DAA DämmIndex 2. Halbjahr 2024: Sanierung auf besorgniserregendem Niveau
(PresseBox) - Bei der Sanierung der Gebäudehülle mit Fassadendämmung, neuem Dach und Fenstern ist nicht viel los. Die Bundesregierung hat zwar für 2024 Fördergelder in Höhe von 16,7 Milliarden Euro bereitgestellt. Doch die reichen bei weitem nicht: Die Bau- und Kreditkosten sind derart in die Höhe geschossen, dass sie jegliche Investition wieder auffressen. Hinzu kommt, dass sich die Investition in eine regenerative Heizung in vielen Fällen rein rechnerisch mehr lohnt als die in Dämmung oder Dach.
Die vom Bundesverband Energieeffiziente Gebäudehülle e.V. (BuVEG) früher im Jahr 2024 angedeutete Prognose auf Besserung der Nachfrage ist gemäß den Zahlen von DAA nicht eingetroffen. Im zweiten Halbjahr 2024 liegt kein Indexwert über 100, kaum einer über 50.
Das Interesse an Dacharbeiten steigt im September und Oktober auf über 50 und fällt danach wieder ab. Interessant ist, dass es anstieg, nachdem die gekürzte Förderhöhe für Energieberatung erfolgte. Das Gewerk “Fenster” ist das einzige, das zum Jahresende eine ansteigende Tendenz zeigt.
Laut dem BuVEG habe die Sanierungsquote im deutschen Gebäudebestand im dritten Quartal 2024 bei 0,72 Prozent gelegen, im vierten nur noch bei 0,61 Prozent. Es ergebe sich eine Jahresquote 2024 von 0,69 Prozent, im Jahr 2023 habe sie bei 0,7 Prozent gelegen. Damit blieben “die Aktivitäten bei der energetischen Sanierung weiter auf einem besorgniserregend geringen Niveau”.
Sanierungsarbeiten an der Gebäudehülle sind unbeliebt
Sanierungsmaßnahmen sind bei Hausbesitzern unbeliebt, wie eine Studie der ING aus dem November 2024 zeigt. Demnach würden im Jahr 2024 rund 30 Prozent der Befragten nur sanieren, wenn sie gesetzlich dazu verpflichtet wären. Diese Antwort gaben 2023 nur rund 12 Prozent. Weder eine Ersparnis bei den Energiekosten (26,9 %) noch Fördergelder zur vollständigen Deckung der Sanierungskosten (18,3 %) erscheinen den Teilnehmenden so überzeugend wie ein Sanierungszwang.
Im Jahr 2023 wäre noch für 17,6 Prozent eine Förderung zur teilweisen Deckung der Kosten ein überzeugendes Argument für die Sanierung gewesen. 2024 gilt das nur noch für 8,7 Prozent der Teilnehmenden. Dieses Ergebnis zeigt einmal mehr, wie abträglich die Förderdebatten und der politische Streit des Jahres 2024 für die Sanierungswilligkeit waren.
Konjunktur im Baugewerbe weiterhin schlecht; Teuerung zu hoch
Die gesamte Baubranche geht durch schwere Zeiten. Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) hat im Jahr 2024 einen Umsatzrückgang von 4 Prozent festgestellt. Für 2025 erwartet der Verband einen Rückgang von 2,5 Prozent.
Laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung e. V. (DIW) sind die Investitionen in energetische Gebäudesanierung in Deutschland bis 2023 auf 72 Milliarden Euro gestiegen. Allerdings seien die Baupreise aber ebenfalls so in die Höhe gegangen, dass die Investitionen preisbereinigt um mehr als sechs Prozent gesunken sind. Um die Klimaziele zu erreichen, müssten die realen Investitionen deutlich höher liegen, wofür mehr Fördergelder als die von der Bundesregierung bewilligten 16,7 Milliarden Euro für 2024 notwendig wären. Denn während die Höhe der Fördermittel für 2024 zwar bereits gegenüber 2023 um 50 Prozent angestiegen war, liegt zum einen die Belastung durch Zinskosten um das Dreifache höher und die Baukosten sind zudem um 40 Prozent gestiegen.
Weiterhin sei es vor allem für Sanierungsarbeiten an der Gebäudehülle notwendig, dass die genehmigten Maßnahmen flexibel umsetzbar sind. Denn neben den anderen Herausforderungen gebe es nach wie vor Engpässe bei einzelnen Handwerksleistungen.
Hausbesitzer beantragen Fördergelder, aber die reichen nicht
Dem gegenüber stehen die beim BAFA gestellten Förderanträge. Im zweiten Halbjahr 2024 wurden jeden Monat rund 14.000 Anträge auf Förderung zur Sanierung der Gebäudehülle beim BAFA gestellt. Das waren stets mehr als für die Förderung der Baubegleitung, die lag bei etwa 12.000 Euro jeden Monat. Hausbesitzer stellen also kontinuierlich Förderanträge für Sanierungen an der Gebäudehülle. Wenn aber diese Gelder stets von der zu hohen Teuerung aufgefressen werden, sind andere Ansätze erforderlich, um die zu hohen Energieverluste durch unzureichend gedämmte Häuser zu stoppen.
So mahnt auch der Expertenrat für Klimafragen, dass die Reduktionsziele bei den Treibhausgasemissionen in Deutschland nur erreichbar seien, wenn gerade im Gebäudesektor deutlich mehr unternommen würde.
Aber die realen Investitionen sinken aufgrund der massiven Teuerungen immer weiter – obwohl Hausbesitzer mehr und mehr Geld in die Hand nehmen. Hinzu kommt, dass das energetische Ertüchtigen der Gebäudehülle aus Fördersicht wenig attraktiv ist. Denn die Sanierungsförderung beträgt nur 15 Prozent – im Gegensatz zu Heizungsförderungen, die bis zu üppigen 70 Prozent reichen. Wenn, insbesondere bei privaten Hausbesitzern, nur ein bestimmtes Budget vorhanden ist, geben sie oft der neuen Heizung den Vortritt. Denn bei diesem Modell besteht eher die Chance auf eine schnellere Amortisation.
Bei allen Überlegungen sollten Hausbesitzer jedoch nicht vergessen, dass eine verbesserte Gebäudedämmung viele Vorteile hat. So erhöht sich der Wohnkomfort deutlich, mit Außenwänden, die sich nicht mehr kalt anfühlen oder Räumen, die viel schneller warm werden. Laut der Verbraucherzentrale geht beispielsweise in unsanierten Häusern mit Baujahr vor 1978 etwa ein Drittel der Heizwärme durch die Außenwände verloren. Ein spezialisiertes Handwerksunternehmen kann individuell berechnen, wie hoch die Ersparnis an Heizkosten nach dem Dämmen wäre.
Über den DAA DämmIndex
Der DAA DämmIndex stützt sich auf die Online-Nachfrage nach Dacharbeiten, Fensterarbeiten und Dämmung und wird von DAA aus Hamburg erhoben. DAA ist einer der größten deutschen Online-Dienstleister und Portalbetreiber für regenerative Energietechnik und ist auf Anfragen zu den Themen Heiztechnik, Photovoltaik, Sanierung und Energieeffizienz spezialisiert. Die Portale von DAA verzeichnen dabei eine durchschnittliche monatliche Besucherzahl von etwa 500.000 Seitennutzern (w/m/d).
Der DAA DämmIndex basiert auf den Anfragen nach Dämm- und Sanierungsarbeiten, die auf den Portalen von DAA abgegeben wurden. Der DAA DämmIndex gibt damit Aufschluss über das aktuelle Interesse an energetischen und sonstigen Sanierungen an Wohngebäuden, stellt diese gegenüber und gewährt Einblicke in den Markt.
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Datum: 27.01.2025 - 15:02 Uhr
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