Metalle langfristig sichern– aber wie-
Kreislaufwirtschaft schont den Planeten und reduziert Versorgungsrisiken. Allein reicht sie aber nicht aus– es braucht zudem Ressourcenschutzziele.
(PresseBox) - Regelmäßig weisen Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen auf die verheerenden ökologischen und sozialen Folgen von Rohstoffgewinnung hin. Beispielhaft hierfür ist das Bersten eines Rückhaltebeckens im brasilianischen Brumadinho im Januar 2019, durch das ganze Landstriche verwüstet wurden und mehr als 250 Menschen starben. Lokale Proteste, die auf Missstände aufmerksam machen, verzögern immer mehr Abbauprojekte oder sorgen für deren Schließung. Kombiniert mit der wachsenden geopolitischen Bedeutung von Rohstoffen, ist in der Politik ein Verständnis dafür entstanden, Metalle möglichst lange im Kreislauf halten zu müssen, um die Abhängigkeit von ihnen zu senken. So betonte Bundeskanzler Scholz im Januar 2024: „Die Kreislaufwirtschaft bietet die Chance, weniger vom Import wichtiger Rohstoffe abhängig zu werden, indem wir mehr wiederverwenden.“
Wenn es um Metalle geht, ist Deutschland zu nahezu 100 Prozent von Primärrohstoff-Importen abhängig. Gleichzeitig ist der Rohstoffverbrauch im globalen Vergleich sehr hoch. Um einen Weg zur Senkung des deutschen Rohstoffverbrauchs zu skizzieren, haben wir das ifeu-Institut beauftragt, herauszufinden, welche Potentiale zur Reduktion von Metallen – in Rohstoffäquivalenten, also inklusive der ungenutzten Materialien beim Bergbau – bestehen. Die Ergebnisse sind erstaunlich.
Für eine Senkung des deutschen Rohstoffverbrauchs spielt Kreislaufwirtschaft eine entscheidende Rolle. Schon heute werden durch die Kreislaufführung bei Eisen (9 Mio. Tonnen), Aluminium (1,6 Mio. Tonnen) und Kupfer (12 Mio. Tonnen) große Materialeinsparungen erreicht. Durch eine Ausweitung der Recyclingquoten könnten zusätzlich mehr als 12 Mio. Tonnen Rohstoffäquivalente eingespart werden. Noch größere Potentiale liegen in der Einführung ambitionierter Ressourcenschutzziele. Riesige Mengen an Metallen ließen sich etwa durch einen ressourcenleichten Bausektor (153 Mio. Tonnen Rohstoffäquivalente) und eine Mobilitätswende mit sinkenden Neuzulassungen für Pkw und einem Trend hin zu Kleinwagen (37 Mio. Tonnen Rohstoffäquivalente) einsparen.
Als PowerShift sehen wir die Notwendigkeit von ambitionierten Recycling- und Reduktionsmaßnahmen sowohl im Kontext globaler und sozialer Gerechtigkeit, von Umwelt- und Klimaschutz als auch hinsichtlich der zukünftigen Versorgung von Deutschland und der EU.
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Datum: 21.03.2024 - 08:00 Uhr
Sprache: Deutsch
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Ansprechpartner: Aljoscha Sandvoß
Stadt:
Hamburg
Telefon: +49 40 8740 7422
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