Roman Herzog Institut zeichnet Nachwuchswissenschaftler*innen mit hochdotiertem Forschungspreis aus
(ots) - Rodenstock: "Ausgezeichnete Forschungsarbeiten zeigen, wie wir Soziale Marktwirtschaft im 21. Jahrhundert gezielt weiterentwickeln können"
Das Roman Herzog Institut (RHI) hat heute im Rahmen einer Festveranstaltung drei herausragende Forschungsbeiträge junger Wissenschaftler*innen mit dem Roman Herzog Forschungspreis Soziale Marktwirtschaft 2021 ausgezeichnet. Mit insgesamt 35.000 Euro Preisgeld ist dieser interdisziplinäre Forschungspreis eine der höchstdotierten Auszeichnungen auf dem Gebiet der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.
Die Preisverleihung wurde live aus dem Ehrensaal des Deutschen Museums in München gestreamt. Die vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. fördert und unterstützt den Roman Herzog Forschungspreis, der unter dem Motto "Ideen entwickeln - Initiativen ergreifen - Zukunft gestalten" bereits zum achten Mal verliehen worden ist.
Neben dem Vorstandsvorsitzenden des RHI, Prof. Randolf Rodenstock, gestalteten die Preisverleihung unter anderem vbw Präsident Wolfram Hatz, sowie der diesjährige Jury-Sprecher Prof. Dominik Enste, Professor für Wirtschaftsethik an der TH Köln. Die Festrede hielt Prof. Monika Schnitzer, Professorin für Volkswirtschaftslehre an der LMU München und Mitglied der Wirtschaftsweisen.
Die drei Preisträger*innen 2021 und ihre wissenschaftlichen Arbeiten:
- Erster Preis (Preisgeld 20.000 Euro): Dr. Gorgi Krlev von der Universität Oxford/Heidelberg für seine Arbeit "Measuring social impact - The conceptual and empirical advancement of an emergent concept". Krlev beschäftigt sich mit der Frage, wie sich der soziale, kulturelle und politische Mehrwert messen lässt, den Organisationen für unsere Gesellschaft schaffen, gleich ob sie gemeinnützig, profitorientiert oder staatlich sind. Denn hier gibt es - ganz im Gegenteil zur Messung von ökonomischer Leistungsfähigkeit - bisher kaum zufriedenstellende wissenschaftliche Ansätze.
- Zweiter Preis (Preisgeld 10.000 Euro): Dr. Johanna Hochloff von der Universität Siegen für Ihre Dissertation "Regeln, Institutionen und Ordnungen: Die kulturelle Ökonomik von Friedrich A. Hayek und Douglas C. North". Hochloff zeigt auf, dass nicht nur der ordnungspolitische Rahmen, sondern auch informelle Institutionen von zentraler Bedeutung für das Gelingen wirtschaftspolitischer Reformen sind. Für eine erfolgreiche Soziale Marktwirtschaft braucht es also nicht nur geeignete staatliche Spielregeln, sondern auch die Bereitschaft aller Akteure, diese Spielregeln zu akzeptieren.
- Dritter Preis (Preisgeld 5.000 Euro): Dr. Florian Spitzer vom Institut für Höhere Studien - Institute for Advanced Studies (IHS) Wien für seine Dissertation "How detrimental behavior is shaped by the institutional environment - Three essays in behavioral and experimental economics". Spitzer untersucht mit Hilfe von ökonomischen Entscheidungsexperimenten, inwiefern sich Verhaltensweisen, die nachteilige Auswirkungen auf andere Individuen haben, durch eine Veränderung der institutionellen Rahmenbedingungen zum Positiven verändern lassen. Er zeigt dabei auf eindrückliche Weise, wie die Soziale Marktwirtschaft den Zielkonflikt zwischen ökonomischer Effizienz und sozialer Gerechtigkeit lösen kann.
"Mit ihrer Forschung liefern die ausgezeichneten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beeindruckende Impulse und Ideen für unser wirtschaftliches und gesellschaftliches Zusammenleben. Die Ansätze der drei Arbeiten sind völlig unterschiedlich. Aber jede Arbeit liefert für sich starke Denkanstöße, die zeigen, wie wir die Soziale Marktwirtschaft im 21. Jahrhundert gezielt weiterentwickeln können. Genau das wollen wir mit dem Roman Herzog Forschungspreis würdigen", erklärte Prof. Randolf Rodenstock.
Prof. Monika Schnitzer erklärte im Rahmen ihrer Festrede: "Aktuell wird viel darüber diskutiert, ob der Staat nicht nur in der Krise, sondern auch künftig eine größere Rolle spielen sollte. Umso wichtiger ist es, noch besser zu verstehen, welchen Beitrag die Soziale Marktwirtschaft zur Bewältigung der anstehenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen leisten kann und sollte, und welche institutionellen Rahmenbedingungen dafür erforderlich sind."
vbw Präsident Wolfram Hatz betonte: "Die Wirtschaft braucht erstklassigen wissenschaftlichen Input, um Herausforderungen wie der Corona-Pandemie künftig noch besser gewachsen zu sein. Deshalb fördern wir als vbw den Roman Herzog Forschungspreis Soziale Marktwirtschaft gerne. Denn die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zeigen mit ihren Forschungsergebnissen nicht nur theoretische Lösungen auf, sondern liefern praxisnahe Handlungsempfehlungen für unsere Wirtschaftsordnung."
Ausschreibung für 2022 gestartet
Im Rahmen der Online-Preisverleihung wies das RHI zudem auf den Forschungspreis 2022 hin. Bis zum 31. Dezember 2021 können hierfür Dissertationen und Habilitationen eingereicht werden. Selbstbewerbungen sind ebenso möglich wie Vorschläge von Fakultäten und Instituten. Prof. Rodenstock betonte im Zuge dessen: "Ich freue mich schon auf Bewerbungen aus den verschiedensten Fachdisziplinen für den nächsten Roman Herzog Forschungspreis. Wichtig ist uns dabei eine intensive Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex Soziale Marktwirtschaft sowie Praxisnähe und Anwendbarkeit der Forschungsergebnisse."
Das Roman Herzog Institut
Das RHI fühlt sich den reformerischen Anliegen seines Namensgebers verpflichtet und setzt sich aus interdisziplinärer Perspektive mit der Zukunft der Arbeit auseinander. Kernanliegen des Instituts ist es, Denkanstöße zur zukünftigen Entwicklung Deutschlands zu geben und den Dialog mit Entscheidungsträgern, Unternehmen, Verbänden und der Wissenschaft zu fördern.
Weiterführende Informationen: www.romanherzoginstitut.de/forschungspreis
Pressekontakt:
Maximilian Stoib, Tel. 089-551 78-335, E-Mail: maximilian.stoib(at)ibw-bayern.de
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Datum: 30.06.2021 - 12:24 Uhr
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