PM 3/2020: Innovationsindikator 2020: Deutschland auf Platz vier von 35 Staaten - Innovationsdynamik tritt auf der Stelle
(ots) -
- Schweiz führt Ranking wieder vor Singapur an
- Deutschland ist in keiner von fünf Kategorien Spitzenreiter
- Industrie setzt sich für mehr Technologieoffenheit und
Investitionen in Forschung und Entwicklung ein
Deutschland gehört zu den innovationsstärksten Ländern der Welt und behauptet,
wie im Vorjahr, den vierten Platz im internationalen Vergleich. Eine
Spitzenposition vertritt die Bundesrepublik jedoch in keiner Subkategorie. Zu
diesem Ergebnis kommt der Innovationsindikator 2020, der im Auftrag des
Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) die Innovationsstärke von 35
Volkswirtschaften misst. Der BDI stellte die Untersuchung am Montag in Berlin
vor.
Nach kurzfristiger Staffelübergabe 2018 übernimmt die Schweiz wieder den ersten
Platz im Ranking vor Singapur. Deutschland liegt deutlich hinter den beiden
Spitzenreitern und Belgien, führt aber das hart umkämpfte Mittelfeld an:
Schweden, Dänemark, Irland und die USA auf dem achten Platz folgen mit geringem
Abstand. China belegt wieder Rang 26. Die hohen Ambitionen der chinesischen
Innovationspolitik beschränken sich weiterhin nur auf Leuchtturmtechnologien
ohne Breitenwirkung.
Zwar klettert Deutschland im Subindikator Wirtschaft zwei Plätze auf Rang 7. Im
Subindikator Wissenschaft landet die Bundesrepublik hingegen auf Rang 12 nach
Platz 10, im Subindikator Staat auf Rang 9 nach Platz 8. Damit setzt sich ein
Abwärtstrend der deutschen Innovationsdynamik seit 2014 fort. Es mangelt an der
Förderung von Forschungsexzellenz, die im internationalen Vergleich nur im
Mittelfeld liegt. Außerdem tun sich Schwächen im innovationsgetriebenen
Wettbewerb auf. Vor allem im Gegensatz zu flächenmäßig kleineren Ländern fehlt
es der Bundesrepublik an Offenheit gegenüber ausländischen Technologien. Gerade
diese schaffen aber Anreize für Innovationen im heimischen Wettbewerb.
"Deutschlands Innovationsdynamik droht ins Mittelfeld zu rutschen. Im Vergleich
zu unseren Wettbewerbern treten wir auf der Stelle. Wir alle müssen uns für mehr
Technologieoffenheit einsetzen, um wettbewerbsfähig zu bleiben", sagte
BDI-Präsident Dieter Kempf. "Das Vorhaben der Bundesregierung, in fünf Jahren
3,5 Prozent des BIP in Forschung und Entwicklung zu investieren, ist richtig.
Damit der angekündigte Innovationsimpuls nicht verpufft, muss die Politik aus
ihrem Dornröschenschlaf aufwachen und kluge Instrumente entwickeln." Laut der
Studie können gerade Investitionen in die KI-Forschung, den Zukunftsfonds und
den Fachkräftenachwuchs sowie die steuerliche FuE-Förderung die
Innovationsdynamik von Unternehmen in Deutschland fördern.
Zum Dokument gelangen Sie hier:
https://bdi.eu/publikation/news/innovationsindikator-2020/
Über den Innovationsindikator
Der Innovationsindikator ist eine regelmäßige vergleichende Studie zur
Innovationsstärke. Er erfasst 38 Einzelindikatoren und vergleicht sie in einem
Ranking in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Staat und
Gesellschaft sowie in einem Gesamtindikator mit den weltweit führenden
Industrie- und Schwellenländern. Der Innovationsindikator dient als Grundlage
für innovationspolitische Entscheidungen. Die Studie wird vom BDI herausgegeben
und vom Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) in
Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW)
erstellt.
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Datum: 17.02.2020 - 11:05 Uhr
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