"Keine Alternative zu CO2-neutralen Molekülen" / Green Fuels Import Conference in Berlin
(ots) - Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unterstützt die deutsche Wirtschaft einschließlich der bisherigen Mineralölwirtschaft bei der Transformation in die Molekülwende. Das machte das Ministerium auf der Green Fuels Import Conference am 27. November deutlich. Das bedeutet, dass für eine erfolgreiche Energiewende neben Strom auch Öl und Gas erneuerbar werden müssen, einschließlich Import klimaschonender Alternativen in großem Umfang. Die Konferenz in Berlin wurde bereits zum zweiten Mal vom Weltenergierat Deutschland und en2x - Wirtschaftsverband Fuels und Energie ausgerichtet.
"Die Zukunft ist nicht nur elektrisch, sondern auch molekular", stellte Dr. Uwe Franke, Präsident des Co-Veranstalters Weltenergierat Deutschland, zum Auftakt vor rund 260 Teilnehmenden fest. Auch Dr. Philipp Steinberg, Abteilungsleiter Energiesicherheit, Gas und Wasserstoff im BMWK, machte in seiner Keynote deutlich, dass die Energiewende auf den drei Säulen Effizienz, grüner Strom und grüne Moleküle basieren müsse. Die Notwendigkeit der Molekülwende werde in seinem Hause ebenso erkannt, wie die Herausforderungen für die heutige Mineralölwirtschaft, sich entsprechend zu wandeln. Er berichtete vom Aufbau des Wasserstoffnetzes und den zahlreichen Energiepartnerschaften, die Deutschland weltweit bereits eingegangen sei, um entsprechende Importe künftig zu ermöglichen. Die Molekülwende sei ein wichtiges Vorhaben, das von der künftigen Bundesregierung weitergeführt werden sollte. Im BMWK liege bereits ein Arbeitspapier vor, welches dazu als Grundlage dienen könnte.
Transformationsdialog zwischen Politik und Wirtschaft
Prof. Christian Küchen, Hauptgeschäftsführer en2x, unterstrich: "In vielen Sektoren gibt es keine Alternative zu Kohlenwasserstoffen, so etwa als Energieträger für die Schiff- und Luftfahrt oder als Rohstoff in der Chemie." Diese müssten jetzt nach und nach CO2-neutral werden. Die bisherige Mineralölwirtschaft habe den Transformationsprozess eingeleitet, stoße jedoch noch auf Schranken, da insbesondere für neue Technologien zur Nutzung von Biomasse oder für Power-to-X die Voraussetzungen für die notwendigen Milliardeninvestitionen in die Produktion CO2-neutraler Moleküle noch nicht gegeben seien. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette müssten Regulierungen entsprechend verbessert werden. "Gerade für die neuen Technologien reichen Quoten als alleiniges Instrument nicht aus. Dazu kommen muss eine ambitionierte CO2-Bepreisung, die zusätzlich zum Emissionshandel eine Reform der Energiebesteuerung beinhaltet, die die Klimawirkung und Nachhaltigkeit von Kraftstoffen im Straßenverkehr berücksichtigt." Küchen sprach sich auch dafür aus, die EU-Kriterien für die Einfuhr grüner Moleküle so zu gestalten, dass es für potenzielle Exportländer attraktiv sei, nach Europa zu liefern. Analog zur Wasserstoffstrategie sei zudem eine Kohlenstoffstrategie nötig, die alle Quellen berücksichtigt und für eine entsprechende Infrastruktur sorgt.
Positiv hervorgehoben wurde der vertrauensvolle Dialog zwischen Politik und Wirtschaft, um die Transformation zu erneuerbaren Molekülen voranzubringen. Der Ausbau der Infrastruktur, gerade auch im Bereich der Seehäfen, sowie die Bedeutung von Biofuels waren weitere Schwerpunkte der Berliner Konferenz. In Summe wurde deutlich: Bei der Molekülwende geht es voran, es muss jedoch zielgerichteter und schneller werden.
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Datum: 29.11.2024 - 15:19 Uhr
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