmodernen Lackiertechniken zählt beispielsweise das
vollautonome Transportsystem für die einzelnen Karosserien während
der Vorbehandlung und Grundierung. Dieses Fördersystem erlaubt es,
die Prozessparameter für jedes Fahrzeug individuell zu wählen. In
herkömmlichen Lackierstraßen können wegen des Transports der
Karosserien an Kettenförderbändern keine solchen maßgeschneiderten
Einstellungen vorgenommen werden.
Sämtliche Daten des Produktionsprozesses werden elektronisch mit
der Identität des jeweiligen Fahrzeugs abgeglichen und per Datenfunk
an die individuellen Arbeitsstationen weitergegeben, die auf dieser
Basis die jeweils passenden Materialien anwenden.
Bei der Auswahl der gesamten technischen Ausstattung legte SKODA
AUTO besonderen Wert auf einen geringen Energieverbrauch. Ein
Beispiel ist die einzigartige Trocknungstechnologie der neuen
Lackiererei: Um beim Einbrennen der verschiedenen Lackschichten die
Temperaturunterschiede zwischen massiven, hochfesten
Karosseriekomponenten und leichten Blechen auszugleichen, blasen
zentrale Wärmetauscher heiße Luft in bestimmte Bereiche. Auf diese
Weise reduziert SKODA den Energieaufwand beim Trocknen der
Lackschichten um bis zu 20 Prozent.
Ein innovatives Nassbürstensystem zur Reinigung der Karosserien
ermöglicht es, Dichtmittel und Grundierung gleichzeitig einzubrennen
- damit spart die Anlage einen ganzen Trocknungsschritt und damit das
Aufwärmen und Abkühlen der Karosserie.
Die Lackierroboter besitzen in ihrem Ausleger eine innovative
siebte Rotationsachse. Durch diese Konfiguration kann ein Roboter
Karosserien mit einer Gesamtoberfläche von bis zu 108 Quadratmetern
beschichten. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Oberfläche
aktueller Pkw-Modelle beträgt 88 Quadratmeter.
Neue Lackieranlage setzt Maßstäbe bei Umweltverträglichkeit
Genau wie in bisherigen Lackierstraßen verwendet SKODA AUTO in der
neuen Anlage bis auf die abschließende Klarlackschicht ausschließlich
wasserlösliche Beschichtungen. In der neuen Lackiererei besteht diese
oberste Schicht allerdings zu 55 Prozent aus Feststoffen. Durch diese
Zusammensetzung sind pro Fahrzeug rund 210 Gramm weniger Lösemittel
erforderlich und die benötigte Klarlackmenge sinkt um 17 Prozent auf
zwei Kilogramm pro Fahrzeug.
Die insgesamt fünf Lackschichten eines SKODA ergeben am Ende eine
Beschichtung von circa 0,1 Millimeter Stärke. Die Lackiererei kann
insgesamt 17 verschiedene Farbtöne produzieren, viele davon mit
Metallic- oder Perleffekt.
Die neuen Technologien leisten zudem einen wesentlichen Beitrag
zur Umweltfreundlichkeit. Lackierrückstände wie Farbpartikel werden
durch eine sogenannte Trockenabscheidung absorbiert. Bei diesem
Verfahren ersetzt gemahlener Kalkstein das bislang verwendete Wasser
- so fällt praktisch keinerlei Lackschlamm als Abfall an. Das
Abluftreinigungssystem mit gemahlenem Kalkstein reduziert die
Farbreste um mehr als 2 Kilogramm pro Karosserie. Das verwendete
Kalksteinmehl und die darin aufgefangene Farbe werden anschließend
thermisch verwertet und zur Rauchgasentschwefelung des Heizwerks der
Tochtergesellschaft Sko-Energo verwendet. Durch diese Technologie
recycelt SKODA bis zu 80 Prozent der in den Spritzkabinen verwendeten
Luft, was den Energieverbrauch für die Aufbereitung der Ansaugluft
erheblich reduziert.
Darüber hinaus verfügt die neue Lackiererei über ein System, das
sämtliche Emissionen thermisch beseitigt. Die produktionsbezogenen
Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen (Volatile Organic
Compounds, kurz VOC) während des Lackierprozesses konnte SKODA AUTO
um 36 Prozent reduzieren.
Mit 35 Metern Höhe und sieben Geschossen bildet die neue
Lackiererei jetzt das höchste Gebäude des SKODA AUTO Stammwerks in
Mladá Boleslav. Eine Länge von 276 Metern und eine seitliche
Ausdehnung von 60 bis 140 Metern ergeben eine Grundfläche von 25.094
Quadratmetern - etwa so viel wie drei Fußballfelder. Das umbaute
Volumen entspricht mit 828.058 Kubikmetern dem Fassungsvermögen von
265 olympischen Schwimmbecken.
Seine Umweltaktivitäten bündelt der tschechische
Automobilhersteller unter dem Dach der GreenFuture-Strategie.
Investitionen wie die neue, besonders umweltverträgliche Lackiererei
gehören zum Bereich GreenFactory und bilden eine wichtige Säule der
SKODA AUTO Nachhaltigkeitsstrategie. Im kürzlich veröffentlichten
Nachhaltigkeitsbericht belegte der tschechische Automobilhersteller,
dass er zwischen 2010 und 2018 bei der Fahrzeugherstellung eine
Umweltentlastung von 56,1 Prozent erzielt hat.
Ein Video, das unter http://ots.de/9nA5l2 abzurufen ist, erläutert
Arbeitsschritte und Technologien der neuen Lackiererei.
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Datum: 22.08.2019 - 15:05 Uhr
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