Netzausbau bringt Deutschland jährlich 5 Milliarden Euro / Studie der Prognos AG im Auftrag des Vodafone Instituts zeigt positive Effekte auf Wirtschaft, Innovation und Forschung (FOTO)
(ots) -
- Netzausbau ist in der Krise eine wichtige Konstante für die Wirtschaft
- Fast 1.000 zusätzlich angemeldete Patente im Jahr durch verbesserte Netze
- Kreisfreie Städte profitieren vom Ausbau am stärksten: Jena führt Spitzengruppe an
- Prognos-Studie zeigt Effekte von Netzausbau auf Wirtschaft & Innovationskraft
Inflation, hohe Energiepreise und weniger Konsum bremsen die deutsche Wirtschaft. Das Bruttoinlandsprodukt ist zwischen Juli und September dieses Jahres zwar überraschend noch schwach gewachsen - es legte um 0,3 Prozent zu. Für den Winter aber erwarten Experten, dass die Wirtschaftsleistung schrumpft. Für eine Erholung braucht es Konstanten, die auch in der Krise einen positiven Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt leisten. Eine dieser Konstanten ist der Netzausbau, der weiter voranschreitet und schon in der Vergangenheit erhebliche Effekte auf die Wirtschaft gezeigt hat: Der Netzausbau leistet mit durchschnittlich mehr als 5 Milliarden Euro im Jahr einen fast doppelt so hohen Wachstumsbeitrag für das deutsche Bruttoinlandsprodukt wie der Maschinenbau. Etwa 5 Prozent des jährlichen Wirtschaftswachstums im Beobachtungszeitraum sind auf den Netzausbau zurückzuführen. Das geht aus dem Innovationsindex 2022 hervor, den das Vodafone Institut gestern veröffentlichte.
Link zur Studie: Innovationsindex 2022 (https://prognos-vodafone.webmag.io/vodafone/cover)
Die unabhängige Studie der Prognos AG hat den Netzausbau in Deutschland analysiert und beziffert die nachgelagerten Effekte auf Arbeitskräfte, Ideen und wirtschaftlichen Erfolg - bundesweit und in den Regionen. Auffällig dabei: In den vergangenen Jahren haben kleinere und mittlere Städte überdurchschnittlich stark vom Netzausbau profitiert. Die Bruttolöhne der Arbeitnehmer im ländlichen Raum beispielsweise stiegen in Folge des Netzausbaus durchschnittlich um 37 Euro pro Jahr. Zum Vergleich: Der bundesweite Schnitt liegt bei einem Plus von 32 Euro. Das Ergebnis: Beim Innovationsindex schaffen es besonders Städte und Landkreise aus Bayern in die Spitzengruppe. Den Platz ganz vorne sichert sich Thüringens 110.000 Einwohner-Stadt Jena.
Für Dr. Georg Klose, Leiter Digital Development bei Prognos, bringt diese Studie zusammen, was bislang nur vermutet werden konnte: "Schnelle Netze sind ein zentraler Baustein für einen erfolgreichen Wirtschafts- und Innovationsstandort Deutschland". Christina Arens, Leiterin des Vodafone Instituts, erklärt: "Gerade in Zeiten der Instabilität, sind Konstanten, die zu Stabilisierung der Wirtschaft beitragen können, besonders wichtig. Der Netzausbau kann einen wichtigen Beitrag leisten. Der Innovationsindex zeigt, dass jedes zusätzliche Megabit pro Sekunde einen positiven Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt leistet. Nicht nur in den Metropolen, sondern vor allem in den kleineren und mittelgroßen Städten."
Positive Effekte auf wissenschaftliche Forschung
Neben der Wirtschaft profitiert auch die wissenschaftliche Forschung vom Fortschritt bei der Netzinfrastruktur: Über 1.000 zusätzliche Publikationen und fast 1.000 zusätzliche Patente im Technologienbereich jedes Jahr lassen sich im Beobachtungszeitraum auf die verbesserten digitalen Rahmenbedingungen zurückführen. Der voranschreitende Netzausbau ist ein wichtiges Argument auch für Hochqualifizierte, Studierende und Fachkräfte im Bereich Forschung und Entwicklung. Rund 7.100 zusätzliche Studenten im Jahr stehen in Zusammenhang mit dem Netzausbau in den Universitäts-Städten. Rund 16 Prozent des Studierendenzuwachses im Beobachtungszeitraum gehen damit mit dem Netzausbau einher.
So stark machen sich +10 Megabit pro Sekunde bemerkbar
Neben den jährlichen Effekten vom Netzausbau haben die Experten von Prognos auch analysiert, wie stark die Effekte von jeweils 10 zusätzlichen Megabit pro Sekunde auf Wirtschafts- und Innovationskraft sind. So wurden im Beobachtungszeitraum je weiterer 10 Megabit pro Sekunde 4,6 Milliarden Euro zusätzliches Bruttoinlandsprodukt erwirtschaftet und 25.000 neue Gewerbe angemeldet.
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Datum: 08.11.2022 - 14:07 Uhr
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