Schwierige Situation der deutschen Wirtschaft nicht allein Schuld des Ukraine-Krieges
(ots) -
Die deutsche Wirtschaft leidet unter steigenden Energiepreisen, gestörten Lieferketten, zunehmendem Rohstoffmangel - und seit nun mehr zwei Monaten zusätzlich unter den Auswirkungen des Ukraine-Krieges. "Natürlich belastet ein solcher Konflikt mitten in Europa die konjunkturelle Lage erheblich. Doch viele Ursachen der derzeitig schwierigen wirtschaftlichen Situation unseres Landes liegen tiefer", erklärt Professor Dr. Henning Vöpel, Sprecher des Wissenschaftlichen Beirats des Bundesverbandes Der Mittelstand. BVMW. "Sie sind vielmehr Ausdruck einer über Jahre verschleppten Transformation, die letztendlich das Wachstums- und Innovationspotential der deutschen Unternehmen vermindert hat und uns nun in unserer Anpassungsfähigkeit beschränkt."
Der Wissenschaftliche Beirat des Mittelstandverbandes sieht in den nächsten Monaten große Herausforderungen auf die kleinen und mittelgroßen Unternehmen zukommen, sollte die Politik nicht handeln. "Viele Unternehmerinnen und Unternehmer wissen nicht, wie es so weitergehen soll. Die Regierung muss den Mittelstand kurzfristig und gezielt entlasten, um dauerhafte Schäden zu vermeiden", fordert Vöpel ausdrücklich. Sollte es zu einem zusätzlichen Energieembargo kommen, würden die Auswirkungen für die Unternehmen und die gesamte Volkswirtschaft deutlich zu spüren sein.
Das zuletzt beschlossene Entlastungspaket der Bundesregierung trifft daher auf Zustimmung im Mittelstand. "Insbesondere der Kostenzuschuss zur temporären Dämpfung des Erdgas- und Strompreisanstiegs kann energieintensiven Unternehmen dabei helfen, die Produktion und damit einhergehende Wertschöpfungsprozesse weiterzuführen. Doch die Preise signalisieren eben auch Knappheit. Die Kosten können zwar umverteilt, müssen aber letztlich als Gesellschaft getragen werden", so Vöpel, Direktor des Centrums für Europäische Politik (cep), weiter. Die deutsche Wirtschaft müsse daher strukturell gestärkt werden.
Vöpel: "Die Rückkehr der Inflation, schwindende Verteilungsspielräume und die gewaltigen Transformationsaufgaben erfordern ein Jahrzehnt neuer Angebotspolitik. Nur so lassen sich die zunehmenden gesellschaftlichen Zielkonflikte überwinden." Von überhasteten Unabhängigkeitsbestrebungen im Energiesektor hält er nichts: "Diversifizierung erhöht die Resilienz, reine Autarkie kostet nur Wohlstand." Doch Deutschland brauche nicht nur mehr Lieferanten für Energie, sondern auch eine ganzheitliche Rohstoffstrategie werde notwendig sein.
Weitere Informationen zum Wissenschaftlichen Beirat finden Sie hier (https://www.bvmw.de/ueber-uns/gremien/wissenschaftlicher-beirat/).
Über den BVMW
Der Mittelstand. BVMW e.V. ist mit rund 28.000 ordentlichen Mitgliedern die größte, politisch unabhängige und branchenübergreifende Interessenvereinigung des deutschen Mittelstands. Im Rahmen der Mittelstandsallianz vertritt der Verband zudem mehr als 30 mittelständisch geprägte Verbände mit insgesamt 900.000 Mitgliedern.
Weitere Informationen unter: www.bvmw.de
Pressekontakt:
BVMW Pressesprecher
Nicholas Neu
Tel.: 030 533206302
Mail: presse(at)bvmw.de
Original-Content von: BVMW, übermittelt durch news aktuell
Themen in dieser Meldung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Datum: 27.04.2022 - 12:50 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1975710
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:
Berlin
Telefon:
Kategorie:
Energiewirtschaft
Anmerkungen:
Diese HerstellerNews wurde bisher 0 mal aufgerufen.
Die Meldung mit dem Titel:
"Schwierige Situation der deutschen Wirtschaft nicht allein Schuld des Ukraine-Krieges
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
BVMW (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).
Alle Meldungen von BVMW
Vulkanausbrüche gibt es immer wieder
First Phosphate berichtetüber akademische Forschungsberichte zur geologischen Charakterisierung der drei Phosphatzonen bei Bégin-Lamarche
NGO für Klimaschutz und CO²-Kompensation sucht Bereichsleitung für Projektentwicklung in Afrika
Licht aus, Ressourcen an: Tipps für die Nutzung und Entsorgung von Weihnachtsbeleuchtung
Schifffahrt im EU-Emissionshandel