Am Ende entscheiden die Toten
(ots) - Letzte Wünsche, Gepflogenheiten und Konventionen - "Letzter Weg"-Studie deckt Motive in der Wahl der Bestattungsform auf
Selbstbestimmt oder fremdgesteuert? Wer entscheidet über das Wie und Wo einer Beisetzung? Antworten auf diese Fragen gibt die Studie "Letzter Weg", die FriedWald im Sommer 2024 mit dem Marktforschungsinstitut rheingold durchgeführt hat. An der Online-Befragung nahmen mehr als 800 Menschen teil, die in den letzten fünf Jahren einen Todesfall im Familien-, Angehörigen-, Freundes- oder Bekanntenkreis erlebt hatten und verantwortlich oder zumindest mitverantwortlich für Form und Organisation der Beerdigung waren.
"Wir wissen aus Studien der vergangenen Jahre, dass der Bestattungswald mittlerweile der meistgewünschte Beisetzungsort der Deutschen ist. Gleichzeitig finden aber weiterhin die meisten Beisetzungen auf einem konventionellen Friedhof statt. Wir haben uns gefragt, warum das so ist", erklärt Michael Bachmann, Geschäftsführer von FriedWald, den Hintergrund für die Studie. "Unsere Vermutung hat sich bestätigt: Der Wunsch des verstorbenen Menschen, im Wald die letzte Ruhe zu finden, ist Hauptantrieb für die Wahl dieser Bestattungsform. Wird dieser Wunsch jedoch nicht geäußert, orientieren sich Menschen eher an Gepflogenheiten und Konventionen. Umso wichtiger ist es, dass Familien und Freunde offen über ihre letzten Wünsche sprechen."
Alles hat seinen Preis
Lieber aufwendig oder lieber pragmatisch? "Die Organisation der Bestattung ist eine große Herausforderung, vor allem emotional. Es geht darum, einen würdigen Abschied zu gestalten und dabei sehr unterschiedliche Wünsche, Erwartungen und Notwendigkeiten, und oft auch ein begrenztes Budget miteinander in Einklang zu bringen. Die >Investitionsbereitschaft< ist umso höher, je verbundener man sich mit dem Verstorbenen fühlt. Die Gestaltung des Abschieds fällt dann aufwendiger aus, wobei finanzielle Einsparungen teilweise auch durch persönliche Eigenleistungen kompensiert werden. Das können zum Beispiel eine liebevoll ausgewählte Musikbegleitung oder persönliche Worte während der Zeremonie sein", erklärt Sebastian Buggert, Psychologe und Mitglied der rheingold Geschäftsführung die Motive, die bei der Entscheidung für oder gegen eine Bestattungsform abgewogen werden.
Wünsche der Verstorbenen wiegen am schwersten
Die größte Bedeutung bei der Wahl der Bestattungsform hat der letzte Wunsch des verstorbenen Menschen. Die Hinterbliebenen möchten weder mit der verstorbenen Person noch ihrem Andenken in Konflikt geraten. Bei der Frage, welche Aspekte bei der Entscheidung über die Form der Bestattung ihnen wichtig oder sogar besonders wichtig waren, nannten 89 Prozent "die ausdrücklichen Wünsche des Verstorbenen". Genauso häufig genannt wurde "der Wunsch, die Erinnerung an den Verstorbenen präsent zu halten".
Besonders erleichternd für die Hinterbliebenen: Bei 12 Prozent der Befragten hatte die verstorbene Person bereits selbst alles für die Beisetzung festgelegt oder organisiert. 44 Prozent der Befragten gaben an, die verstorbene Person hatte zumindest klare Wünsche zu ihrer Beisetzung geäußert.
Waldbestattung vor allem auf Wunsch des verstorbenen Menschen
Befreiend oder beruhigend, individuell und auch tröstlich - so empfindet die deutliche Mehrheit der Befragten eine Beisetzung im Wald. Und das unabhängig davon, ob sie selbst diesen Bestattungsort für die von ihnen (mit-)organisierte Beisetzung gewählt hatten.
Am auffälligsten beim Bestattungsort Wald ist jedoch, dass der verstorbene Mensch selbst signifikant häufiger an der Entscheidung über die Bestattungsform beteiligt war, verglichen zu Bestattungen im Friedhofsgrab. Bei Entscheidern für die Waldbestattung waren die "Wünsche des Verstorbenen" mit 90 Prozent der wichtigste Aspekt, gefolgt vom Aspekt "Vermittelt mehr Trost und Zuversicht als eine Friedhofsbestattung" mit 82 Prozent Zustimmung.
Gepflogenheiten und Konventionen sind starke Motive für Sargbestattungen
Gesellschaftliche Gepflogenheiten, Konventionen und Außenwirkung - wenn die Beisetzung im Sarg auf einem Friedhof stattfindet, sind diese Punkte den Entscheidern besonders wichtig. Gesellschaftliche Gepflogenheiten bzw. Traditionen zu erfüllen war für 72 Prozent der Befragten, die sich für eine Sargbestattung entschieden hatten, wichtig oder besonders wichtig. Zum Vergleich: Insgesamt gaben nur 36 Prozent der Befragten an, dieser Grund sei für sie wichtig oder besonders wichtig bei der Wahl der Beisetzungsform gewesen. Ähnlich verhielt es sich mit den "Konventionen unserer bzw. meiner Religion", was 65 Prozent von hoher Wichtigkeit war (im Vergleich zu 36 Prozent gesamt).
Weitere Informationen und alle Grafiken zum Download gibt es unter www.friedwald.de/letzter-weg-studie.
Über FriedWald®:
Die FriedWald GmbH hat mit der Naturbestattung eine Veränderung in der Bestattungskultur angestoßen. 2001 wurde mit dem FriedWald Reinhardswald bei Kassel der erste Bestattungswald als Alternative zum herkömmlichen Friedhof in Deutschland eröffnet. Seitdem ermöglicht FriedWald in Kooperation mit Ländern, Kommunen, Kirchen und Forstverwaltungen Baumbestattungen in gesondert ausgewiesenen Bestattungswäldern. Inzwischen gibt es bundesweit knapp 90 FriedWald-Standorte, jeder ist ein nach öffentlichem Recht genehmigter Friedhof im Wald.
Das Unternehmen mit Sitz im hessischen Griesheim bei Darmstadt beschäftigt rund 220 Mitarbeitende am Unternehmenssitz (Verwaltung, Kundenbetreuung) und bundesweit (Standortentwicklung und Waldbetreuung). Zudem betreuen rund 300 FriedWald-Försterinnen und -Förster die FriedWald-Standorte vor Ort und begleiten Kundinnen und Kunden bei Waldführungen, Baumauswahl und Beisetzung. Die Marke FriedWald® ist in Deutschland geschützt. Ziel ist, in schönen Waldregionen ein einheitliches und ökologisch anerkanntes Naturbestattungskonzept zu gewährleisten. FriedWald ist bekannt: Gut zwei Drittel der über 50-Jährigen kennen die Marke (verian 9/2024).
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Datum: 17.10.2024 - 11:30 Uhr
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