Hochgiftiges Pestizid Elipris darf ab sofort nicht mehr verkauft werden - Deutsche Umwelthilfe gewinnt Eilverfahren
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(ots) -
- Verwaltungsgericht Braunschweig gibt Eilantrag der DUH gegen Zulassung des flufenacethaltigen Pestizids Elipris statt
- Flufenacet gehört zu den am meisten eingesetzten Pestizid-Wirkstoffen in Deutschland und ist besonders bedenklich
- Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hat zunächst angekündigten Widerruf nicht umgesetzt, obwohl dieser rechtlich zulässig und aus Umweltsicht dringend nötig wäre
Das Verwaltungsgericht Braunschweig hat einem Eilantrag der Deutschen Umwelthilfe (DUH) gegen die Verlängerung der Zulassung für das flufenacethaltige Pestizidprodukt Elipris stattgegeben. Damit darf das Produkt der Corteva Agriscience Germany GmbH ab sofort nicht mehr verkauft oder angewendet werden, bis über die in der Hauptsache anhängige Klage der DUH entschieden ist. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hatte Anfang Februar mitgeteilt, sämtliche Zulassungen für die derzeit in Deutschland zugelassenen flufenacethaltigen Mittel - anders als im vergangenen Jahr angekündigt - doch nicht zu widerrufen und auf eine europäische Lösung zu warten.
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Das BVL hat die Chance verpasst, einen sofortigen Widerruf aller flufenacethaltigen Pestizide zum Schutz von Mensch und Umwelt durchzusetzen, obwohl ein sofortiger Widerruf rechtlich zulässig und fachlich dringend geboten ist. Jetzt haben wir mit unserem Eilverfahren das Verbot eines besonders gefährlichen Produktes erzwungen. Flufenacet gehört zu den am meisten eingesetzten Pestiziden in Deutschland und ist gleichzeitig mit besonderen Gesundheits- und Umweltrisiken verbunden. Diesen Sommer und Herbst darf es nicht mehr auf unseren Äckern landen - dafür kämpfen wir mit unseren Verfahren gegen den erbitterten Widerstand der Pestizidindustrie."
Ende September 2024 stufte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) Flufenacet als hormonell schädlich ein. Dies hat bei konsequenter Anwendung der EU-Pestizidverordnung zur Folge, dass die EU-weite Genehmigung des Wirkstoffs nicht erneuert werden kann.
Hintergrund:
Der in Pestizidprodukten wie Elipris und Tactic enthaltene Wirkstoff Flufenacet gehörte nach Daten des BVL im Jahr 2023 mit 683 Tonnen zu den absatzstärksten Pestizid-Wirkstoffen in Deutschland und wird großflächig im Getreideanbau verwendet. Ein Abbauprodukt von Flufenacet ist die "Ewigkeits-Chemikalie" Trifluoressigsäure (TFA). Der Einsatz von Flufenacet ist die Hauptursache für den pestizidbedingten Eintrag von TFA in die Umwelt und führt zu einer Belastung von Grundwasser und Böden. Das ist besonders besorgniserregend, weil es keine praktikablen Methoden gibt, um TFA wieder aus der Umwelt zu entfernen.
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer DUH
0171 3649170, resch(at)duh.de
Dr. Caroline Douhaire, Rechtsanwältin
030 8847280, douhaire(at)geulen.com
DUH-Newsroom:
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Datum: 18.02.2025 - 09:45 Uhr
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