Unternehmer-Tipp: Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit durch Beteiligung an EU-Programmen!
(industrietreff) - Die Europäische Union hat sich die Förderung von KMU und Jungfirmen mittels gezielter Förderprogramme in zukunftsrelevanten Basistechnologien zum vorrangigen Ziel gemacht. Gerade für kleine, hochspezialisierte Firmen ergeben sich daraus Chancen, welche weit über den reinen technologischen Know-how Erwerb hinausgehen. Die Teilnahme wird auch finanziell unterstützt. Vor dem Entscheid einer Teilnahme ist es jedoch sinnvoll, die Chancen und Risiken einer Projektbeteiligung im Zusammenhang mit der internen Unternehmensstrategie sorgfältig zu evaluieren.
Globalisierung und Standardisierung
Die Europäische Union hat seit ihrer Gründungszeit richtigerweise erkannt, dass mit fortschreitender Globalisierung auch eine internationale Standardisierung der Technologien und deren Anwendungen einhergeht, und dass damit auch der grenzüberschreitenden Kooperation von Unternehmen, Technologiezentren und Forschungseinrichtungen eine vorrangige Bedeutung zukommt. Eine besondere Priorität im Rahmen der EU-Programme kommt der Förderung der KMU zu. Inzwischen ist die EU bereits beim sechsten Rahmenprogramm zur Förderung der Konkurrenzfähigkeit von Industrie und Wirtschaft in Europa für die Zeitspanne 2002– 2006 angelangt.
Kooperationsförderung durch EU-Programme
Europäischen Forschungs- und Technologieprogramme erweisen sich als geeignete Form der grenzüberschreitenden Kooperationsförderung. Mehrere Firmen und/oder Forschungseinrichtungen aus verschiedenen europäischen Ländern arbeiten an einem gemeinsamen Projekt, welches im Rahmen der von der EU-Kommission vorgegebenen Leitlinien liegt. Die finanziellen EU-Förderungen sind mit ca. 50% Zuschüsse sehr attraktiv. Für eine Teilnahme sind jedoch Kenntnisse in internationalen Forschungs- und Entwicklungsprojekten sowie bestehende europäische Kooperationen von Vorteil. Für Firmen ohne jede Erfahrung in internationalen Projekten ist es sinnvoll, die Teilnahme in Kooperation mit einem inländischen bereits erfahrenen Partner (z.B. einer Fachhochschule) einzugehen.
6. EU-Rahmenprogramm bereits im Gange
Das mit einem Gesamtbudget von 17,5 Milliarden Euro ausgestattete
6. Rahmenprogramm der Europäischen Union ist das Hauptmittel zur Finanzierung der Forschung und technologischen Entwicklung in Europa für die Periode 2002– 2006. Es definiert insbesondere die Ziele und Prioritäten sowie die Kriterien für die Zuteilung der Fördermittel. Das übergeordnete Ziel liegt darin, die wissenschaftliche und technologische Grundlage zur Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie zu schaffen sowie Innovationen zu fördern.
Folgende Themenbereiche stehen im Zentrum:
- Biowissenschaften, Genomik und Biotechnologie
- Technologien für die Informationsgesellschaft
- Nanotechnologie, multifunktionale Werkstoffe und neue Produktionsverfahren
- Luft- und Raumfahrt
- Lebensmittelqualität und –sicherheit
- Nachhaltige Entwicklung, globale Veränderung und Ökosysteme
- Bürger und modernes Regieren in einer Wissensgesellschaft
- KMU spezifische Forschungstätigkeiten
Firmen ziehen positive Bilanz
Unternehmen, welche in früheren EU-Rahmenprogrammen teilgenommen haben, ziehen eine durchwegs positive Bilanz: Während für Grossunternehmen meist strategische Überlegungen für die Beteiligung wie z.B. die Entwicklung EU-weiter Standards und Normen im Vordergrund stehen, wird von KMU der direkte Nutzen in der Verbesserung der Technologieposition gegenüber Wettbewerbern gesehen. Ganz besonders schätzen KMU den positiven Beitrag zur Entwicklung marktfähiger Produkte und die Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit. Die noch immer weitverbreitete Ansicht, dass die Formalitäten zur Gesuchseinreichung zu aufwändig seien, wird von teilnehmenden Unternehmen nicht bestätigt.
Jedoch noch immer geringe KMU-Teilnahme
Negativ ist der geringe Anteil der aktiv teilnehmenden europäischen Industrie und insbesondere der KMU. Noch immer werden EU-Programme durch staatliche Forschungsinstitutionen und Hochschulen dominiert. Diese KMU-Absenz hat verschiedene Gründe. Neben Begegnungsängsten mit internationalen Organisationen besteht noch immer die irrtümliche Ansicht der zu wenig zweckgebundenen Projektarbeit. Ein wichtiger Grund ist aber auch die fehlende Affinität der KMU zur angewandten Forschung mit Hochschulen. Letztlich sind es aber nur Vorurteile und fehlendes Wissen, welche der Teilnahme an EU-Programmen entgegenstehenden. Wie die aktiv teilnehmenden Firmen deutlich darauf hinweisen, bilden nun aber gerade die EU-Programme ein hervorragendes Instrument zur raschen Absorption weltweit verfügbaren Wissens, dessen Integration in die unternehmensinterne Wissensbasis und schneller Umsetzung in marktfähige Produkte.
Den ausführlichen Artikel finden Sie unter: Chance für EU-Firmen: Vorteile und Nutzen durch Beteiligung an EU-Programmen
Autor des Artikels:
Dr. Franz J. Beeler
Managing Director Dr. Franz Beeler & Partner
Innovation & Venture Management
Aeschi
6410 Goldau /Schweiz
Tel: +41 41 855 62 92
Fax: +41 41 855 62 91
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Datum: 09.06.2006 - 10:12 Uhr
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