Wie die Farbe Rot an kalten Tagen helfen könnte, die Reichweite künftiger Elektrofahrzeuge zu verbessern
(ots) -
- Prototyp "Ford Transit Smart Energy Concept" - ein
batterie-elektrischer Mini-Bus mit zehn Sitzplätzen, die sich
individuell beheizen und kühlen lassen - passt den Farbton der
Innenraum-Beleuchtung der aktuellen Kabinen-Temperatur an.
- Die Farben Rot und Blau suggerieren den Fahrzeug-Insassen ein
eher wärmeres oder kühleres Temperaturgefühl - zur Entlastung
von Klimaanlage und Heizung
Elektrofahrzeuge, insbesondere wenn es sich um Mini-Busse mit ihren
vergleichsweise großen Fahrzeug-Innenräumen handelt, benötigen viel Energie, um
das Cockpit zu beheizen beziehungsweise zu kühlen. Dieser Energieverbrauch geht
in der Regel zu Lasten der Reichweite des Elektrofahrzeugs. So haben
Untersuchungen des National Renewable Energy Laboratory in den USA gezeigt, dass
die Kühlung beziehungsweise die Beheizung eines batterie-elektrischen Fahrzeugs
seine Reichweite um bis zu 50 Prozent reduzieren kann. Ford untersucht in Köln
daher, wie die Innenraum-Beleuchtung - also Licht - die Reichweite eines
Elektroautos mittelbar verbessern kann: Der im April 2019 auf der "Go
Further"-Veranstaltung von Ford in Amsterdam präsentierte Prototyp "Ford Transit
Smart Energy Concept" - ein batterie-elektrischer Mini-Bus mit zehn Sitzplätzen,
die sich individuell beheizen und kühlen lassen - passt den Farbton der
Innenraum-Beleuchtung der aktuellen Kabinen-Temperatur an. So wählt die
Elektronik blaues Licht, sobald die Klimaanlage kühlt, und rotes Licht bei
laufender Heizung. Diese variable Beleuchtung soll das Temperatur-Empfinden der
Passagiere im Unterbewusstsein beeinflussen: rotes Licht suggeriert wohlige
Wärme, blaues Licht suggeriert angenehme Kälte. Es läßt sich nachweisen, dass
die Passagiere aufgrund dieser Lichteffekte die Klimatisierung/Beheizung weniger
nutzen und der Einfluss des Lichts somit einen Beitrag zur
Reichweiten-Verbesserung leisten kann.
"Farben haben einen vielfältigen Einfluss auf unsere Stimmung. Deshalb nutzen
wir zu Testzwecken eine rote Beleuchtung im Fahrzeug-Innenraum, damit die
Menschen ein buchstäblich wärmeres Gefühl verspüren und eine blaue Beleuchtung
für einen kühlenden Effekt", sagt Lioba Müller, Engineer, Vehicle Architecture,
Ford of Europe. "Insbesondere die verringerte Nutzung der Klimaanlage könnte
einen wesentlichen Unterschied ausmachen bei der Erhöhung der
Fahrzeugreichweite".
Dies der Link auf ein Video zu diesem Forschungsprojekt:
https://youtu.be/6-lHE-_mZHo
Der "Ford Transit Smart Energy Concept"-Minibus wurde von Ford-Ingenieuren des
Technical Centers in Köln-Merkenich entwickelt. Sie testeten das Konzeptfahrzeug
im hochmodernen Klima-Windkanal am Kölner Standort. Dabei konnte der Fahrer den
jeweiligen Temperaturstatus aller Beifahrersitze von einem
Mittelkonsolen-Bildschirm aus überwachen. Passagiere wurden einem simulierten
Wintertag von 0° C und einem Sommertag von 30° C ausgesetzt. Sie wurden gebeten,
den gefühlten Komfort zu bewerten, also zum Beispiel, ob ihnen im
Versuchsverlauf zu heiß oder zu kalt war. Im Testverlauf führte die farblich
angepasste Ambiente-Beleuchtung zu einer Reduzierung des Energieverbrauchs um
3,3 Prozent bei der Kühlung und um 2,5 Prozent beim Betrieb der Heizung. Das
Licht ist somit ein, wenn auch möglicherweise eher kleinerer Hebel zur
Reichweiten-Maximierung elektrifizierter Fahrzeuge.
Über das Ambiente-Licht hinaus ist der "Ford Transit Smart Energy
Concept"-Minibus mit etlichen anderen hochmodernen Features zur Optimierung des
Energieverbrauchs und zur Reduzierung von Wärmeverlusten ausgerüstet:
- ein innovatives Wärmepumpensystem, das insbesondere die Abwärme
des Antriebstrangs und der Kabinenluft nutzt, um den
Energiebedarf der bordeigenen Heizung um bis zu 65 Prozent zu
senken. Dies ermöglicht eine Reichweitensteigerung um 20
Prozent,
- eine elektrische Schiebetür mit Fernbedienung, die im Normalfall
nur zur Hälfte aufgleitet, um Wärmeverluste im Innenraum zu
reduzieren. Sobald die Schiebetür geöffnet ist, werden Heizung,
Ventilation und das Gebläse der Klimaanlage automatisch
ausgeschaltet,
- Heizpaneele und Sitzheizung auf allen Business-Class-Sitzen, die
es den Mitfahrenden ermöglicht, ihre Wohlfühl-Temperatur
individuell einzustellen,
- sechs Solarzellen auf dem Fahrzeugdach, welche eine
12-Volt-Batterie laden, die das Kabinenlicht, die Sitzheizung
und andere elektrische On-Board-Systeme wie das kabellose
Ladefeld für Smartphones mit Strom versorgen,
- eine Polycarbonat-Trennwand zwischen dem Einstiegs- und
Sitzbereich, die Wärmeverlusten beim Ein- und Aussteigen
entgegenwirkt und die Passagiere zudem vor Witterungseinflüssen
schützt,
- eine belüftete Doppelverglasung, die kalte Kontaktflächen
vermeidet und die Fenster gegen Wärmeverluste isoliert,
- die Isolierung des Boden- und Dachbereichs im Fahrzeugheck, um
auch hier den Verlust von Kabinenwärme zu senken.
Ford rechnet noch in diesem Jahr mit ersten Testfahrten des "Ford Transit Smart
Energy Concept" im öffentlichen Straßenverkehr.
Für jede Ford-Baureihe künftig mindestens eine elektrifizierte Version Das
Forschungsprojekt begründet sich in der Selbstverpflichtung von Ford, jede
Baureihe - Pkw wie Nutzfahrzeuge - künftig auch in mindestens einer
elektrifizierten Version anzubieten. Ford hat angekündigt, dass eine
voll-elektrische Version des Transit-Nutzfahrzeugs für Europa entwickelt wird,
die für 2021 geplant ist, während das Unternehmen mit dem Transit Custom
Plug-in-Hybrid und dem Tourneo Custom Plug-in-Hybrid als erster Hersteller
bereits heute ein lokal emissionsfreies Nutzfahrzeug im Ein-Tonnen-Segment
anbietet.
Ford-Werke GmbH
Die Ford-Werke GmbH ist ein deutscher Automobilhersteller und Mobilitätsanbieter
mit Sitz in Köln. Das Unternehmen beschäftigt an den Standorten Köln, Saarlouis
und Aachen mehr als 24.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Seit der Gründung
im Jahr 1925 haben die Ford-Werke mehr als 46 Millionen Fahrzeuge produziert.
Weitere Presse-Informationen finden Sie unter www.media.ford.com.
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Isfried Hennen
Ford-Werke GmbH
0221/90-17518
ihennen1(at)ford.com
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Datum: 15.11.2019 - 07:30 Uhr
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