Europa steht fest an der Seite der Ukraine
(ots) -
Die europäische Unterstützung für die Ukraine ist ungebrochen. Eine breite Mehrheit unterstützt Waffenlieferungen. Die Bereitschaft, die Ukraine in die EU aufzunehmen, bleibt hoch. Auch die Notwendigkeit, bei der Energieversorgung unabhängig zu werden, findet große Zustimmung - selbst wenn dies persönliche Einschnitte bedeuten sollte. Unveränderlich sind diese Einstellungen dennoch nicht - es gibt erste Anzeichen dafür, dass die Zustimmung bröckelt.
72 Prozent der Europäer:innen plädieren dafür, dass sich die EU unabhängig macht von Energielieferungen aus Russland, auch wenn dies für sie zu persönlichen Belastungen führt. Am größten ist die Unterstützung in Polen (80 Prozent) und Italien (76 Prozent). Am geringsten ist sie mit 69 Prozent in Deutschland. Das ist ein Ergebnis der neuen eupinions-Umfrage (Erhebungszeitraum Juni 2022). eupinions ist das europäische Meinungsforschungsinstrument der Bertelsmann Stiftung, für das alle drei Monate rund 12.000 Bürger:innen in der gesamten EU befragt werden. Die Daten sind repräsentativ für die EU insgesamt und für sieben ausgewählte Mitgliedstaaten und werden in Kooperation mit der belgischen King Baudouin Stiftung veröffentlicht.
Die Vergleichszahlen aus dem März zeigen, dass die Zustimmung zur Energie-Unabhängigkeit abnimmt, je deutlicher sich das Ausmaß der Einschnitte abzeichnet. EU-weit ist die Anzahl derjenigen, die sich von russischen Energieimporten unabhängig machen wollen, nur um zwei Prozent zurückgegangen. Ein Blick in die Mitgliedstaaten aber zeigt deutlichere Verschiebungen. Am stärksten ist der Rückgang in den Niederlanden (-7 Prozentpunkte) und in Polen (-6). "Die steigenden Lebenshaltungskosten machen 44 Prozent der Europäer:innen jetzt schon große Sorgen. Sie werden in der kalten Jahreszeit die Auswirkungen des Krieges noch deutlicher spüren", sagt Isabell Hoffmann, Projektleiterin und Europa-Expertin der Bertelsmann Stiftung. "Das wird ein Stresstest für die Zustimmung, die die Ukraine-Politik genießt."
Eine Mehrheit von 60 Prozent befürwortet Waffenlieferungen der EU an die Ukraine. Besonders groß ist die Zustimmung in Polen. Hier sprechen sich 84 Prozent der Befragten dafür aus. In Belgien sind es 62 Prozent, in Deutschland 61 Prozent. Nur in Italien bekommen Waffenlieferungen keine Mehrheit. 58 Prozent der Italiener:innen sprechen sich dagegen aus. Auch hier ist die Zustimmung zwischen März und Juni leicht gesunken. Am stärksten ist sie in Frankreich zurückgegangen (8 Prozentpunkte). "Im März standen alle unter Schock, und der Wille, die Ukraine zu unterstützen war sehr hoch. Drei Monate später ist der Schock vergangen, aber der Wille zu unterstützen ist immer noch hoch. Dieses Durchhaltevermögen ist politisches Kapital und sollte gepflegt werden", sagt Isabell Hoffmann.
Eine deutliche Mehrheit der Europäer:innen ist heute für einen EU-Beitritt der Ukraine (66 Prozent EU-weit). Ein Blick in die Länder zeigt Unterschiede in der Bewertung: In Polen sind es 84 Prozent. In Deutschland und Frankreich 60 Prozent. Die Mehrheiten sind stabil, aber überall leicht rückläufig. Weitgehend Einigkeit herrscht in der Frage, welche Rolle Europa in der Welt spielen soll. Eine breite Mehrheit von 71 Prozent sagt, Europa spiele bereits eine wichtige Rolle in internationalen Angelegenheiten. Eine noch größere Mehrheit sagt sogar, Europa solle in Zukunft eine noch wichtigere Rolle spielen. Dabei wünschen sich 77 Prozent der Europäer:innen die USA als starken Verbündeten an ihrer Seite.
Weitere Informationen finden Sie auf: www.eupinions.eu
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Datum: 05.10.2022 - 11:00 Uhr
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