Feinstaubzahlen nicht die einzige Falschmeldung des UBA zum Jahreswechsel / Trotz Gesprächen mit dem VPI: Umweltbundesamt kommuniziert noch mehr Schätzungen zum Silvesterfeuerwerk
(ots) - Die aktuelle Meldung des Umweltbundesamts (UBA) stellt erneut
zu hohe Feinstaubzahlen durch Feuerwerk in den öffentlichen Raum. Und nicht nur
das: Der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) ist verwundert über das in
der Pressemeldung und der dazugehörigen Broschüre des UBA herangezogene Maß an
fragwürdigen Aussagen zum Silvesterfeuerwerk. Der VPI hatte Anfang Dezember den
Kontakt mit dem UBA aufgenommen, um auf Basis erster Ergebnisse seiner in
Auftrag gegebenen Studie zu Feinstaubkonzentrationen von Feuerwerk mitzuteilen,
dass die Zahlen deutlich unter den bisher kommunizierten Werten liegen. Und das
auch nach einer Erweiterung der realen Messungen auf Marktanteile von Batterien,
Raketen und Knallern. Trotz ausgesprochener Bereitschaft, diese Werte eventuell
zu übernehmen: Das UBA verkündete gestern erneut fragwürdige Feinstaubzahlen
durch Silvesterfeuerwerk - und lässt eine Notiz über die Gespräche mit dem VPI
in seiner Meldung vermissen.
Der VPI hat erste Ergebnisse seiner in Auftrag gegebenen Feinstaub-Messung
erhalten. Demnach liegt der durch Silvesterfeuerwerk entstehende Anteil an
Feinstaub PM10 wie erwartet deutlich unter den öffentlich durch das UBA und dann
die deutsche Umwelthilfe (DUH) verlauteten Zahlen. Die durch ein unabhängiges
Institut durchgeführte Studie des VPI hat nach einer Erweiterung auch den
Ausstoß von Batterien, Raketen und Knallern berücksichtigt. "Unsere
Untersuchungen waren sehr dezidiert und umfassen sämtliche im Umlauf
befindlichen Arten des Silvesterfeuerwerks. Uns war es wichtig, ein
umfangreicheres und somit detailliertes und repräsentatives Bild des deutschen
Absatzmarktes zu zeichnen", sagt VPI-Geschäftsführer Klaus Gotzen.
Der VPI hat Mitte Dezember dazu erstmalig in einem telefonischen Gespräch
Kontakt mit dem Umweltbundesamt aufgenommen. Darin teilte der Verband sowohl dem
Pressesprecher als auch den zuständigen Experten des UBA mit, dass es bald
erstmalig valide Feinstaubzahlen durch Feuerwerk gebe, die deutlich geringer
sind als bisher kommuniziert. VPI und UBA haben nun vereinbart, im Rahmen eines
ersten Treffens die anstehenden Ergebnisse vertiefend zu besprechen. "Das UBA
hat großes Interesse an unseren Zahlen geäußert und begrüßt unsere Studie",
erklärt VPI-Experte Dr. Fritz Keller, der die Untersuchungen vonseiten des
Verbandes federführend begleitet hat. "Beim Umweltbundesamt ist man sich
bewusst, dass die eigenen Zahlen auf Schätzungen und Modellierungen basieren.
Uns hat man mitgeteilt, dass man gerne bereit sei, unsere Feinstaubzahlen zu
prüfen und dann eventuell künftig zu nutzen." Das Umweltbundesamt hat nun aber
in seiner aktuellen Meldung zum Jahreswechsel nichts davon erwähnt. Stattdessen
steht eine dieses Mal wieder neue und immer noch falsche Feinstaubzahl im Raum.
In der Broschüre des UBA zum Jahreswechsel weist das Amt zwar auf den Austausch
mit dem VPI hin - es heißt dort: "Das Umweltbundesamt steht im
Informationsaustausch mit dem Verband der Pyrotechnischen Industrie (VPI).
Dieser hat [PM10-Feinstaub] beim Abbrand von Feuerwerk gemessen. Die Emissionen
liegen deutlich unter den vom Umweltbundesamt bisher berichteten. Die Werte des
VPI werden überprüft. Wenn sie bestätigt werden, wird das Umweltbundesamt sie in
die Berichterstattung aufnehmen." Dennoch bezweifelt der Verband, dass diese
Aussage inmitten der Behauptungen verfängt. "Es wird weiterhin der Eindruck
erweckt, dass Feuerwerk ein großer Emittent von Feinstaub sei. Unsere Ergebnisse
zeigen jedoch, dass dem nicht so ist", betont Klaus Gotzen. Hinzu kommt: Das UBA
räumt in seiner Broschüre ein, dass "für die Ermittlung der durch
Feuerwerkskörper freigesetzten Feinstaubmenge die eingesetzte Menge
pyrotechnischer Sätze relevant ist." "Das ist richtig so", bestätigt der
VPI-Sprecher. "Interessant ist aber, dass das UBA dann für seine Berechnung des
Feinstaubs weiterhin auf die Bruttowerte von Feuerwerk zurückgreift.
Und damit nicht genug. Das UBA führt in seiner jährlichen Broschüre weitere
Kennzahlen an, die den VPI verwundern. Ein Beispiel: Angeblich große Mengen an
CO2-Emissionen durch Feuerwerk. Dazu hat der Verband bereits in der
Vergangenheit kommuniziert ( http://ots.de/yFEjW3 ). "Wir halten diese
Äußerungen für unseriös, weil irrelevante Kennzahlen vermischt werden und die
Menschen täuschen", äußert VPI-Experte Dr. Keller. "Erstens: Feinstaub ist kein
klimarelevantes Gas. Und Absagen von Feuerwerk aufgrund einer angeblich hohen
CO2-Belastung sind nicht haltbar." In einer VPI-weiten Aktion haben die
Mitglieder des Verbandes die Bestandteile ihrer Feuerwerkskörper
aufgeschlüsselt. Dr. Keller: "Wir wissen daher, dass lediglich ein kleiner
Prozentsatz der Bestandteile einen klimarelevanten CO2-Beitrag leistet - das
sagt das UBA in seinen Ausführungen übrigens auch selbst. Der generelle
CO2-Ausstoß durch Feuerwerk hat außerdem einen sehr geringen Anteil. Bezogen auf
die Zahlen des Umweltbundesamts für die Gesamtemission von CO2 in Deutschland
nämlich gerade einmal ein Millionstel."
Trotzdem begrüßt der VPI, dass das Umweltbundesamt einem gemeinsamen Treffen
zugesagt hat. "Wir werden die Gelegenheit nutzen, unser Wissen und unsere realen
Messungen darzustellen. Im Nachgang wünschen wir uns, dass der Politik und den
Bundesbürgern gegenüber schnell vermittelt wird, dass die bisher in der
Öffentlichkeit kursierenden Zahlen nicht valide sind, sondern auf Rechenmodellen
beruhen", betont Klaus Gotzen. Das gilt vor allem deshalb, weil die
Bundesregierung vom UBA bereits im Februar 2020 eine Informationsunterlage zu
Emissionswerten in der Silvesternacht erhalten wird. "Darin sollte schon
klargestellt werden, dass es neue, valide Zahlen gibt, die das Umweltbundesamt
künftig eventuell übernehmen wird", betont Gotzen. "Der Prozess der
Qualitätsprüfung sollte in Anbetracht unserer Ergebnisse also zeitnah begonnen
werden."
Der Verband der pyrotechnischen Industrie wird im Januar seine Ergebnisse
zunächst dem UBA und anschließend der Öffentlichkeit vorstellen.
Zum Verband
Der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) ist das Sprachorgan für 21
Mitgliedsunternehmen aus Deutschland. Der VPI betreut Hersteller von Silvester-,
Groß- und Bühnenfeuerwerken sowie Hersteller von pyrotechnischer Munition. Diese
sind im gesamten Bundesgebiet ansässig. Der Verband vertritt die Interessen
seiner Mitglieder gegenüber der Politik, der Wirtschaft und der Gesellschaft.
Pressekontakt:
RA Klaus Gotzen
Verband der pyrotechnischen Industrie
An der Pönt 48
40885 Ratingen
Telefon: +49 2102 186200
E-Mail: info(at)feuerwerk-vpi.de
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/129041/4474875
OTS: Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI)
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Datum: 20.12.2019 - 10:51 Uhr
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