TÜV SÜD prüft elektrische Schutzeinrichtungen an PV-Anlagen
Für PV-Anlagen ab 135 kW installierter Leistung verpflichtend
(PresseBox) - Die Prüfung von Schutzeinrichtungen ist für PV-Anlagen ab 135 kW installierter Leistung gesetzlich vorgeschrieben. Mit der Schutzprüfung vor Inbetriebnahme und wiederkehrend wird die Sicherheit und Verfügbarkeit der Anlagen erhöht.
In Deutschland werden immer mehr PV-Anlagen an das öffentliche Stromnetz angeschlossen. Damit PV-Anlagen mit einer installierten Leistung ab 135 kW eine endgültige Betriebserlaubnis erhalten, muss die Konformitätserklärung einer akkreditierten Zertifizierungsstelle vorliegen. Eine der Grundlagen für die Konformitätserklärung ist die Prüfung der elektrischen Anlagen einschließlich der elektrischen Schutzeinrichtungen. Die Pflicht zur Zertifizierug der PV-Anlage und die Prüfpflicht für elektrische Schutzeinrichtungen lässt sich aus der TAR Mittelspannung (VDE-AR-N 4110) ableiten. Die Prüfpflicht für Schutzeinrichtungen und Schutzrelais an sonstigen elektrischen Anlagen ergibt sich unter anderem aus der DGUV-Vorschrift 3 bzw. 4 und der VDE 0105-100.
„Fehlerhafte elektrische Betriebsmittel – beispielsweise Defekte an Isolierungen, Klemmstellen oder Schaltgeräten – können Kurzschlüsse im Netz auslösen. Dadurch können beispielsweise elektrische Anlagen beschädigt oder unter Umständen das öffentliche Stromnetz negativ beeinflusst werden“, sagt Florian Schnitzlbaumer, Experte der Abteilung Elektro- und Gebäudetechnik bei der TÜV SÜD Industrie Service GmbH. Andererseits können Störungen im öffentlichen Netz auch einen negativen Einfluss auf PV-Anlagen haben. „Wenn Fehler auftreten, greifen die Schutzeinrichtungen ein und schützen das Netz bzw. die Anlagen“, erklärt Schnitzlbaumer. „Wenn der Schutz allerdings falsch eingestellt ist oder nicht funktioniert, können Schutzabschaltungen ausbleiben oder unnötig ausgelöst werden.“
Beschleunigte Inbetriebnahme durch effiziente Prüfverfahren
Um die Wirksamkeit von Schutzeinrichtungen zu prüfen, simuliert das TÜV SÜD-Team mit einem Schutzrelaisprüfgerät mögliche Fehlerzustände. Mit diesem Vorgehen lassen sich mehrere Schutzeinrichtungen in kurzer Zeit prüfen, wodurch Inbetriebnahmen von PV-Anlagen beschleunigt und Ausfallzeiten bei wiederkehrenden Prüfungen minimiert werden. Weil die Prüfgeräte mit der dazugehörigen Software eine nachvollziehbare Dokumentation der Ergebnisse ermöglichen, kann die Prüfung auch später problemlos bewertet werden.
Eine Schutzprüfung vor Inbetriebnahme hat TÜV SÜD beispielsweise an einer Photovoltaikanlage mit 1,7 MW Leistung auf den Dächern eines mittelständischen Familienunternehmens westlich von München durchgeführt. Dabei wurden nicht nur die Anrege- und Auslöswerte der Schutzrelais geprüft, sondern auch die wesentlichen Betriebsmitteldaten protokolliert sowie das anforderungsgerechte Auslösen unterschiedlicher Schutzeinrichtungen kontrolliert. Im Rahmen der Schutzprüfung erfolgte auch eine Inaugenscheinnahme der elektrischen Anlage. Florian Schnitzlbaumer: „Mit unserer Schutzprüfung haben wir unseren Beitrag dazu geleistet, dass die neu errichtete PV-Anlage ans Stromnetz angeschlossen und in Betrieb genommen werden konnte.“
Vor Inbetriebnahme und wiederkehrend kontrollieren
Schutzprüfungen sind nicht nur vor Inbetriebnahme einer Anlage vorgeschrieben, sondern müssen auch wiederkehrend – im Allgemeinen alle vier Jahre – durchgeführt werden. „Betreiber profitieren in mehrfacher Hinsicht von unseren Prüfungen“, erklärt der TÜV SÜD-Experte. „Sie kommen ihrer Prüfpflicht nach, identifizieren Fehler an Betriebsmitteln, verbessern die Sicherheit und Verfügbarkeit ihrer Anlagen und leisten damit auch einen Beitrag für eine zuverlässige Stromversorgung.“
TÜV SÜD kombiniert die Schutzprüfung der PV-Anlage bei Bedarf mit einer Prüfung der elektrischen Anlagen oder einer Kontrolle des Schutzkonzepts. Betreiber haben damit für alle erforderlichen Prüfleistungen einen Ansprechpartner – was Zeit und Kosten spart.
Mehr Informationen zur Schutzprüfung und zu weiteren Dienstleistungen von TÜV SÜD in diesem Bereich gibt es unter E-Mail: netze-systeme(at)tuvsud.com.
Im Jahr 1866 als Dampfkesselrevisionsverein gegründet, ist TÜV SÜD heute ein weltweit tätiges Unternehmen. Rund 28.000 Mitarbeitende sorgen an über 1.000 Standorten in rund 50 Ländern für die Optimierung von Technik, Systemen und Know-how. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, technische Innovationen wie Industrie 4.0, autonomes Fahren oder Erneuerbare Energien sicher und zuverlässig zu machen. tuvsud.com/de
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Im Jahr 1866 als Dampfkesselrevisionsverein gegründet, ist TÜV SÜD heute ein weltweit tätiges Unternehmen. Rund 28.000 Mitarbeitende sorgen an über 1.000 Standorten in rund 50 Ländern für die Optimierung von Technik, Systemen und Know-how. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, technische Innovationen wie Industrie 4.0, autonomes Fahren oder Erneuerbare Energien sicher und zuverlässig zu machen. tuvsud.com/de
Datum: 14.05.2024 - 10:45 Uhr
Sprache: Deutsch
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Ansprechpartner: Dr. Thomas Oberst
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Kategorie:
Energiewirtschaft
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