9. Aviation Forum in München zu Ende gegangen
• Große Herausforderungen einer „Game-Changing Transformation“ in der Luftfahrtindustrie
• Industrie visiert Operational Excellence an
• Etablierte Methoden aus anderen Branchen unterstützen dabei
(industrietreff) - München:
Die zweitägige Veranstaltung „Aviation Forum“ mit hochkarätigen Teilnehmern der Luftfahrtindustrie stand unter dem Motto „Game-Changing Transformation of the Aviation Industry“. Zusammen mit dem Kompetenzpartner Airbus haben mehr als 800 Teilnehmer und über 140 Aussteller in zwei Tagen die großen Herausforderungen erörtert, vor denen die Luftfahrtindustrie derzeit weltweit steht. Hersteller, Zulieferer und Berater diskutierten am 5. und 6. November in Räumen der Neuen Messe München, wie diesen Herausforderungen begegnet werden kann, um die Luftfahrtindustrie für die digitale Welt in Zeiten des Klimaschutzes fit zu machen.
Die radikalen Umwälzungen der globalen Welt gehen auch an der Luftfahrtindustrie nicht mehr spurlos vorüber. In Zeiten des globalen Klimaschutzes sieht sich die Industrie gezwungen, neue Konzepte für CO2-reduziertes Fliegen zu finden. Zu groß ist mittlerweile der öffentliche Druck, als dass dieses Thema ignoriert werden könnte. Seit langem werden hier bereits alternative Konzepte ausprobiert, doch durch die massive globale Diskussion ist der Druck auf die Luftfahrt enorm gestiegen. Auch andere globale Themen wie die rasch fortschreitende Digitalisierung und eine wesentlich stärkere Internationalisierung der Wertschöpfungskette spielen mittlerweile entscheidende Rollen. Dementsprechend lautete auch das Motto der Tagung: „Game-Changing Transformation“.
Die Veränderungen sind bei den Zulieferern schon seit einigen Jahren spürbar. Durch die Internationalisierung der Wertschöpfungsketten sehen sich auch deutsche Zulieferer einem wesentlich stärkeren Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Die 2016 gegründete „Initiative Supply Chain Excellence (SPACE)“ spricht in einem Bericht zur Situation gar davon, dass Teile der deutschen Zulieferindustrie in ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit gefährdet sind. Gründe hierfür können u. a. in geänderten Strategien der Hersteller gefunden werden, welche die Komplexität der Supply Chains erhöht haben. Das schnelle Wachstum des internationalen Luftverkehrs und das zunehmende Outsourcing an Tier 1 und Tier 2 Lieferanten konfrontiert die Zulieferindustrie mit kürzeren Produktionszeiten und höheren Standards. Dies bekommen die Firmen bereits seit geraumer Zeit zu spüren, beispielsweise durch die steigende Volatilität der Aufträge und einen erhöhten Preisdruck.
Neben Globalisierung der Supply Chain und CO2-Reduzierung waren weitere Schwerpunkte der Tagung die Themen Drohnen und Drehflügler, Innovation von Lieferanten sowie die Digitalisierung. Andere Materialien wie Titan und Carbon sowie neue Herstellungsverfahren wie der 3D-Druck zur Reduzierung von Gewicht, Produktionszeiten und Kosten gewinnen große Bedeutung. Dies gilt auch für Smart Factories, die seit geraumer Zeit bereits ein großer Schwerpunkt der Automobilindustrie sind. Dementsprechend spielen natürlich auch Faktoren wie die IT-Sicherheit und die Digitalisierung der gesamten Supply Chain eine entsprechende Rolle. Letzteres hat unweigerlich direkte Auswirkungen auf die Zulieferer.
Zur Bewältigung dieser Herausforderungen ist eine Transformation der gesamten Industrie nötig, die als „game-changing“, also als grundlegend und bahnbrechend bezeichnet wird. Die Automobilindustrie ist bereits seit langem mitten in der digitalen Transformation. Dementsprechend wurde auf der Tagung auch diskutiert, was die Luftfahrt von der Automobilindustrie lernen kann. Wissend, dass deren Konzepte nicht 1:1 in der Luftfahrt anwendbar sind, gibt es dennoch Vieles, was die Luftfahrt übernehmen kann. Denn jenseits des aufzuholenden Vorsprungs anderer Industrien bei der digitalen Wertschöpfungskette kommt noch die weitere Herausforderung des zielgerichteten Einsatzes von Big Data und künstlicher Intelligenz hinzu. Infolgedessen haben sich bereits große Luftfahrtlieferanten das Thema „Operational Excellence“ für die nächsten Jahre auf die Fahnen geschrieben. Dr. Günther Schöffner, der an der Tagung teilgenommen hat, umreißt die Situation in der Industrie wie folgt: „Die Luftfahrtindustrie ist nun gezwungen, teilweise Standards anderer Industrien zu übernehmen, um die digitale Herausforderung zu meistern. So ist beispielsweise die papierlose Fertigung, die auf der Tagung bei einem Zulieferer als Novum in seiner neuen Produktion präsentiert wurde, im Maschinenbau und der Elektroindustrie bereits seit über 15 Jahren gang und gäbe. Drastische Verkürzungen der Durchlaufzeiten von Monaten auf Wochen, welche im Maschinenbau bereits seit langem zum Tagesgeschäft gehören, werden wie auf der Tagung gezeigt nun auch in der Luftfahrt Realität. Bislang war das hier noch nicht notwendig.“.
Diese „bahnbrechenden“ Veränderungen werden alle Firmen betreffen, die entlang der Supply Chain involviert sind. Demzufolge müssen sich die betroffenen Unternehmen angemessen aufstellen, wenn sie diese Herausforderungen meistern und im wesentlich intensiveren globalen Wettbewerb bestehen wollen. Der Einsatz „digitaler“ Werkzeuge wie 3D-Drucker oder „Kollege Roboter“ sind dabei nur ein Teil der Notwendigkeit. Eine Anpassung der Unternehmensprozesse, eine zielgerichtete Qualifikation der Mitarbeiter und ein entsprechender Wandel der Unternehmenskultur sind entscheidende Punkte für das Gelingen der Transformation. Dies gilt insbesondere für den Mittelstand, da nicht jedes mittelständische Unternehmen über die Finanzkraft verfügt, sich schnell eine „Smart Factory“ zu beschaffen. Umso stärker kann aber der Mittelstand seine wesentlichen Stärken ausspielen: kurze Entscheidungswege und höchst qualifizierte, flexible und engagierte Mitarbeiter. Die Belegschaft für diese neue Arbeitswelt fit zu machen ist somit eine der wichtigsten Notwendigkeiten im Mittelstand.
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Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Dr. Schöffner & Partner unterstützen und begleiten Produktionsunternehmen in Konzern und Mittelstand bei der Entwicklung zu Spitzenleistungen, bei der Bewältigung von Modernisierung, Digitalisierung und Krisen sowie bei der Abwicklung von M&A-Vorhaben. Die Experten setzen dabei auf LEAN CONSULTING & RESTRUCTURING, d.h. einen skalierbaren Beratungsansatz, der mit geringem Aufwand durch unternehmensinterne Befähigung entsprechende Hebelwirkungen freisetzt. So lassen sich Transformationen schneller und effizienter bewältigen. Die Netzwerkpartner von Dr. Schöffner & Partner ermöglichen die Begleitung in einem breiten Spektrum.
Kontakt:
Dr. Schöffner & Partner
Unternehmensberatung
Frühlingstraße 17
85080 Gaimersheim-Ingolstadt
Email: kontakt(at)schoeffner-partner.com
Datum: 08.11.2019 - 08:22 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1768929
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Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Kerstin Schöffner
Stadt:
Gaimersheim
Telefon: 08458/3880509
Kategorie:
Industrie
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