Dänemark - wie Windenergie Dänemarks Elektrifizierung vorantreibt und das Land unabhängiger von teuren fossilen Energieträgern macht

(ots) - In der letzten Woche kamen mehr als 16.000 Vertreter der europäischen Windenergiebrache zu ihrem Spitzentreffen, dem WindEurope-Jahresevent 2025, in Kopenhagen zusammen. Dänemark ist die Wiege der Windenergie und bis heute ein Vorreiter für Windenergietechnologie. Dabei geht es schon lange nicht mehr nur um die Stromerzeugung, sondern verstärkt auch um die Integration Erneuerbarer Energien in das Stromsystem und die Elektrifizierung von Verkehr, Industrie und Wärme. Ein Ausflug nach Esbjerg zeigt, wieso Deutschland und andere EU-Länder noch einiges von Dänemark lernen können.
Dänemark war schon früh führend bei der Dekarbonisierung. Der wichtigste Pfeiler hierbei ist die Windenergie. Bereits 1991 stellte Dänemark den damals ersten Windpark auf See fertig. Heute hat Dänemark den höchsten Anteil an Windstrom in ganz Europa. Fast 60 % des gesamten Stromverbrauchs stammen aus Windkraftanlagen an Land und auf See. Zusammen mit Bioenergie und Photovoltaik machen erneuerbare Energien über 80 % des Strommixes in Dänemark aus.
Im Jahr 2022 kündigte die dänische Regierung ein Klimaneutralitätsziel für das Jahr 2045 an - Dänemark ist hier also ebenso ambitioniert wie Deutschland. Danach will Dänemark sogar CO2-positiv werden, die dänische Regierung strebt eine Emissionsreduzierung von 110 % bis 2050 an.
Wie das gelingen soll, zeigt ein Ausflug nach Esbjerg.
Esbjerg - Logistikzentrum für Windenergie auf See
Der Siegeszug der Windenergie hat in Esbjerg in wenigen Jahrzehnten aus einem Fischerdorf mit großen Strukturwandelherausforderungen den größten Windenergiehafen Europas entstehen lassen. Auf einer Fläche von mehr als 4,5 Millionen Quadratmetern beherbergt der Hafen mehr als 200 Unternehmen, die mehr als 10.000 Menschen beschäftigen.
Esbjerg war an der Installation von mehr als 60 Offshore-Windparks weltweit beteiligt. Seit 2001 sind Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von mehr als 23 GW durch den Hafen von Esbjerg gegangen. Auch Komponenten für deutsche Windparks wurden in Esbjerg angeliefert, gelagert und verladen. Die Nachfrage nach neuer Hafenkapazität für die großen Zubauvolumen von Windenergie auf See bis 2030 steigt beständig. Laut WindEurope beläuft sich der europaweite Investitionsbedarf in Hafeninfrastruktur auf 9,5 Milliarden Euro bis 2030.
Esbjerg - Vorreiter für direkte und indirekte Elektrifizierung
Elektrifizierung mit heimischer Windenergie bedeutet weniger Abhängigkeit von Öl, Kohle und Gasimporten aus Russland, den USA oder anderen zunehmend unzuverlässigen Handelspartnern. In Europa werden weniger als 25 % des gesamten Energiebedarfs durch Strom gedeckt. Alle anderen Anwendungen benötigen fossile Energien - wir heizen mit Gas, produzieren mit Kohle und fahren mit Benzin. Das muss sich schnellstens ändern. Denn Europa will klimaneutral werden und gleichzeitig seine Wettbewerbsfähigkeit und Energiesicherheit erhöhen.
Wie es gehen kann, zeigt Esbjerg. Ganz in der Nähe des Hafens hat das Versorgungsunternehmen DIN Forsyning Seewasser-Wärmepumpen installiert, die Esbjerg mit Wärme versorgen und gleichzeitig die Systemintegration von Windenergie vorantreiben.
Sie nutzen erneuerbaren Strom von Windenergieanlagen auf See, um dem Meerwasser Wärme zu entziehen und diese für das Fernwärmenetz Esbjergs zu nutzen. Mit einer Leistung von 60 MW sind die Wärmepumpen die ersten ihrer Art, die thermische Energie in industriellem Maßstab bereitstellen. Die Anlage spart rund 120.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr ein und versorgt 250.000 Haushalte mit emissionsfreier Wärme.
Der überwiegende Teil des Energiebedarfs der europäischen Industrie lässt sich direkt elektrifizieren. Heute sind jedoch nur 31 % der von der Industrie in der EU verbrauchten Energie Strom. Das Potenzial ist viel höher: 74 % könnten mit bestehenden Technologien elektrifiziert werden. Weitere 19 % mit Technologien, die bis 2035 verfügbar sind. Damit bleiben nur noch 7 % der industriellen Prozesse übrig, die nicht elektrifiziert werden können. Gerade für diese "schwer zu elektrifizierenden" Anwendungen ist erneuerbarer Wasserstoff eine Dekarbonisierungslösung.
Nur wenige Kilometer weiter im Hafen von Esbjerg hat das Energieunternehmen European Energy 2024 eine Anlage zur Erzeugung erneuerbaren Wasserstoffs eingeweiht. In diesem Prozess wird aus Wasser und Windstrom erneuerbarer Wasserstoff hergestellt. Die Anlage wird derzeit auf eine Gesamtkapazität von 12 MW und eine erwartete Jahresproduktion von 1.500 Tonnen Wasserstoff erweitert.
Der in der Anlage von European Energy produzierte grüne Wasserstoff wird an den Hafen und ein weltweit führendes Unternehmen für Industriegase geliefert. Darüber hinaus wird die überschüssige Wärme, die bei der Wasserstoffproduktion entsteht, von DIN Forsyning, dem lokalen Wärmeversorger, genutzt, was einen weiteren Beitrag zur Dekarbonisierung der Gemeinde leistet.
Durch die Kopplung der Stromerzeugung mit der Wärmeerzeugung und grünem Wasserstoff kann Esbjerg überschüssigen Windstrom nutzen, speichern und an sonnen- oder windarmen Tagen abgeben. So kann Windenergie einen noch größeren Beitrag zu Dänemarks Energieunabhängigkeit liefern.
WindEurope ist die starke Stimme der Windindustrie in Europa. WindEurope ist der europäische Dachverband der Windenergie mit über 600 Mitglieder aus der gesamten Wertschöpfungskette: Hersteller von Windkraftanlagen, Zulieferer, Energieversorger, Windparkentwickler und Windparkbetreiber, Finanzinstitute, Häfen, Forschungsinstituten und die nationalen Windenergieverbänden.
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WindEurope Pressesprecher
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Datum: 14.04.2025 - 14:44 Uhr
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