Umfrage: Bevölkerung erteilt Klimaschutz Absage / Gebäudesektor weiter ungelöster Problemfall
(ots) - Der Klimaschutz erfährt zunehmend Ablehnung bei der deutschen Bevölkerung. Bei einer repräsentativen Umfrage gaben die meisten Befragten (36,3 %) an, dass es nicht notwendig sei, noch weiter CO2-Emissionen einzusparen.
Im vierten Jahr in Folge hat der Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle e.V. (BuVEG) die Bevölkerung befragt, in welchem der fünf Wirtschaftssektoren Energie, Industrie, Landwirtschaft, Verkehr und Gebäude bisher zu wenig CO2-Emissionen eingespart werden, um die Klimaziele zu erreichen.
Klimaschutz steht insgesamt auf verlorenen Posten
"Die Angst vor Veränderungen und dem Verlust von Wohlstand sind offenkundig größer als das Interesse am Klimaschutz", sagt Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle e.V. (BuVEG). "Bei den wichtigen Projekten wie der energetischen Sanierung des Gebäudebestands steckt schon länger viel Sand im Getriebe: die Sanierungsquote ist auf einem Tiefstand von 0,7% (https://buveg.de/pressemeldungen/sanierungsquote-im-sinkflug-prognose-2024-schwach/). Benötigt werden jedoch mindestens 2%, um die vereinbarten Klimaziele zu erreichen."
Zu den Einzelergebnissen:
Fragestellung: In welchen dieser Bereiche werden Ihrer Meinung nach bisher zu wenig CO2-Emissionen eingespart, um die Klimaschutzziele zu erreichen?
1. Keine dieser Bereiche: 36,3%
2. Verkehr: 35,1%
3. Industrie: 28,7%
4. Gebäude: 17,1%
5. Energiewirtschaft: 13,9%
6. Landwirtschaft: 12,1%
Turnaround bei der Klimapolitik notwendig
"Die Bundesregierung muss jetzt dringend dafür Sorge tragen, dass die Gesellschaft dem Klimaschutz nicht endgültig eine Absage erteilt. Dazu ist ein Turnaround bei der Klimapolitik dringend notwendig: Das Erreichen der Klimaziele muss in der Bevölkerung unter neue Narrative gestellt werden.
Für den Gebäudesektor heißt das konkret, dass energetisch hohe Standards an der Gebäudehülle sowohl dem Klima als auch dem Wohlstand des Einzelnen und der Gesellschaft zugutekommen. Denn energieeffiziente Gebäude haben nachweislich einen deutlich höheren Marktwert als weniger energieeffiziente und schützen die Bewohner vor volatilen Energiepreisen ("heat or eat").
Dass nur 17% der Befragten meinen, man müsse bei den Gebäuden noch CO2-Emissionen einsparen, ist erschütternd. Denn der Gebäudesektor hat kürzlich zum dritten Mal in Folge seine Klimaziele nicht erreicht", so Jan Peter Hinrichs abschließend.
Die repräsentative Umfrage wurde vom Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle e.V. (BuVEG) unter 5.000 Befragten ab 18 Jahre zwischen dem 14.06. bis 24.06.2024 durchgeführt.
Hier sind die Ergebnisse aus dem Jahr 2021 (https://buveg.de/pressemeldungen/deutsche-unterschaetzen-massiv-co2-einsparpotenziale-von-gebaeuden/), 2022 (https://buveg.de/pressemeldungen/umfrage-einsparpotenzial-gebaeudesektor-von-bevoelkerung-stark-unterschaetzt/) und 2023 (https://buveg.de/pressemeldungen/umfrage-bevoelkerung-verliert-zunehmend-interesse-am-klimaschutz/) abrufbar.
Ergebnisse der Civey-Umfrage: civey_15476_2024-06-24-07_44_51-1.pdf (https://drive.google.com/file/d/1SAoOa5lPnslid0lPgpV3f7fNiPaUAq1K/view?usp=drive_link)
Zum BuVEG:
Der BuVEG - Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle repräsentiert alle an der Gebäudehülle beteiligten Produkte. Dazu gehören Hersteller von Steinen, Fenstern, Türen, Fassaden, Putzsystemen und Dämmstoffen. Ein Schwerpunkt der Arbeit bildet die Klimapolitik: Die effiziente Gebäudehülle ist für das Erreichen der Klimaschutzziele unabdingbar und spielt sowohl bei der Wertsteigerung einer Immobilie als auch für Komfort und Gesundheit eine wichtige Rolle.
Pressekontakt:
Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle e.V.
Simone Jost
simone.jost(at)buveg.de
T. 030 - 310 110 90
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Datum: 02.07.2024 - 15:02 Uhr
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