Konzern One-Dyas startet Gasförderung vor Borkum: Deutsche Umwelthilfe prüft Verdacht auf illegales Vorgehen

(ots) - Der fossile Konzern One-Dyas hat Medienberichten zufolge mit einer angeblichen "Testphase" seiner Gasförderung in der Nordsee begonnen, obwohl er dazu nach Bewertung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) rechtlich noch nicht befugt ist. Die DUH kritisiert das Vorgehen des Konzerns als ungesetzlich und fordert von den zuständigen Behörden auf deutscher und niederländischer Seite, gegen den unrechtmäßigen Beginn der als "Testphase" getarnten Förderung einzuschreiten. Die DUH und seine niederländischen Partner prüfen aktuell weitere rechtliche Schritte.
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: "One-Dyas nimmt die Zerstörung wertvoller Riffe in der Nordsee in Kauf - ohne die erforderlichen Genehmigungen und trotz laufender Klagen. Die Genehmigung für den Betrieb der Plattform mit Gasgeneratoren ist fehlerhaft, da die zusätzlichen Stickstoffemissionen und ihre Auswirkungen auf die sensiblen Ökosysteme der Nordsee nicht bewertet wurden. Die zwingend notwendige Umweltgenehmigung der Gasgeneratoren, die den Schutz der einzigartigen marinen Lebensräume sicherstellen soll, fehlt komplett. Dass der Konzern dennoch mit der Gasförderung beginnt, zeigt eine alarmierende Missachtung geltenden Umweltrechts. Wir fordern die niederländischen und deutschen Behörden auf, umgehend einzuschreiten, die illegale Förderung zu unterbinden und die Einhaltung des Naturschutzrechts sicherzustellen. Auch das Abkommen zwischen Deutschland und den Niederlanden, welches eigentlich für die Förderung an der deutsch-niederländischen Grenze notwendig ist, fehlt noch."
Constantin Zerger, DUH-Leiter Energie und Klimaschutz: "Öffentlich prahlt der Gaskonzern One-Dyas damit, bis zu 15 Prozent des niederländischen Gasbedarfes decken zu können. Beim Nachrechnen entpuppt sich das als reines Wunschdenken. Verglichen mit offiziellen Zahlen beläuft sich die geförderte Gasmenge auf zwischen 1,6 und 2 Prozent des maximalen niederländischen Gasverbrauchs, und das auch nur in den ersten drei bis vier Jahren. Auch zur deutschen Gasversorgung ist der Beitrag mit knapp 1 Prozent vernachlässigbar gering. Dafür werden verheerende Umweltschäden in der ohnehin schon völlig überbelasteten Nordsee zugelassen. In Zeiten der Klimakrise und angesichts ohnehin sinkender Gasverbräuche ist die Gasförderung ein falsches Signal."
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Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
0160 90354509, mueller-kraenner(at)duh.de
Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz
0160 4334014, zerger(at)duh.de
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Datum: 26.03.2025 - 06:00 Uhr
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